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Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Titel: Elwin - Rosenwasser (German Edition)
Autoren: Jürgen Föhr
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nur ein wenig. Bitte steh auf. Ich werde sie wecken.«
    Noel erhob sich, und Königin Mala sagte: »Blacky! Sahn! Zeit zum Aufstehen! Noel und Rocko nehmen euch mit nach Longor, wo eine große Feier auf euch wartet.«
    Blacky und Sahn öffneten die Augen und erhoben sich ein wenig verwirrt.
    »Pack mit an, Rocko«, sagte Noel. »Auf die Ponys mit ihnen. Diese Jungs waren es, die es nach deinen Worten so richtig haben krachen lassen!«
    Rocko legte die Kette auf den Boden, musterte Sahn von oben bis unten, schüttelte den Kopf und brummte: »Zu meiner Zeit waren die Jungs kräftiger. Aber ... Respekt! Respekt!« Er packte Sahn an der Hüfte, legte den Arm um Blacky, half ihnen zu den Ponys. »Dann erzählt mal, Jungs, was ihr hier gemacht habt«, sagte er. »Schön der Reihe nach. Und nicht flunkern.«
    Noel blickte den dreien nach und wandte sich schmunzelnd Königin Mala zu. »Hermolo hat mir berichtet, was vorgefallen ist, und wir haben uns sofort auf den Weg gemacht. Wo ist die Bande?«
    »Wir hörten sie beratschlagen«, antwortete Dagor an ihrer Stelle. »Prinz Taron ist um Mitternacht zusammengebrochen und gestorben.« Er deutete mit der Hand auf den Hof. »Er lag dort. Direkt vor den Augen seiner Leute fiel er tot um. Sie besprachen sich, packten ihn auf eine Trage und flüchteten zu Fofenda. Weit können sie noch nicht sein.«
    »Sie dürfen sich auf keinen Fall mit Fofenda verbünden«, erwiderte Noel. »Wir müssen sie aufhalten, bevor sie ihren Wald erreichen und mit ihr ein teuflisches Bündnis schmieden.«
    Die Königin schaute zu der Stelle, wo der Prinz gestorben war, schüttelte entschieden den Kopf, dann sagte sie: »Wir lassen sie ziehen.«
    »Königin Mala! Rago mit Fofenda, das geht niemals gut«, erwiderte Noel fassungslos.
    »Lasst sie gehen!«, wiederholte sie nun deutlicher. »Fofenda ist herrschsüchtig, launisch und böse. Sie wird ihr Reich niemals mit diesen Männern teilen. Die ahnen nicht, was für ein Schicksal sie erwartet und laufen ...«
    Sie hielt inne, als der Schmied über den Hof brüllte: »Die Jungs sitzen fest im Sattel. Kommt endlich. Wir wollen feiern und nicht in dieser Burg verrotten!«
    »Wir sehen uns zum Fest«, sagte Königin Mala, als sie sich von Noel verabschiedete. »Ich habe noch zu tun. Völlig unerwartet haben sich sehr viele Gäste angekündigt.«
    Groohi und Dagor hatten inzwischen die Schatzkisten aus dem Turm getragen und mithilfe des Schmieds zum Weg am Bach unterhalb der Burg gebracht.
    Königin Mala und Elwin begleiteten Noel zum Tor. »Elwin, geh zu deinen Freunden und warte dort auf mich«, sagte sie.
    Elwin blickte sie fragend an.
    »Geh! Und wartet bei den Schatzkisten! Hörst du! Ihr dürft sie auf keinen Fall verlassen!«, befahl sie, verließ mit Elwin die Burg und sah ihm nach, wie er den Wall hinab lief, bis er im Grün des Waldes nicht mehr zu sehen war. Königin Mala ging zur Brücke zurück.
    „Seht nur, wie das Gras auf dem Burgwall wächst!“, rief Groohi, gerade als Elwin ihm von Königin Malas Anweisungen erzählte.
    Das Gras wuchs wie wild steil in die Höhe, die Halme wurden breiter und kräftiger. Rasch kroch es die Mauern der Burg hinauf und zwängte seine Wurzeln tief zwischen die Steine. Die Mauern knackten, erste kleine Brocken lösten sich und fielen in den Burggraben, Staubwolken stiegen auf, doch das Gras griff auch danach. Wie ein dicker lebender Teppich war die Burg von Grün umschlossen, dann krachte es und die Mauern stürzten endgültig ein.
    Das Gras zog sich zurück, die Halme wurden kleiner und schwankten schließlich wieder im Wind, als sei nichts geschehen.
    Königin Mala trat vor, blickte zum Bach hinab und winkte Elwin und Groohi zu sich. Die eilten den Burgwall hinauf und sahen nur eine Wiese. Die Burg war verschwunden, auch der gefährliche Burggraben war nicht mehr zu sehen. Eine Birke stand an der Stelle, wo einst der Innenhof der Burg war. Ihre Blätter rauschten friedlich im Wind.
    Königin Mala deutete mit dem Kopf zum Wald und sagte: »Ich höre die Ehrenwächter kommen. Sie werden die Schatzkisten in Sicherheit bringen.«
    Sie reichte Elwin und Groohi die Hand. Einen Augenblick später standen die beiden verdutzt allein vor der Stadtmauer von Longor und gingen zum Osttor. Dort hatte nur Koltin Wache. Elwin und Groohi grüßten ihn freundlich, Koltin nickte und sagte zu ihrer Überraschung: »Verpasst nicht die Feier auf dem Marktplatz.«
    Die Freunde jedoch nahmen die Gasse zu Groohis Wohnung und fielen
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