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Ella und der Neue in der Klasse

Titel: Ella und der Neue in der Klasse
Autoren: Carl Hanser Verlag
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deinem Vater ähnelst!«
    Markku: »Du bist die Frucht unserer Liebe!«
    Dann versuchten Markku und Minna, Pekka zu umarmen, aber Pekka war schneller und sauste unter den Sofatisch. Markku versuchte, ihn unter dem Tisch vorzuziehen, aber Pekka biss ihn in den Finger und begann, laut um Hilfe zu rufen.
    Markku: »Jetzt hat der Satansbraten mich gebissen.«
    Minna: »Satansbraten? So nennst du die Frucht unserer Liebe?«
    Markku: »So nenne ich das Miststück unter unserem Sofatisch.«
    Minna (seufzend): »Unsere lang verschollene Tochter!«
    Markku: »Die von mir aus hätte verschollen bleiben können. Übrigens ist sie ein bisschen jung für jemanden, der geschlagene zwanzig Jahre verschollen war.«
    »Ein Braten istsowieso keine Frucht!«, mischte sich jetzt Pekka wieder ein.
    Aber genau da flog die Tür auf, und draußen stand Hanna mit dem Hund.
    »Was habt ihr Pekka getan?«, fragte sie streng.
    Der Hund stellte knurrend die Nackenhaare auf.
    Minna: »Pekka? Welchem Pekka?«
    Markku: »Sie meint wahrscheinlich den Hund.«
    Aber Hanna zeigte mit dem Finger auf Pekka, der jetzt unter dem Tisch vorkam.
    Markku: »Soll das heißen, unsere lang verschollene Tochter nennt sich inzwischen Pekka?«
    »So lang war ich ja gar nicht verschollen, höchstens eine Minute«, schätzte Pekka.
    Markku: »Soll das heißen, unsere lang verschollene Tochter ist inzwischen ein Junge, der karierte Röcke trägt und Pekka heißt?«
    »Bist du Paavos Vater?«, fragte Hanna Markku.
    Markku: »Möglich ist alles. In jedem Fall wurde wieder das Drehbuch umgeschrieben. Als ich es zuletzt gelesen habe, kam darin weder ein Pekka noch ein Paavo vor.«
    Minna: »Wenn du Paavos Vater bist, muss ich dann ja wohl seine Mutter sein?«
    »Nein!«, sagten Hanna und Pekka gleichzeitig.
    »Paavos Mutter ist schöner und netter«, erklärte Pekka.
    Minna: »Na toll! Und warum sagt uns keiner, wenn das Drehbuch umgeschrieben wird? Wer bist du überhaupt?«
    Die Frage galt Hanna, die errötete, als sie so direkt angesprochen wurde.
    »Ich bin Hanna«, sagte sie schüchtern. »Bin ich jetzt echt in einem Film?«
    Minna und Markku sahen einander an, dann lächelten sie, als wüssten sie endlich wieder Bescheid.
    Markku: »Endlich! Unsere lang verschollene … äh … Dings!«
    Minna: »Liebste, wo warst du nur all die Jahre, die wir dich so vermisst haben?«
    »Meistens in der Schule. Und davor im Kindergarten«, sagte Hanna und schaute blinzelnd in die Kamera.
    Markku: »Die ganzen zwanzig Jahre?«
    Minna: »Ich möchte wissen, wer solche Drehbücher schreibt.«
    Aber das erfuhr sie leider nicht, denn jetzt flog zum dritten Mal die Tür auf, und draußen standen Tiina, Mika, der Rambo und ich. Markku und Minna staunten nicht schlecht. Dann sahen sie einander an.
    Markku: »Das verstehe, wer will.«
    Minna: »Na toll! Unsere lang verschollenen Sechslinge sind gefunden worden.«
    Markku: »Herzlich willkommen! Fühlt euch wie zu Hause!«
    »Ich versteh überhaupt nichts mehr, aber jedenfalls spiele ich die Hauptrolle in der Geschichte«, sagte Hanna begeistert.
    »Ich hau euch das Drehbuch um die Ohren, wenn ihr Paavos Vater was angetan habt«, drohte der Rambo.
    Markku: »Vielleicht sollte man erst mal klären, wer von euch Paavo ist.«
    Genau da flog zum vierten Mal die Tür auf, und Paavo und Timo kamen herein.
    » Ich bin Paavo«, sagte Paavo. »Hat jemand von euch meinen Vater gesehen?«
    Was dann passierte, wäre im richtigen Leben nicht passiert, aber wir waren ja im Fernsehen, und fürs Fernsehen war die Tür zu Markkus und Minnas Wohnung einmal zu viel aufgeflogen. Das hielt die Kulisse aus Spanplatten nicht aus und kippte einfach um. Wir kriegten einen ziemlichen Schreck, aber Markku und Minna, die sich aufs Sofa hatten plumpsen lassen, merkten es nicht mal. Wir fanden alle, sie sahen ganz schön fertig aus.
    Markku: »So erfährt man die Wahrheit über sein Leben.«
    Minna: »Wie es aussieht, gibt es so viele Früchte unserer Liebe wie Trauben am Weinstock.«
    Markku: »Wenn wir jetzt noch wüssten, wer Paavos Vater ist, wären alle Rätsel gelöst.«
    Genau da kam von irgendwo aus dem Dunkeln hinter der umgekippten Wand ein Mann gerannt. Er war ein bisschen aus der Puste, als hätte er schon einen weiten Weg hinter sich. Und obwohl wir ihn nur zweimal gesehen hatten und auch noch im Dunkeln oder nur von Weitem, erkannten wir ihn sofort. Vor allem der Hund erkannte ihn und versteckte sich winselnd hinter unseren Beinen. Es war der Mann aus dem
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