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Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Titel: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen
Autoren: Verena Themsen
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Achseln. »Grog hat recht«, stellte er fest. Er machte kehrt, um der Straße in der vom Dom wegführenden Richtung zu folgen.
    »Hab ich doch gesagt«, brummte der Grogoch, und Pirx balancierte gewagt auf dem Kantstein entlang. Rian warf noch einen kurzen sehnsüchtigen Blick in Richtung der Fußgängerzone mit all den netten Läden, ehe sie sich ebenfalls der Gruppe anschloss.
    Ein gutes Stück weiter die Straße hinunter fanden sie ein Schild, das nach links zeigte. Die nächste Abzweigung verpassten sie, bogen dafür eine Straße später ab und standen tatsächlich vor dem Nibelungenmuseum.
    Es wirkte auf Rian, als habe jemand sieben riesige ovale Weinfässer der Länge nach halbiert, die Wände außen mit Blech verkleidet, die Deckel durch Glas ersetzt und die Rückseiten gegen die an dieser Stelle gut erhaltenen Reste der Wormser Stadtmauer geschoben. Zwischen der vierten und der fünften Fasshälfte stand außerdem ein quadratischer Blechturm mit spitzem Dach. Das mittlere Fass war der Eingang. Was Rian im Vorbeigehen durch die verglasten Außenwände der linken drei Fässer gesehen hatte, deutete darauf hin, dass dort eine Ausstellung oder ein Laden war.
    Sie stieg die Stufen zum Eingang hoch und trat ein, gefolgt von den Kobolden und David. An einigen Garderobenständern vorbei kam man in einen breiten Quergang, der innerhalb der Stadtmauer liegen musste. Durch Mauern waren Unterteilungen entsprechend den vorgebauten Fässern geschaffen worden. Nun verstand Rian die Form der modernen Anbauten: Die Mauer musste an dieser Stelle einen Bogengang beherbergt haben, und in die Bögen dieses Ganges hatten die Erbauer die Räume eingepasst. Vielleicht war sogar in früheren Zeiten jeder dieser Bögen ein eigener Raum gewesen und der Quergang erst nachträglich erschaffen worden. Darauf deuteten die Quermauern hin.
    Rian blieb stehen und sah in beide Richtungen des Ganges. Links sah man einen Bereich, der wohl als Verkaufsraum diente. In einer Vitrine lagen nachgearbeitete historische Fundstücke, Bücher und Broschüren aus, allerlei andere Souvenirs waren dazwischen verteilt. Rechts sowie über eine vor ihnen liegende Wendeltreppe schien es in verschiedene Teile des eigentlichen Museums zu gehen.
    Während Rian noch zögerte, steuerte David bereits auf einen links im nächsten »Fass« stehenden Tresen zu, hinter dem eine junge Frau mit schulterlangem schwarzem Haar saß und etwas sortierte. Rian gab den Kobolden Zeichen, im Eingangsbereich zurückzubleiben. Sie konnte und wollte sich nicht vorstellen, was passieren würde, wenn Pirx zwischen all den ausgelegten Verkaufsobjekten umherstreifte. Dann folgte sie ihrem Bruder.
    Als David sich mit verschränkten Armen auf den Tresen lehnte, sah die Frau auf, schob eine störende Haarsträhne hinter ihr Ohr und begann zu lächeln. Ihre leicht mandelförmigen Augen leuchteten dabei in einer Weise auf, die Rian verriet, dass ihr Bruder sie bereits für sich eingenommen hatte, ohne auch nur ein Wort zu sagen.
    Die Elfe war einerseits amüsiert, andererseits empfand sie Mitleid für die Menschenfrau. Sie war hübsch und gefiel David zweifellos, und so würde sie vermutlich Teil der langen Reihe von Frauen werden, mit welchen der Elf sich schon die Zeit vertrieben hatte, um den Aufenthalt in dieser fremden Welt besser zu ertragen. Unter Elfen war so etwas nicht unüblich, doch Menschenfrauen schienen damit oft Probleme zu haben, was ihr Leben in Rians Augen unnötig verkomplizierte.
    Sie seufzte leise und nahm von einem Tischchen einen kleinen bunten Stoffdrachen auf, der mit Sand gefüllt war. Während sie ihren Bruder und die Frau am Tresen beobachtete, spielte sie damit herum.
    »Wir sind auf der Suche nach dem echten Siegfriedsbrunnen«, sagte David. »Können Sie uns sagen, wo wir ihn finden?«
    Die Frau lachte auf, und der helle Klang machte sie Rian sofort sympathisch.
    »Wenn ich das wüsste, müsste ich mir um das Thema meiner Doktorarbeit keine Sorgen mehr machen«, antwortete sie. »Seit Jahrhunderten wird darüber gestritten, welcher der vielen Kandidaten der richtige ist, und für jeden gibt es gute Argumente. Welcher es wirklich ist und ob es ihn überhaupt gibt – wer kann das schon wissen?«
    Sie hob die Hände in einer hilflosen Geste, und ihre Augen funkelten fröhlich, während sie lächelnd von David zu Rian sah. Die Elfe erwiderte das Lächeln und setzte den Stoffdrachen wieder ab.
    David fuhr sich durch das Haar und fing den Blick der jungen Frau wieder
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