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Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Titel: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches
Autoren: Susan Schartz
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fürchterlich gestritten hatten.
    Rian lächelte. »Ich will natürlich dort sein, wo du bist, Bruder«, sagte sie fest. »Wir können uns nicht trennen. Und sosehr es mich danach verlangt hat, nach Hause zu kommen, so sehr ist mir bewusst, dass wir bereits zu weit gegangen sind. Wir können jetzt nicht mehr umkehren. Und du hast ja recht: Nadja ist meine Freundin. Sie hat sich auf eine Art und Weise für uns eingesetzt, wie ich es bei meinem Volk noch nie erlebt habe. Vor allem ihren Mut bewundere ich sehr.«
    »Dann werden wir uns Fanmór widersetzen!«, entschied David.
    Pirx hob die Mütze auf, knautschte sie zusammen und biss hinein. »Auweiauweiauwei«, jammerte er. »Muss das denn sein? Er wird uns verbannen! Oder noch Schlimmeres!«
    »Er hat Widerstand noch nie zugelassen«, murmelte Grog. »Er hat Elfen schon aus geringeren Gründen schrecklich bestraft. Aber ihm so offensichtlich die Stirn zu bieten grenzt an Tollkühnheit.«
    »Nun«, sagte David unbeeindruckt, »dann werden wir eben feststellen, was es wert ist, Abkömmlinge eines mächtigen Herrschers zu sein.«
    Rian zog eine skeptische Miene. »Ich hoffe, du weißt, worauf du dich einlässt. Leider bist du nicht minder stur wie der König. Du wirst nicht von deinem Plan ablassen, egal was die Vernunft und wir drei dir raten.«
    David nickte. »Wir haben nur diese Wahl. Entweder wir geben klein bei, kehren zu unserem gewohnten Leben zurück und sehen es als Sport an, uns dabei zu beobachten, wie wir dahinschwinden, oder wir gehen unseren eigenen Weg.«
    »A... aber ich hab Angst«, stotterte Pirx zähneklappernd.
    »Wie wir alle«, bemerkte Rian, und dann grinste sie. »Aber andererseits, wenn wir
das
überstehen, brauchen wir uns vor dem Getreuen nicht mehr zu fürchten!«
    Schnell verließen sie die herrschaftlichen Gemächer und nahmen den direkten Weg zum Thronsaal. Dicht an den vielfach umrankten Stamm gepresst, kletterten sie hinauf – vorbei an allen Ebenen oder einfach hindurch. David hatte diesen Weg einmal als kleiner Junge entdeckt und herausgefunden, dass es nur eines einfachen Öffnungszaubers bedurfte, um ihn zu benutzen. Nicht einmal der Wächterdrache hatte ein Auge darauf, denn normalerweise nahm kein Elf den mühsamen Aufstieg, der ihm vielleicht auch noch die kostbare Kleidung ruinierte, auf sich.
    David, der vorauskletterte, fuhr plötzlich zusammen, als er einen Laut hörte – genau dort, wo er soeben seine linke Hand abgesetzt hatte.
    »
Pschi!
«
    »Oh, Verzeihung«, murmelte er und zog erschrocken die Hand zurück. Unter all der Borke und den Rindenschlingen erkannte er so etwas wie zwei Nasenlöcher. Etwas höher öffneten sich zwei flaschengrüne Augen und blinzelten ihn schläfrig an.
    »Schon gut«, krächzte es rau. Ein wenig Borke schob sich auseinander und wieder zusammen. »Es hat mich sowieso schon lange gejuckt, es war zum Verrücktwerden. Würde es dir etwas ausmachen, mich noch einmal am linken Nasenflügel zu kratzen?«
    »Ganz und gar nicht«, antwortete David und leistete die gewünschte Hilfe.
    »Was ist los da oben?«, piepste Pirx von unten. »Warum geht es nicht weiter?«
    »Moment!«, gab David unwirsch zurück.
    »Aaaahhh ja, das tut gut«, grunzte das Wesen. »Bist aber ordentlich gewachsen, Prinz Dafydd, seit ich dich das letzte Mal sah.«
    David riss die Augen auf. »Elovan? Bist du das etwa?«
    »Mhm-hmm.«
    »Aber ...«
    Elovan war ein Baumgnom, erinnerte sich David, der die Aufsicht über den Stamm gehabt hatte. Er war ein wenig größer als Grog gewesen und noch knorriger als der Kobold. Petersilienzweige waren aus seinen Ohren gewachsen und oft Gefahr gelaufen, dem Küchenchef zum Opfer zu fallen, der sie wegen ihres ranzigen Geschmacks sehr schätzte. Elovan war ein gutmütiger alter Kerl gewesen, der den kleinen Prinzen nie verpetzt hatte.
    »Was ist mit dir geschehen?«, flüsterte David.
    »Ach ja, das Alter, das Alter«, seufzte Elovan. »Ich gehe im Baum auf, da ist nichts mehr zu machen. Ist jedenfalls eine bessere Auflösung als die andere.«
    »Elovan, das darfst du nicht zulassen! Du musst kämpfen! Die Zeit hat Einzug gehalten, aber es ist noch lange nicht Winter! Wir holen den Quell der Unsterblichkeit, und dann ...«
    »Mein lieber Prinz, ich habe keine Kraft und keinen Willen mehr«, unterbrach ihn der Baumgnom. »Lass mich einfach hier. Es ist recht gemütlich, nur dieses gelegentliche Jucken macht mich rasend. Aber auch das geht vorüber. Ich bin zufrieden.«
    Der Prinz war
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