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Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Titel: Elwin - Rosenwasser (German Edition)
Autoren: Jürgen Föhr
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Wölkchen aus ihnen hervor. In Windeseile fanden sie zusammen, und Salina sprang voller Elan vor Elwin.
    »Warum hat das so lange gedauert?«, fragte sie temperamentvoll. »Ich warte schon den ganzen Tag auf euch.«
    »Elwin hatte viel zu erzählen«, quakte Mr. Red, »und eigentlich ist er immer noch nicht ganz fertig.«
    Elwin sah ihn fragend an.
    »Nun, du hast uns nicht erklärt, warum die Leute lachten, als du fragtest, wie man einen Vogelkundschafter erkennt.«
    Bossi schmunzelte und sagte: »Wenn Elwin nichts dagegen hat, beantworte ich die Frage. Niemand kann ihn erkennen. Der Vogel kommt zu dir, wenn er will. Ein Vogelkundschafter sieht genauso aus wie alle anderen auch. Das ist nicht nur sein Geheimnis, sondern auch sein Schutz.«
    Salina trat vor Bossi. »Nun hast du zum Abschluss deiner Jahre als Chef noch eine kleine Geschichte erzählt, aber ich glaube, du wirst uns noch viel mehr von Maledonia erzählen wollen.« Sie reichte ihm eine Hand und sagte: »Wir alle und auch Königin Mala danken dir für die wunderschöne Zeit und dafür, dass du für uns, deine Freunde, da warst und viel Geduld mit uns hattest.«
    Salina schloss ihn in die Arme und drückte ihn fest an sich. »Dann muss ich mir ab heute einen Platz im Kreis suchen«, meinte Bossi und wollte gehen, aber Salina hielt ihn zurück.
    »Elwin hat noch nie ein Kuscheltier geweckt. Er braucht deine Hilfe und Erfahrung«, sagte sie schnell.
    Sie schaute zu Elwin und versuchte, wie Königin Mala zu klingen. »Lieber Elwin, die Kuscheltiere haben dich einstimmig zu ihrem neuen Chef ernannt. Wir Feen gratulieren dir von Herzen. Du wirst nun mit Valentino deinem ersten Tier Leben schenken und den Neuen lehren, was Bossi dich gelehrt hat.«
    Elwin nickte überwältigt.
    »Eigentlich komme ich ja erst zu euch, wenn ein neues Tier erwacht ist und ihr mich ruft«, erklärte Salina, »aber heute ist es das erste Mal für Elwin, und da bin ich lieber von Anfang an dabei.« Sie schaute auf Valentino und schmunzelte. »Er sieht wirklich aus wie du, Elwin, nur die Ohren sind tatsächlich die eines Bären. Also, dann mal los.«
    Elwin stieg, wie er es von Bossi kannte, auf das Sofa und kniete sich neben Valentino, der mit dem Rücken gegen ein Kissen gelehnt da saß. Elwin hob eine Pfote, drehte die Innenseite zu Valentino und strich ihm von der Stirn über den Mund bis zum Hals. Die Pfote begann zu kribbeln, Funken stoben heraus und drangen in Valentino ein. Elwin zog erschrocken die Pfote weg und betrachtete sie. Sie sah aus wie immer. Er massierte sie, das Kribbeln verschwand. Valentino rührte sich nicht.
    »Du darfst dich nicht ablenken lassen«, erklärte Bossi, »Valentino ist groß. Sei mit den Gedanken bei ihm und nicht bei den Feen in Longor.«
    Mr. Red quakte, Nico stieß ein langes »Ha« aus, sodass die anderen erschraken, doch er war so gut gelaunt wie selten.
    Elwin unternahm den nächsten Versuch. Nun rauschten die Sternchen wie ein Wasserfall aus seiner Pfote. Er strich Valentino rasch über das Gesicht und zog die Pfote weg. Valentino bewegte sich, atmete tief durch und begann, leise zu schnarchen.
    »Oh«, stöhnte Kitty, »der schnarcht ja wie ein echter Bär. Das werden für mich lange schlaflose Nächte werden.«
    »Der Neue ist ein Bär«, verbesserte die Schöne, das Schaf, sofort.
    Elwin sah Hilfe suchend zu Bossi.
    »Nimm zwei Pfoten. Schau, Valentino ist so groß wie du. Ich benötigte für dich auch drei Versuche. Das ist nicht ungewöhnlich. So einfach geht das nicht. Was denkst du, warum ich nach dem Wecken eines Tieres immer so erschöpft war?«
    Elwin betrachtete seine Pfote. »Ich dachte, etwas hätte sich aus dem Fell gelöst«, erklärte er unsicher.
    Bossi nickte: »Sei unbesorgt. Ein bisschen Fell geht immer verloren, das wächst nach. Nimm nun beide Pfoten, denke an Valentino, an sein Leben, an das, was du ihm wünschst, und streiche ihm langsam über das Gesicht.«
    Elwin dachte an die Zeit mit den Kuscheltieren, denen er so viel zu verdanken hatte, an Leila und Karl und an die Welt Maledonias. Er hob die Arme, öffnete beide Pfoten, drehte die Innenseiten zu Valentino, bis sie knapp über dessen Gesicht waren, und zog sie langsam von der Stirn über die Augen, den Mund, hinab zum Kinn. Weiße Sternchen sprangen heraus, zischten durch den Raum, das Sofa schien zu beben, die Tiere zogen sich verängstigt zurück.
    Bossi schaute mit offenem Mund zu, dann war der Spuk vorbei. Elwin fiel rückwärts auf ein Kissen. Charlie
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