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Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel

Titel: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel - Schartz, S: Elfenzeit 8: Insel von Feuer und Nebel
Autoren: Susan Schartz
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Bandorchu nicht, aber er hatte sie ausschließlich in ihre Dienste gestellt und war ihr verpflichtet, bis sie ihn freigab. Und das würde nie geschehen; sie wollte ihn bis ans Ende der Zeit an ihrer Seite behalten. Im Gegenzug allerdings war Bandorchu nicht in der Lage, ihn anzugreifen. Aber warum sollte sie das tun? Sie brauchte ihn, wollte nicht mehr ohne ihn sein. Er war der Gefährte, den sie so lange gesucht hatte, erfüllte alle Voraussetzungen und ließ keine Wünsche offen, auch nicht im vergnüglichen Liebesspiel.
Perfekt
.
    »Ich bin nur ein Spiegel von Euch«, hatte er einmal gesagt. »Ihr seid nunmehr vollkommen, Hohe Königin. Was Euch je gefehlt hat, ich werde es ergänzen.«
    Und das tat er. Sie hatte ihn nie gefragt, warum er sich in ihre Dienste gestellt hatte. »Ich bin der Getreue, nur für Euch«, war seine einzige Erklärung gewesen, bevor er den Schwur geleistet hatte.
    Bandorchus sterblich gewordener Leib bebte. Sie spürte die Erschütterungen draußen, in der Menschenwelt gleichermaßen wie hier im Schattenland. Die Menschen würden wahrscheinlich von einer Auswirkung des Klimawandels reden, wie sie fast alles Unerklärliche darauf schoben, ohne zu ahnen, was wirklich geschehen war. Aber sie würden es erfahren. Und dann würde es zu spät sein.
    Mit ruhigen Schritten näherte die Dunkle Königin sich jener Wand ihres Gemachs, die genau nach Osten ausgerichtet war: dorthin, wo die Sonne aufging, wo alles neu begann und wo der Ursprung aller Macht lag. Sie hob die Arme und wirkte ihren Zauber, ließ ruhig die Kraft aus sich strömen, die ihr die Seelen schenkten. Bald würde sie genug davon haben, ausreichend für ein Leben, das nahezu an Unsterblichkeit grenzte und es auch eines Tages, wenn die Suche beendet war, wieder sein würde. Sie musste sich jetzt nicht schonen, in diesem Moment kam es auf alles an.
    Die Wand flimmerte; leuchtende Wirbel und Spiralen bildeten sich, in deren Zentrum Blitze durch tiefe Finsternis zuckten. Die Schwärze, zuerst nur ein kleiner Punkt, breitete sich rasch aus, bis sie schließlich fast die gesamte Wand ausfüllte, gehalten von einem gleißenden Rahmen.
    Das Tor war offen.
    Es war jedes Mal aufs Neue ein erhebendes Gefühl. Fanmór wusste inzwischen, dass Bandorchu dazu in der Lage war, doch das störte sie nicht. Sollte er ruhig erkennen, welchen Fehler er begangen hatte, und rechtzeitig bereuen, bevor es zu spät war. Aufhalten konnte er sie nicht mehr. Damals, als sie den Krieg begonnen hatte, war sie noch unerfahren gewesen und hatte auf konventionelle Weise versucht, gegen den Riesen anzutreten. Wie es eben üblich war in der Elfenwelt, wie sie es immer getan hatten.
    Doch diesmal würde Bandorchu es richtig machen, in diesem neuen Krieg würde es um mehr gehen als um den Kampf und um magische Duelle. Sie würde alle Ley-Linien besetzen, überall zugleich sein und die ganze Menschenwelt als Stützpunkt benutzen, bevor sie an die Eroberung des Elfenreiches ging. Und der Baum würde als Letztes an die Reihe kommen. Er würde Fanmórs letzte Bastion darstellen, umringt von besetzten Gebieten, isoliert von allen magischen Strömungen. Bandorchu würde die Crain einkesseln und gefangen halten, bis sie kapitulierten. Bis der Riese aufgab.
    Und das würde nicht lange dauern. Fanmór war alt, er konnte seine Kräfte nicht mehr erneuern. Aber Bandorchu verfügte dann über fünf Machtknoten, aus denen sie nach Belieben schöpfen konnte, und über Milliarden Menschenseelen. Fanmórs Krieg war schon verloren, noch bevor er begonnen hatte.
    Und jetzt … fing er an.
    Das Tor war offen, und sie war nur noch einen Schritt entfernt.
    Ist es gelungen, wie wir es geplant haben, mein Getreuer?
    Nun, dem Ziel so nahe, zögerte sie auf einmal. Als befürchte sie, genarrt oder enttäuscht zu werden. So lange hatte sie darauf hingearbeitet, hatte gekämpft, gelitten und Opfer gebracht. Die ganze Zeit hatte sie auf diesen Moment gewartet, der nur ihr allein gehörte. Niemand sonst hatte daran teil. Es war ihr ganz eigener, erhabener Triumph. Der Sieg des Unmöglichen über die Regeln.
    Es muss gelungen sein, da gibt es keine Alternative. Er versagt nie. Sein Leben wäre verwirkt, würde er mich jetzt enttäuschen. Unendliche Qualen würden seiner harren

    Der Moment duldete keinen Aufschub mehr. Sie musste es erfahren, auch wenn sie es tief drin sogar genoss, sich selbst derart auf die Folter zu spannen und diesen einzigartigen Augenblick zu dehnen.
    Langsam ließ
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