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Ella und der Neue in der Klasse

Titel: Ella und der Neue in der Klasse
Autoren: Carl Hanser Verlag
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Gotham City retten sollten wie in Batman, aber natürlich nur, wenn seine Mutter es erlaubte.
    »Batmans Mutter oder deine?«, fragte Pekka.
    »Beide«, sagte Mika.
    Pekka schlug dann vor, dass wir ja erst Batmans Großmutter Kuchen und Wein bringen und dann mit den zwei Müttern romantische Abenteuer in Gotham City erleben könnten.
    Wir waren gespannt, was der Rambo vorschlug. Der musste erst kurz überlegen, dann schlug er vor, dass er allen außer Pekka einen Denkzettel verpasste, weil unsere Ideen angeblich hoffnungslos blöde wären.
    Das hörten wir nicht gern, aber er hatte leider recht.
    »Kein Timo, keine Ideen«, seufzte ich.
    »Timo ist unser Märchen- und Ideenprinz«, seufzte Tiina.
    »Timo ist der Vampir Edward der Ideen«, seufzte Hanna.
    »Wenn Batman einen großen Bruder hätte, wäre es Timo«, sagte Mika.
    »Timo ist ein genauso großes Genie wie der Terminator«, sagte der Rambo.
    Es folgte eine tiefe Stille. Wir starrten den Rambo an. Irgendwas stimmte nicht mit ihm, wenn er jemanden lobte statt ihm Kloppe anzudrohen.
    »Von wem redet ihr eigentlich?«, fragte Pekka.
    » Ich hab eine Idee«, sagte Paavo.
    Seit wir auf dem Felsen saßen, hatte er komischerweise noch gar nichts gesagt. Jetzt starrten wir ihn an wie vorher den Rambo. Paavo sieht eigentlich ganz nett aus. Er hat schwarze strubbelige Haare, braune Augen und die gleichen süßen Backen wie der Hamster meiner Kusine. Jetzt gerade war er auch noch ein bisschen aufgeregt, und aufgeregte Hamster finde ich besonders süß. Wenn Paavo einen Schnurrbart gehabt hätte, hätte der bestimmt superniedlich gewackelt.
    »Wir könnten in die Stadt fahren und meinen Vater treffen«, sagte er.
    »Und warum?«, wollte Hanna wissen.
    »Weil er ein berühmter Filmregisseur ist«, sagte Paavo.
    »Wie berühmt?«, fragte ich.
    »Sein Name wird mit so großen Buchstaben geschrieben, dass er nicht auf seinen Führerschein passt«, behauptete Paavo.
    »Wow!«, sagten wir im Chor, das heißt, alle außer Pekka, der nichts sagen konnte, weil er gerade mit zwei Fingern gleichzeitig in der Nase bohrte.
    »Wir könnten zu ihm ins Filmstudio und zuschauen, wie er Regie führt«, sagte Paavo.
    Das fanden wir eine klasse Idee, besonders Hanna, die auf einmal sogar behauptete, dass sie später Filmstar werden will.
    »Ich dachte, du willst Lehrerin werden«, wunderte ich mich.
    »Tagsüber«, sagte Hanna. »Abends werde ich dann Filmstar im Kino. Lehrerin und Filmstar lässt sich prima kombinieren, weil die Schulen bei Tag geöffnet sind und die Kinos bei Nacht.«
    Wenn es ein Problem gibt, weiß Hanna fast immer eine praktische Lösung.
    »Mein Vater gibt dir ein Autogramm, wenn du willst«, versprach ihr Paavo.
    Da wäre Hanna fast in Ohnmacht gefallen wie manchmal die Frauen in romantischen Filmen. Aber dann merkte sie zum Glück noch rechtzeitig, dass hinter ihr eine kleine Pfütze war und ihre Kleider nass geworden wären. Also verdrehte sie nur die Augen und seufzte tief.
    Damit war es abgemacht. Am Samstag würden wir alle zusammen in die Stadt fahren. Es war echt eine klasse Idee.

Eine selten dämliche Idee
    »Eine selten dämliche Idee«, sagte Timo am nächsten Tag auf dem Schulhof. »Ich wette, dass sein Vater gar kein berühmter Filmregisseur ist.«
    Wir sahen Paavo an, der ein Stück von uns entfernt stand. Er wirkte ein bisschen unruhig, als würde er auf etwas warten. Wenn er ein Hamster gewesen wäre, hätte er jetzt wahrscheinlich Kerne gemümmelt. Ich finde, Hamster sind putzige kleine Kuschelbällchen und besonders süß, wenn sie aufgeregt irgendwas mümmeln.
    »Er ist sehr wohl einer«, sagte Hanna. »Stimmt’s?«, wandte sie sich mit sorgenvoller Miene an Paavo.
    »Wie heißt dein berühmter Vater noch mal?«, fragte Timo herausfordernd.
    »Ich kann mich gerade nicht daran erinnern«, antwortete Paavo.
    »Ha!«, sagte Timo. »Und mein Vater heißt Donald Duck.«
    »Das geht doch gar nicht«, wunderte sich Pekka. »Dein Vater trägt doch Hosen.«
    »Mein Vater ist so berühmt, dass sogar seine Diener berühmt sind«, sagte Paavo.
    »Hat dein Vater Diener?«, wunderte ich mich.
    »Was soll daran so besonders sein? Die hat meine Mutter auch«, behauptete Pekka.
    »Ehrlich?«, wunderte sich Tiina.
    »Ja. Oder eigentlich ist es nur einer, und mein Vater beschwert sich auch über den schlechten Lohn.«
    »Das glaub ich nicht«, sagte Timo.
    »Doch. Er beschwert sich wirklich«, behauptete Pekka. »Und außerdem weigert er sich, eine Schürze zu
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