Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elia Contini 03 - Das Verschwinden

Elia Contini 03 - Das Verschwinden

Titel: Elia Contini 03 - Das Verschwinden
Autoren: Andrea Fazioli
Vom Netzwerk:
Häuser zum Verkauf.«
    »Ja, aber pass auf, dass du dich nicht übers Ohr hauen lässt«, sagte D’Elia. »Auf Occasionen vertraut man besser nicht.«
    »Zumindest«, präzisierte Berti, »muss man erkennen können, wann es eine echte Occasion ist.«
    Ferdi blickte auf den See hinaus. Eine leichte Brise war aufgekommen, und es roch nach Fisch und Tang. Die Sonne wanderte gemütlich über die Mauern und Fenstern der Häuser und rund um die Terrasse, und auf der Straße unter ihnen bellte ein Hund.

18
Locarno, gegen Abend
    Locarno, gegen Abend. Die Stadt räkelte sich in den letzten Sonnenstrahlen, rund um das Casino flammten die ersten Lichter auf, die Parkhauseinfahrt war schon beleuchtet. Contini ließ das Auto in der Nähe der Treppe stehen und machte sich zu Fuß auf den Weg zur Piazza Grande.
    Bevor er zu ihr ging, wollte er sich ein Gläschen Wein genehmigen. Sich jetzt Fragen zu stellen war sinnlos. Die einzige Antwort, das wusste er, bestand darin, zu Francesca zu gehen; er müsste ihr nur in die Augen blicken, um zu verstehen. Theoretisch wäre sie in ein paar Wochen in den USA, vielleicht schon in ein paar Tagen. Theoretisch? Wahrscheinlich hatte sie bereits das Billett.
    Der Schatten kroch die Hügel von Locarno Monti hinauf, von der Piazza Grande hatte sich die Sonne bereits zurückgezogen. Aber es war noch angenehm warm und ein Genuss, mit einem gut gekühlten Weißwein im Freien zu sitzen. Contini hatte sich feingemacht, er trug Jackett und Krawatte.
    Er ließ ein Fünf-Franken-Stück auf dem Tisch liegen und brach auf. Am Ende hatte er sich entschieden. Auch wenn es sein gesamtes Leben auf den Kopf stellte: Er brauchte Francesca. Das war keine melodramatische Entscheidung, sondern die Feststellung einer Tatsache. Er stieß das Haustor auf und trat in das Treppenhaus aus fensterlosem Beton – ohne künstliches Licht herrschte hier eine fast undurchdringliche Dunkelheit. Contini atmete tief durch. Wie würde sie reagieren? Er hatte sie nicht mehr angerufen, sich überhaupt nicht mehr gemeldet. Was, wenn sie ihre Abreise vorverlegt hatte? Wenn sie von ihm nichts mehr wissen wollte?
    Zu viele Fragen. Contini nahm die letzten Stufen bis zu ihrem Treppenabsatz, zog seinen Krawattenknoten zurecht und drückte auf die Türglocke. Er hörte es hinter der geschlossenen Tür läuten. Dann war wieder alles still, nur aus den Nachbarwohnungen kamen gedämpfte Stimmen. Im Halbdunkel, das Gewicht erst auf dem einen, dann auf dem anderen Fuß, wartete Contini, dass Francesca auftauchte.
    finis
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher