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Emil und die drei Zwillinge

Emil und die drei Zwillinge

Titel: Emil und die drei Zwillinge
Autoren: Erich Kästner
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ihrem Mann, dem Bäckermeister Wirth: „Du Oskar, fällt dir nichts auf ?“ Und als er den Kopf schüttelte, meinte sie: „Ein Glück, daß das Pulver schon erfunden ist!“

    Drittens: Das Erbe des Professors

    Das also ist das Haus, das der Professor von seiner Tante geerbt hat. Es liegt in Korlsbüttel an der Ostsee. Irgendwo zwischen Travemünde und Zinnowitz. Die tote Tante war, als sie noch lebte, eine leidenschaftliche Gärtnerin. Und der Garten, in dem das einstöckige alte Haus liegt, ist eine Sehenswürdigkeit. Der Badestrand ist ganz in der Nähe. Man kann gleich im Schwimmtrikot hinspazieren. Drei Minuten durch einen grün dämmernden Erlenbruch — und schon steht man oben auf den Dünen. Drunten breitet sich die Ostsee. Und die hölzerne Brücke, an der die Küstendampfer anlegen, reicht fast bis an den Horizont.

    Viertens: Gustav mit der Hupe

    Kennt ihr die Geschichte von dem Mann, der einen Knopf fand und sich dazu einen Anzug machen ließ ? So ähnlich ging’s mit Gustav. Erst hatte er nur ein Hupe. Und dann piesackte er seinen Vater so lange, bis ihm der ein Motorfahrrad dazuschenkte. Es ist natürlich keine sehr schwere, sondern nur eine führerscheinfreie Maschine. Aber den Bewohnern der Nachbarhäuser genügt der Krach, den Gustav macht, auch so. Wenn er, in seinem Trainingsanzug, aufspringt oder ratternd um die Ecke biegt, denkt man mindestens: der deutsche Motorradmeister kommt. Die Schularbeiten gucken mittlerweile in den Mond. „Ach, Mensch“, sagt Gustav, „in der Penne rutsche ich so mit durch. Ich bin der Vorletzte. Das genügt mir.“ 

    Fünftens: Fräulein Hütchen

    Wenn ein Junge vierzehn Jahre alt wird, ist er noch immer ein richtiger Junge, vielleicht sogar ein Lausejunge. Wenn aber ein Mädchen in dieses Alter kommt, wird es eine junge Dame. Und wehe, wenn man dann so’n Frollein auslacht! Oder wenn man sagt: „Gib nicht so an, du Göre!“ Da Kann man anschließend sein himmelblaues Wunder erleben. Pony Hütchen ist natürlich in den letzten Jahren nicht gerade ein Affe geworden. Dazu ist sie ja ein viel zu patenter Kerl. Aber früher war sie ein halber Junge.
    Und heute ist sie ein halber Backfisch. Die Großmutter sagt oft zu ihr:
    „Laß dir Zeit, mein Kind, laß dir Zeit, mein Kind; ‘ne alte Schachtel wirst du früh genug.“

    Sechstens: Der Eisenbahn-Dampfer

    Habt ihr schon einmal ein Trajekt gesehen ? In Saßnitz ? Oder in Warnemünde ? Oder in Stralsund ? Das sind merkwürdige Dampfer! Sie legen am Bahnhof an, sperren das Maul auf, und plötzlich fährt ein Zug aufs Schiff.
    Und dann fahren sie mit einer ganzen Eisenbahn im Bauch über die Ostsee weg. Bis nach Dänemark oder Rügen oder Schweden. Dort landen sie, und der Zug fährt vom Dampfer herunter und auf dem Festland weiter, als sei überhaupt nichts gewesen. Das ist eine Sache, was ? Mit der Eisenbahn fahren ist schön. Mit dem Dampfer fahren ist schön. Wie schön muß es erst sein, mit der Eisenbahn Dampfer zu fahren !

    Siebentens: The three Byrons

    The three Byrons, die drei Byrons also, spielen in unsrer Geschichte keine unwichtige Rolle. Sie sind Artisten und treten in Varietés auf. Manchmal auch im Zirkus oder im Kabarett. Der eine Byron ist der Vater, und die zwei andren Byrons sind die Söhne. Die Söhne heißen Mackie und Jackie.
    Sie sind Zwillinge, aber Jackie ist größer als Mackie. Der alte Byron ist darüber böse. Aber was soll Jackie machen? Er wächst. Andre kleine Jungen freuen sich, wenn sie wachsen. Jackie Byron ist außer sich.

    Achtens: Ein alter Bekannter

    Das, was ihr hier seht, ist ein Pikkolo. Also ein kleiner Hotelangestellter, der später einmal Kellner werden will. Oder Oberkellner. Oder Empfangs-Chef. Vorläufig ist er noch Pikkolo und hilft im Hotel beim Tischdecken und beim Tellertragen. Pikkolo zu sein ist ein anstrengender Beruf. Manchmal hat man allerdings ein paar Stunden frei. Dann kann man rasch ins Familienbad rennen und bis zur Sandbank schwimmen. Oder sich auf die große Tube aus Gummi setzen, die fürs Zähneputzen Reklame macht. Und dann trifft man vielleicht sogar alte Bekannte aus Berlin und erinnert sich an längst vergangene Zeiten.

    Neuntens: Der Herr Kapitän Schmauch

    Daß es sich um eine alte Wasserratte handelt, sieht man dem obigen Herrn tausend Meter gegen den Wind an. Er ist Kapitän und besitzt einen Handels dampfer, mit dem er auf der Ostsee herumschifft. Manchmal hat er Holz geladen. Manchmal Kohlen. Manchmal schwedisches Eisen. Und
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