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Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Titel: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen
Autoren: Cathrin Hartmann
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unglaublich violetten Augen des Fremden vor sich, und diesmal drohte ihr Herz vor Sehnsucht nach ihm beinahe zu zerspringen. Sie riss die Augen auf, aber das helle Sonnenlicht blendete sie, sodass sie den Kopf sinken lassen musste.
    »He!« Der barsche Ruf ließ sie auffahren. Der Schatten einer hochgewachsenen Gestalt fiel über ihr Gesicht. Sie rückte ein Stück zur Seite und schirmte ihre Augen mit der Hand vor dem Licht ab, um erkennen zu können, wer dort vor ihr stand.
    Sie erkannte ein pausbäckiges rotes Gesicht mit einem dichten blonden Bart.
    »Rousel!« Sie setzte sich aufrecht hin und ließ die Hand sinken. Nur mit Mühe unterdrückte sie ein Seufzen. Der Wirtssohn war wirklich der Letzte, dem sie in diesem Augenblick begegnen wollte.
    »Wenn ich einer der Strauchdiebe wäre, die hier überall herumschleichen, wärst du schon längst tot«, sagte er mit finsterer Miene. Dann setzte er sich kurzerhand neben sie und lehnte sich gegen den Felsen.
    Eleanor rückte ein Stück zur Seite. »Was willst du?«
    »Mutter hat mich geschickt, um nach dir zu suchen. Du bist nicht zur Arbeit gekommen.« Er sagte das ganz gefühllos, als könne er es sich sehr gut vorstellen, warum sie keine Lust hatte zu arbeiten.
    »Ich … Es geht mir nicht besonders gut.«
    Nun musterte er sie mit einer Mischung aus Besorgnis und Unglauben. »Du siehst aber gar nicht krank aus!«
    Sie verzog das Gesicht. »Zahnschmerzen«, sagte sie und hielt sich wie zum Beweis ihrer Behauptung die Wange.
    »Oh!« Er grinste verlegen. »Das ist eine gemeine Sache! Aber kein Grund, nicht zur Arbeit zu gehen«, fügte er streng hinzu. In seinem Tonfall konnte Eleanor seine Mutter hören.
    »Ich weiß.« Sie lächelte ihn entschuldigend an. »Wirst du mich verraten?«
    »Bei Mutter? Wer weiß?«
    »Was muss ich tun, damit du es nicht machst?« Das Kribbeln von vorhin kehrte zurück, aber diesmal war es Eleanor gar nicht mehr angenehm. Es kam ihr vor wie eine Warnung.
    Pass auf, was du tust!
    Rasch sah sie sich um, aber nirgendwo war eine Katze zu sehen, weder eine silberne schlanke noch ihr dicker Odo.
    Rousel schien von den Gefühlen, die in ihr tobten, nichts zu spüren. Mit einem breiten Feixen beugte er sich ein wenig zu Eleanor hinüber. »Wie wäre es mit einem kleinen Kuss?« Sie küsste ihn. Schnell und flüchtig, irgendwo zwischen Schläfe und Ohrläppchen.
    Rousel kicherte. »Warum so schüchtern?«
    »Das reicht!«, beschied sie, aber er schien sich nicht damit zufriedengeben zu wollen. Gierig tastete er nach ihrer Hand, umschloss sie mit seiner großen, schwieligen Pranke und zog Eleanor auf seinen Schoß.
    Er ist nicht der Richtige!
, warnte Boanns Stimme in Eleanors Kopf.
    Die junge Magd konnte die Wärme spüren, die Rousels Körper ausströmte. Die Wärme und seinen herben, nach Schweiß und Leder riechenden Duft. Sie wollte sich losreißen, aber es gelang ihr nicht. Rousels Hand umklammerte die ihre wie eine Zwinge.
    »Lass mich!«, fauchte sie ihn an.
    Er lachte nur. »Ist doch nichts dabei! Wo du doch sowieso bald meine Frau wirst.«
    »Wer sagt das?« Endlich gelang es ihr, ihm ihre Hand zu entziehen. Rasch sprang sie auf die Füße.
    Rousels Augen traten hervor. »Wie wer sagt das?« Seine Stimme klang verblüfft.
    »Wer sagt, dass ich dich heiraten werde?«, erklärte Eleanor aufgebracht.
    Er reagierte, als hätte sie ihm eine Ohrfeige gegeben. Langsam wich er einen Schritt zurück und wurde so blass, dass er ihr sofort leidtat.
    »Rousel … ich …« Sie wollte die Hand heben und ihm versöhnlich über die Wange streicheln, aber plötzlich geschah etwas mit ihm. Sein Blick wurde eisig, tiefe Falten erschienen zwischen seinen Augenbrauen und rings um seine Mundwinkel.
    »Was bildest du dir ein?«, knurrte der Wirtssohn, hob beide Hände und kam auf sie zu. »Du bist nur eine kleine Dienstmagd, nichts weiter. Glaubst du, du kannst mich heißmachen und mich dann einfach im Regen stehen lassen?«
    Eleanor wich zurück, doch er setzte ihr nach, und im nächsten Moment hatte er sie an den Handgelenken gepackt.
    »Lass mich los!«, schrie sie, aber er reagierte nicht darauf. Vergeblich versuchte sie, sich loszureißen; sein Griff war so eisenhart, dass sie nicht dagegen ankam.
    »Nur eine billige, kleine Dienstmagd!« Rousels Stimme war heiser vor Gier und Lust. Mit einem zornigen Ruck zog er Eleanor an seine Brust und schlang die Arme um ihre Schultern. Sie wehrte sich, kratzte ihn, trat um sich. Biss.
    Es hatte alles keinen
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