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Emerald: Hörspiel

Titel: Emerald: Hörspiel
Autoren: John Stephens , Alexandra Ernst
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finden !«
    Bei der Erwähnung dieses Namens war es Kate, als würde sie wieder die Geigenmusik hören. Sie wusste, dass sie sich das bloß einbildete, aber trotzdem lief ihr bei der Erinnerung ein kalter
Schauer über den Rücken. Die Gräfin schob sich näher an sie heran.
    »Du hast ihn erlebt! Du weißt, dass er deinen Zauberer wie einen trockenen Zweig zerbrechen kann. Und dann seid ihr drei seine Sklaven, du und deine Geschwister. Ich kann euch helfen ! Ich kann euch helfen, die beiden anderen Bücher zu finden ! Begreifst du denn nicht, dass dies eure einzige Hoffnung ist? Er wird die Suche niemals aufgeben. Ihr müsst die Bücher vor ihm finden!«
    »Wir werden uns verstecken …«
    Die alte Frau zischte und winkte verächtlich ab. »Verstecken? Für wie lange? Euer ganzes Leben lang? Er wird euch trotzdem finden. Er wird euch finden und durch euch wird er auch die Bücher finden und dann wird er aus dieser Welt ein Schlachtfeld machen. Ich habe dir gesagt, wozu die Bücher in der Lage sind! Und außerdem«, fügte sie hinzu und kicherte, »hätte ich gedacht, dass dir deine Eltern etwas bedeuten.«
    Kates Herz machte einen Satz in ihrer Brust. Ihr Atem stockte.
    »Was … was meinen Sie damit?«
    Die Gräfin lächelte in dem Bewusstsein, Oberwasser zu bekommen. »Der Zauberer hat dir also nichts gesagt? Schade, wirklich schade. Aber ich habe immer noch meine Quellen … Besonders wenn es um mein petit oiseau geht. Vor zehn Jahren hat der grässliche Magnus dich und deine Geschwister aufgespürt. «
    »Aber wie …?« »Natürlich durch die Prophezeiung! Es gab Hinweise. Aber der Zauberer war schneller. Er hat euch weggeschafft. Aber eure lieben Eltern hatten nicht so viel Glück. Nein, nein.« Sie
rückte noch näher. »Seit zehn Jahren sind eure lieben Eltern die Gefangenen des grässlichen Magnus.«
    »Sie lügen!«
    »Ja, das wünschst du dir wohl! Aber du weißt genau, dass ich die Wahrheit spreche. Der grässliche Magnus hat eure Eltern in seiner Gewalt, und um sie zu befreien, müsst ihr die anderen beiden Bücher finden. Und dafür brauchst du meine Hilfe!«
    Ihre Eltern waren gefangen. Deshalb waren sie nie zurückgekommen. So schrecklich dieser Umstand auch war, so fühlte Kate doch eine merkwürdige Erleichterung. Endlich ergab alles einen Sinn.
    Ein Dröhnen erklang und dann ein Sirren, und als Kate und die Gräfin aufschauten, sahen sie eine zweite feurige Salve von den Schiffen aus auf die Stadt zufliegen. Diese war sogar noch heftiger als die erste.
    Die Stadt war dem Untergang geweiht. Die Gräfin packte Kate am Arm.
    »Bring mich zurück! Sofort! Ich bin deine einzige Hoffnung.«
    Aber Kate schüttelte den Kopf und sagte: »Nein. Sie bleiben hier.«
    Sie riss sich aus dem Griff der Gräfin los und suchte in ihrem Geist gleichzeitig nach der Magie. Das Letzte, was sie sah, war die Gräfin, die durch die Luft flog, als die ganze Stadt um sie herum explodierte.
    Eine Sekunde später stand Kate wieder in ihrem Zimmer. Sie war allein. In ihren Armen lag das smaragdgrüne Buch.
    »He! Was machst du da? Ich dachte, du wolltest das Buch verstecken!« Emma stand im Türrahmen. »Ist alles in Ordnung ?«

    Kate merkte, dass sie die Luft anhielt. Langsam atmete sie aus.
    »Alles klar. Ich wollte nur … Emma, was ist los? Was ist passiert? «
    Ihre Schwester hatte Tränen in den Augen.
    »Komm, Kate! Komm und sieh dir das an!«

KAPITEL 25
Die Geister der vergangenen Weihnacht
    Obwohl es dunkel war und Kate Mühe hatte, mit Emma Schritt zu halten, entging ihr nicht, in welch armseligem Zustand sich das Haus befand: Die Spiegel waren blind und mit einem feuchten Staubfilm überzogen. Überall in den Ecken hingen Spinnweben und mottenzerfressene Teppiche bedeckten die knarrenden, schmutzverkrusteten Bodendielen. Kurz gesagt: Das Haus sah genauso aus wie damals, bevor sie in die Vergangenheit gereist waren. Emma wollte ihr nicht sagen, warum sie sich so beeilten und wohin sie gingen, und Kate musste ohnehin darüber nachdenken, was die Gräfin über ihre Eltern gesagt hatte: dass der grässliche Magnus sie gefangen hielt und sie nur gerettet werden konnten, wenn Kate, Michael und Emma die restlichen zwei Bücher fanden. Kate brannte darauf, ihren Geschwistern davon zu erzählen. Aber erst wollte sie mit Dr. Pym reden.
    Vor der Tür zum Ballsaal blieben sie stehen.

    »Bist du bereit?«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, stieß Emma die Tür auf, und Kate wehte ein Sturm aus Licht und Musik entgegen. Der
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