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Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Titel: Elwin - Rosenwasser (German Edition)
Autoren: Jürgen Föhr
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In der Vorratskammer polterte Jerri an die Tür. Rago sah, dass kein anderer Mann frei war, ging selbst zur Tür und ließ Jerri heraus.
    »Hier, nimm den Knüppel und beende die Prügelei. Ich kann mir das nicht mehr länger ansehen.«
    Jerri blickte über den Hof, rannte zu Thorwald und Nallan, die den Bohaben in eine Ecke an der Burgmauer gedrängt hatten. Jerri hob den Knüppel und rief Thorwald und Nallan zu: »Macht Platz!«
    Dagor sah, dass er keine Chance hatte zu fliehen, hob ein Bein und versetzte Thorwald einen Tritt in den Bauch. Der Gardist taumelte einen Schritt zurück, blieb aber stehen. Nallan schaute verstört zu dem Kumpan. Dagor nutze den Moment, packte ihn, drehte ihm den Arm auf den Rücken, zog ihm das Messer aus der Tasche und drücke es Nallan an den Hals.
    »Bleibt stehen, wo ihr seid!«, befahl er lautstark.
    Thorwald und Jerri starrten voller Wut den Bohaben an. Der wusste genau: Ein Fehler, und sie hatten ihn!
    In dem Moment betrat Prinz Taron den Hof. Er trug eine dunkelgraue Uniform mit rotem Wappen auf der Brust, einem Krieger in einem Kreis. Taron stand mit gekrümmtem Rücken, hielt sich an einem Stock und musterte mit verkniffenen Augen das Geschehen.
    Blacky sah den Prinzen, auch wenn er nicht wusste, wer das war und rannte auf ihn zu. Der Mann sah wichtig aus und, noch besser, er war schwach! Die Männer, die Blacky verfolgten, sahen ebenfalls den Prinzen und waren zutiefst überrascht, ihn hier, mitten auf dem Hof, zu finden.
    Auch Rago glaubte, seinen Augen nicht zu trauen. Hatte der Kopfschmerz ihn getäuscht? Er rieb sich mit der Rückseite einer Hand über die Stirn; nein, er hatte es sich nicht eingebildet, dort stand der Prinz. War es schon Mitternacht? Hatte der Fluch endlich Tarons Körper verlassen? Rago glaubte es nicht, warf dennoch einen schnellen Blick auf die Burgmauer, wo er einen Stab hatte anbringen lassen, der in der Sonne einen Schatten warf. Der Schatten war knapp vor einer weißen Linie, die Mitternacht anzeigte.
    Einer der Männer fluchte. Er hatte versucht, Blacky zu packen, und war gestürzt. Rago sah Blacky auf den Prinzen zulaufen und spurtete jetzt seinerseits auf Prinz Taron zu. Die Schmerzen in den Knien waren ihm gleichgültig, er biss die Zähne zusammen. Blacky würde er selbst erledigen. Und zwar sofort! Direkt vor den Augen des Mannes, dem er Treue geschworen hatte!
    Er schaute zu Blacky, der von rechts kam. Rago konnte den Sprung gut abschätzen, denn er war ein Meister, wenn es darum ging, sich mit ganzem Körper einzusetzen.
    Er atmete tief ein, biss die Zähne zusammen, streckte die Arme vor und warf sich auf Blacky. Beide gingen zu Boden. Rago stürzte auf die linke Schulter, stöhnte vor Schmerz, aber er hatte ein Bein des Kerls fest in beiden Händen.
    Der Mann, der mit Sahn kämpfte, hatte sich auf ihn geworfen und drückte den Jungen mit dem Gesicht auf den Boden.
    Dagor hingegen hielt Nallan fest, doch die Angreifer grinsten nur und meinten: »Gib den Mann frei, Bohabe. Es ist vorbei. Deine Jungs sind erledigt.«
    Dagor schwieg und ließ keinen der Männer aus den Augen.
    Der Ehrenwächter hatte auch den Stab an der Mauer gesehen und erkannte mit einem Blick, dass es jeden Moment Mitternacht war. So lange musste er die Kerle auf Abstand halten. Sollte Elwin es nicht schaffen, war der Kampf für immer verloren, dann zählte auch sein Leben nichts mehr. Aber bis dahin bestimmte er, was geschehen würde, und nicht diese Verbrecher.
    Zwei Männer kamen Rago zu Hilfe, packten Blacky, öffneten die Klappe zum Keller und stießen ihn die Treppe hinunter.
    »Keine Gefangenen!«, rief Prinz Taron, dessen Zustand immer besser wurde, je weniger Zeit bis Mitternacht blieb.
    Er hob seinen Stock, deutete auf den Keller und befahl: »Auf was wartet ihr noch? Erledigt ihn! Er gehört zu der Bande, die mich verflucht hat.« Der Prinz keuchte, sprach dann laut weiter: »Hört zu Männer! Verflucht haben sie mich. Verflucht haben sie uns alle für viele Jahre. Aber wir werden uns rächen! An jedem von denen!«
    »Jawohl, Prinz Taron!«, brüllten die Männer. Dagor spürte seinen Puls im Hals schlagen, ihm war speiübel. War das das Ende? Thorwald und Jerri grinsten breit und traten einen Schritt auf ihn zu. Dagor drückte das Messer tiefer in Nallans Haut.
    »Zurück mit euch. Ihr werdet den Mann verlieren. Auch ich werde mich rächen für das, was ihr uns angetan habt. Und wenn es nur dieser eine Mann ist.«
    Die Männer blieben stehen. Dagor schaute
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