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Elric von Melnibone

Elric von Melnibone

Titel: Elric von Melnibone
Autoren: Michael Moorcock
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überwunden und dazu das Bruderschwert besiegt.
    Trauerklinge prallte gegen die Wand der Pulsierenden Höhle und verharrte dort einen Augenblick lang.
    Dann schien das besiegte Runenschwert ein Winseln auszustoßen. Ein schriller Laut füllte die Pulsierende Höhle. Schwärze überflutete das unheimliche rosa Licht und löschte es aus.
    Als das Licht zurückkehrte, erblickte Elric eine Schwertscheide zu seinen Füßen. Die Scheide war schwarz und von derselben fremdartigen Machart wie die Schwerter. Elrics Blick fiel auf Yyrkoon. Der Prinz kniete auf dem Boden und hatte zu schluchzen begonnen, sein Blick zuckte auf der Suche nach Trauerklinge in der Pulsierenden Höhle herum und fiel schließlich voller Angst auf Elric, als wisse er, daß er sterben mußte.
    »Trauerklinge?« fragte Yyrkoon hoffnungslos. Ihm war klar, daß er jetzt sterben würde.
    Trauerklinge war aus der Pulsierenden Höhle verschwunden.
    »Dein Schwert ist fort«, sagte Elric leise.
    Yyrkoon wimmerte und versuchte zum Höhleneingang zu kriechen. Aber der Eingang war auf die Größe einer kleinen Münze geschrumpft. Yyrkoon begann zu weinen.
    Sturmbringer zitterte, als dürste es ihn nach Yyrkoons Seele. Elric blieb stehen.
    Yyrkoon begann überstürzt zu sprechen. »Töte mich nicht, Elric - nicht mit der Runenklinge! Ich tue alles, was du verlangst! Ich sterbe auf jede andere Weise, aber nicht dadurch.«
    Elric sagte: »Cousin, wir sind die Opfer einer Verschwörung - eines von Göttern, Dämonen und beseelten Schwertern inszenierten Spiels. Sie wollen einen von uns tot sehen. Ich nehme an, daß sie deinen Tod mehr wünschen als den meinen. Und das ist der Grund, warum ich dich hier nicht töten werde.« Er nahm die Scheide vom Boden auf. Er stieß Sturmbringer hinein, und das Schwert war sofort ruhig. Elric knöpfte die alte Scheide los und sah sich nach Aubecs Klinge um, die aber ebenfalls verschwunden war. Er ließ die alte Scheide fallen und hakte sich die neue an den Gürtel. Er legte die linke Hand auf Sturmbringers Knauf und blickte nicht ohne Mitgefühl auf das Geschöpf hinab, das sein Cousin war.
    »Du bist ein Wurm, Yyrkoon. Aber ist das deine Schuld?«
    Yyrkoon blickte ihn verwirrt an.
    »Ich frage mich eins - wenn alle deine Wünsche in Erfüllung gingen, würdest du dann aufhören, ein Wurm zu sein, Cousin?«
    Yyrkoon nahm eine kniende Stellung ein. Hoffnung regte sich in seinen Augen.
    Elric lächelte und tat einen tiefen Atemzug. »Wir werden sehen«, sagte er. »Du mußt mir jetzt versichern, daß du Cymoril aus ihrem Zauberschlaf erweckst.«
    »Du hast mich erniedrigt, Elric«, sagte Yyrkoon mit leiser, winselnder Stimme. »Ich wecke sie. Oder würde es tun, wenn.«
    »Kannst du deinen Zauber nicht einfach aufheben?«
    »Wir kommen aus der Pulsierenden Höhle nicht mehr heraus. Wir haben den Zeitpunkt verpaßt.«
    »Was soll das heißen?«
    »Ich hatte nicht angenommen, daß du mir folgen würdest. Und dann glaubte ich dich mühelos besiegen zu können. Und jetzt ist es zu spät. Der Eingang läßt sich nur kurze Zeit offenhalten. Jeder, der die Pulsierende Höhle betreten möchte, kann hinein, aber nicht wieder hinaus, nachdem die Wirkung des Zaubers erloschen ist. Ich habe viel dafür geben müssen, diesen Zauber in Erfahrung zu bringen.«
    »Du hast für alles zuviel gegeben«, stellte Elric fest. Er ging zum Eingang und blickte hindurch. Auf der anderen Seite wartete Rackhir und zeigte ein besorgtes Gesicht. Elric sagte: »Kriegerpriester aus Phum, es sieht so aus, als wären mein Cousin und ich hier drinnen gefangen. Der Ausgang öffnet sich uns nicht mehr.« Elric drückte gegen das feuchte, warme Material der Wände. Es bewegte sich kaum. »Wie es aussieht, kannst du zu uns kommen oder durch den Tunnel ins Freie zurückkehren. Wenn du aber zu uns stößt, teilst du unser Schicksal.«
    »Wenn ich zurückkehre, erwartet mich auch kein großartiges Schicksal«, sagte Rackhir. »Welche Chancen siehst du?«
    »Eine einzige - ich kann meinen Paten rufen.«
    »Einen Lord des Chaos?« Rackhir verzog ungläubig das Gesicht.
    »Richtig«, sagte Elric. »Ich spreche von Arioch.«
    »Arioch, soso? Nun, der hat mit Abtrünnigen aus Phum nicht viel im Sinn.«
    »Wie lautet deine Entscheidung?«
    Rackhir trat vor. Elric machte ihm Platz. In der Öffnung erschien Rackhirs Kopf, gefolgt von seinen Schultern, gefolgt vom Rest seines Körpers. Hinter ihm schloß sich der Eingang sofort wieder. Rackhir stand auf und entwirrte und glättete
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