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Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Titel: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel
Autoren: Susan Schartz
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guten Preis und bringt Sie sicher ans Ziel!«
    Fabio zögerte und drehte sich zu Nadja.
    »Mir egal«, sagte sie, während sie den Kreditkartenausdruck unterschrieb und den Schlüssel in Empfang nahm.
    »Also gut«, sagte Fabio. »Er soll uns um halb zehn morgen früh hier abholen. Und er soll pünktlich sein!«
    »Sicuramente, Signore!« Der Fahrer verabschiedete sich mit Handschlag.
    Nadja ließ sich aufs Bett fallen. Für einen Moment drehte sich alles um sie: das Zimmer, das Bett, die mit Mückenleichen gespickte Decke über ihr. Die Journalistin war völlig geschlaucht, ihr Kopf zu voll. Fabio öffnete den Zugang zu dem kleinen Balkon, und milde Abendluft strömte herein. Es war schon fast dunkel, nur noch ein Streifen Rot am Horizont war übrig. An den Berghängen, die Nadja von ihrem Bett aus erkennen konnte, gingen die Lichter an.
    »Wir sollten was essen gehen«, schlug ihr Vater vor.
    Sie richtete sich auf. »Ja. Mir ist schon schlecht vor Hunger.«
    Zu Fuß machten sie sich auf den Weg und wurden höflich von den Leuten auf der Straße gegrüßt, die vom Einkaufen oder der Arbeit kamen. Zwei Gassen weiter fanden sie ein winziges Ristorante, setzten sich auf die wackligen Holzstühle an einen quadratischen, einfach geschreinerten Tisch, auf dem ein Windlicht brannte, und Fabio übernahm die Bestellung.
    »Ich möchte Wein«, sagte Nadja. »Oder sollte ich besser nicht?«
    »Dein Kind bekommt davon nichts mit«, sagte ihr Vater. »Es ist anders als bei den Menschen.«
    »Aber ich bin …« Nadja unterbrach sich und schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was ich bin«, sagte sie leise. Ihre Unterlippe fing an zu zittern, und eine Träne hing plötzlich an ihren langen schwarzen Wimpern. Sie starrte unverwandt auf die Kerzenflamme. »Und David, was wird aus ihm? Aus uns beiden? Was ist, wenn es nicht sein Kind ist, sondern …«
    »Nadja.« Fabio streckte die Hand aus und streichelte ihre Wange. »Es ist alles zu viel auf einmal. Verzeih mir.«
    »Dir und wem noch?«, wisperte sie.
    Der Kellner brachte sizilianischen Rotwein und Wasser, Brot mit olive fritte und Saubohnenpüree, Spaghetti mit Mandelpesto und Ricottasoße und süßsauer mariniertes Kaninchen mit Gemüse. Nadja gingen die Augen über, sie musste heftig schlucken, und dann stürzte sie sich wie eine Verhungernde darauf. Fabio sah ihr lächelnd zu, und der Kellner bekam große Augen und beeilte sich, Nachschlag zu bringen. Das trieb sogar den Koch aus seinem Reich, und gleich darauf unterhielten sie sich vergnügt über die Kunst des Genießens.
    Die Sizilianer waren begeistert, zwei italienisch sprechende Touristen begrüßen zu dürfen, und brachten noch »dies und das« zum Probieren – und mehr Wein. Es war heimelig in dem kleinen Raum, der ganz schlicht aus Holz und Steinmauer bestand und hauptsächlich mit Kerzen dekoriert war. Inzwischen waren noch weitere Gäste eingetroffen, und damit war die Kapazität der acht kleinen Tische vollends ausgeschöpft.
    Schließlich war Nadja satt, und sie lehnte sich ächzend zurück. »Uff, jetzt ist mir die Hose zu eng geworden.« Sie öffnete den obersten Knopf und strich dann leicht über ihren Bauch. »Da ist es drin«, sagte sie verträumt. »Irgendwie noch unvorstellbar für mich.«
    »Das wird sich ändern, wenn es dich zum ersten Mal in den Magen oder gegen die Blase tritt«, sagte Fabio schmunzelnd. Er ergriff ihre Hand. »Ich freue mich. Auch für mich ist das aufregend und eine ganz neue Erfahrung, so als Großvater. Es wird alles gut gehen, denn ich werde für dich da sein und dich beschützen.«
    Sie nickte, nunmehr deutlich versöhnt und ruhiger. Fabio war immer für sie da gewesen, er hatte stets einen Ausweg parat, und durch die Erinnerungen an sein langes Leben wusste sie, dass sie ihm rückhaltlos vertrauen konnte. Er hatte mehr Erfahrung als jeder andere, und zwar in beiden Welten.
    Wobei sie ihm eine ganz bestimmte Erfahrung voraushatte.
    »In den letzten zwei Wochen ist so viel passiert, das reicht normalerweise für ein ganzes Leben.« Sie schob sich das kastanienbraune Haar hinter die Ohren. »Kannst du dir vorstellen, dass ich nach Annuyn gegangen bin?« Sie konnte es selbst kaum glauben. Sie hatte nie richtig darüber nachgedacht, sondern es einfach getan und danach … schnell verdrängt.
    »Bei jedem anderen? Nein. Bei dir? Ja. Du hast sehr viel von mir.«
    »Und ich habe Fanmór die Stirn geboten!« Sie hatte einem Riesen von zwei Meter siebzig gegenübergestanden, einem
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