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Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Titel: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin
Autoren: Jana Paradigi
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als Trophäe an der Wand. Wie bist du den Häschern entkommen? Oder hat man dich ebenfalls ins Leben zurückgeholt?«
    Lorecs Antwort bestand aus einem tiefen und drohenden Grollen. Abfällig lachte die Gräfin, ging in die Knie und lockte ihn wie einen jungen Hund mit der Hand. »Komm her, mein Guter. Ich weiß doch, was du wirklich willst. Erinnerst du dich denn nicht mehr, wie verrückt du nach mir warst? Wie viele nette Stunden wir miteinander verbracht haben?« Ihre Stimme war so süßlich und falsch wie Ahornsirup auf einem saftigen Steak. Trotzdem schien sie auf Lorec zu wirken. Sein Nackenhaar glättete sich, und seine Ohren zuckten vor und zurück, als könnte er sich nicht entscheiden.
    »Sei nicht dumm!«, rief Robert. »Was sie dir bieten kann, sind nur noch mehr Qualen; sicher keine Erlösung! Sie ist ein krankes Monstrum, du nicht!« Mit diesem Satz hatte er schlagartig die Aufmerksamkeit der Gräfin eingefangen und sah nur mehr aus den Augenwinkeln, dass Anne missbilligend den Kopf schüttelte.
Im Hintergrund halten
, schoss es ihm durch den Kopf. Aber die Einsicht kam zu spät.
    »Wen haben wir denn da?«, zischte Elisabeth Báthory und stand auf. »Einen ganz Schlauen, was? Wer sich einmischt, muss die Suppe, die er sich eingebrockt hat, auch auslöffeln.« Ihre Zunge leckte begierig über ihre Lippen, während die Gräfin, umringt von ihren blutrünstigen Dienerinnen, einen Schritt auf Robert zumachte.
    »Um ihn zu kriegen, musst du es mit mir aufnehmen«, sagte Anne. Ihre Stimme dröhnte wie ein Paukenschlag in den Ohren.
    »Ihr hättet besser nach Hause auf eure kleine Insel fliehen sollen«, ertönte die selbstgefällige Stimme des Amerikaners, während er gemächlich um die Ecke bog.
    Hatte Anne sich vorher noch zurückgehalten, brach ihr Raubtierinstinkt bei Tanners Anblick endgültig durch und verwandelte ihre Züge in die einer rachsüchtigen Bestie. Ihr Aura glühte violett auf, weitete sich und schloss Robert wie ein Schutzschild mit ein.
    »Dann ist das wohl die edle Spenderin, der ich mein neues Dasein verdanke«, bemerkte Elisabeth höhnisch. »Und der dort? Ist das
dein
kleines Hündchen, hm?«
    »Ich warne dich zum letzten Mal«, entgegnete Anne und legte solch eine Gewalt in ihre Worte, dass um sie herum Risse im Mauerwerk entstanden.
    Gerade das schien die Gräfin erst so richtig anzustacheln. Ihr Blick saugte sich an Robert fest, den sie offenbar als ihre neue Beute auserkoren hatte. Lorec schien vergessen. Begierig bebte Elisabeths Busen unter dem dünnen Stoff ihres Kleides. »Ich liebe kleine Hündchen«, zischte sie mit hämisch hochgezogenem Mundwinkel. »Die quieken so nett, wenn man ihnen mit den Fingern die Augen aussticht.«
    Der Wolfsmann legte die Ohren an und knurrte. »Du bist der grausamste aller Flüche. Ein nimmersatter Teufel, der sich an den Qualen anderer labt und sie dann fallen lässt wie einen abgenagten Knochen!«
    »Ich nehme mir, was ich will! Und was ich will, ist der da!«, fauchte sie und sprang mit einem gewaltigen Satz direkt auf Robert zu.
    Kurz bevor sie ihn erreichte, durchfuhr ein Ruck ihren Körper. Anne hatte sie an der Schulter gepackt und zurückgerissen. Die Gräfin heulte vor Wut auf, als sie rückwärts auf den Boden krachte.
    »Lauf!«, rief Anne.
    Diesmal gehorchte Robert aufs Wort. Er nahm die Beine in die Hand und hastete die Treppe hinauf ins Erdgeschoss. Sein Puls raste, sein Atem ging keuchend, und einen skurrilen Moment lang dachte er, dass er in den letzten Monaten besser gejoggt hätte, anstatt Fahrrad zu fahren.
    Hinter ihm tobte das Kampfgetümmel. Stimmen schrien durcheinander, er hörte es rumpeln und krachen. Und dazwischen erklang immer wieder die fauchende Stimme der Gräfin, unterbrochen von lautem Knirschen und Knacken, wenn Lorecs Zähne sich durch Wirbel der Angreifer arbeiteten.
    Wie ein Staffelläufer – und immer noch die Stange in der Hand haltend – eilte Robert durch die leeren Räume, stützte die Tür hinaus und prallte im nächsten Moment gegen einen großen, bulligen Mann mit rot gelocktem Haar. Darby!
    Ein Faustschlag ins Gesicht ließ den Fotografen mit einem Schrei zurückprallen. Stechender Schmerz durchzuckte seine Nervenbahnen und trieb ihm die Tränen in die Augen. Halb blind zog er seine Waffe wie ein Schwert waagrecht durch die Luft. Doch der Elf hatte seinen Schlag vorausgesehen. Mit Wucht krachte das Metallende in die Wand und bescherte Robert im Rückstoß eine Prellung der Hand. Trotzdem ließ er
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