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Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Titel: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin
Autoren: Jana Paradigi
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Kleintiere übrig«, flüsterte Robert amüsiert, und auch Anne konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Sollen wir hinterher oder abwarten?«, fragte er sie.
    »Hinterher«, antwortete Anne knapp und schlich voraus. Auf der Straße hatte sie bereits gespürt, dass dieses Haus auf einem mächtigen Knoten von Geisterfäden stand. Einem Ort, an dem sich Schlimmes zugetragen haben musste und dessen magische Potenz sich wie eine Energiedusche für dämonische Wesen anfühlen musste.
    Sie fanden den Eingang zum Schacht, stiegen so lautlos wie möglich die Leiter hinab und erreichten genau in dem Moment das große Gewölbe, als Tanner der Gräfin seine Zukunftsvision offenbarte.
    »Warum die hübschen Mädchen vergeuden, indem Ihr wie früher mit ihnen spielt und sie dann wegwerft? Euch bieten sich jetzt so viel mehr Möglichkeiten. Außerdem hat Euer neues Leben gerade erst begonnen. Noch seid Ihr mittellos und ohne eigenes Heim. Euer Vermögen und Land ist über die Jahrhunderte längst an andere gefallen.«
    Die Gräfin verzog gequält das Gesicht, und Robert ahnte, was Tanner nun vorschlagen würde.
    »Macht Euch unser Wissen zunutze. Baut Euch eine Armee des Schreckens auf, mit der Ihr zurückerobern könnt, was einst Euch gehörte. Und noch mehr!« Der Amerikaner breitete theatralisch die Hände aus und formte einen Erdball in der Luft. »Die Welt liegt Euch zu Füßen, Gräfin!«
    Ein breites Lächeln zeigte, dass sich Elisabeth Báthory diese Szene bildhaft vorstellen konnte. Dann wurde sie schlagartig ernst. »Was ist dein Lohn in dieser Angelegenheit? Worauf spekulierst du?«
    Robert blickte gespannt zu Tanner. Wenn er jetzt log, würde die feine Nase der neu erwachten Vampirgräfin ihn gewiss enttarnen. Er musste also die Wahrheit offenbaren, zumindest einen Teil davon.
    Der Amerikaner blickte zu Darby, bevor er antwortete, doch der Elf schien wenig Verlangen zu haben, seinem Partner in dieser Diskussion zur Seite zu stehen.
    »Ich erzählte Euch bereits, dass ich krank bin«, begann Tanner in unwirschem Ton, als wäre ihm dieses Thema unangenehm. »Das, was Euch wiederbelebt hat, könnte vielleicht auch mich heilen. Doch für die Experimente brauche ich Proben – Versuchsobjekte vielmehr –, die die gleichen Spuren der Unsterblichkeit in sich tragen.«
    Tanner sah jetzt wütend aus. Er ging zu einem der vor Angst schlotternden Mädchen, packte seinen Kopf und drückte ihn grob zur Seite. »Beißt sie! Verwandelt sie in Euresgleichen! Damit habt Ihr eine ergebene Armee und ich genug Material, um nach der richtigen Mischung für das Heilmittel zu forschen.«
    Die Blutgräfin trat näher und strich über den ihr dargebotenen Hals, berührte die in schnellem Rhythmus pulsierende Schlagader. »Was muss ich tun, um sie zu verwandeln?«, fragte sie.
    Wieder blickte Tanner zu Darby, der ihm auch diesmal nicht zu Hilfe kam. Vielleicht wusste er es tatsächlich nicht. Vampire waren schließlich keine Wesen, die Seite an Seite mit den Elfen lebten. Weder unter Menschen noch in der Anderswelt.
    »Auch deshalb seht Ihr hier ein Dutzend Mädchen vor Euch stehen. Denn wir wissen es nicht genau. Fühlt in Euch hinein, Elisabeth. Versucht, die Antwort in Euch selbst zu finden. Mit dem Ritual ist auch Wissen auf Euch übergegangen.«
    Robert lief ein Schauer über den Rücken, als die Gräfin teuflisch auflachte. »Du willst, dass ich die Dinger hier aussauge? Aber gerne!« So schnell, dass das Auge kaum folgen konnte, ruckte ihr Kopf herum. Elisabeth entblößte ihre Eckzähne, riss dem Mädchen das Hemd auf und biss es in den Busen. Blut rann über die noch jugendliche Wölbung herab und tropfte auf den staubigen Steinboden.
    »Oder ist diese Stelle vielleicht besser?« Die Gräfin lachte schrill und bohrte ihre Hauer in die andere Seite, während ihr Opfer mit nach oben verdrehten Augen in den Eisenfesseln hing und den Mund zu einem stummen Schrei aufgerissen hatte.
    Elisabeth sog und sog und sog. Robert dachte an eine Zecke, die mit jedem Schluck immer größer und praller wurde, bis sie nur mehr aus einem hauchdünnen Sack voller Blut zu bestehen schien. Erst wenn kein Tropfen mehr hineinging, ließ dieses Insekt von seiner Beute ab, um satt und faul zu warten, bis der Hunger es erneut zu einer Bewegung zwang.
    Mit unbeteiligtem Gesichtsausdruck beobachtete Tanner das Geschehen. Als das Mädchen schließlich an Farbe verlor und leblos in sich zusammensackte, verfinsterte sich seine Miene. Sichtlich verärgert
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