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Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04)
Autoren: Dennis L. McKiernan
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sie in ihren Liedern besingen. Doch niemand außer uns wird davon erfahren, denn ich möchte Euch alle noch einmal daran erinnern, dass wir uns alle per Schwur zur Verschwiegenheit über diese Fahrt verpflichtet haben, betrunken oder nüchtern, gesund oder krank, unter der Folter oder im Bett, in Trauer oder Freude. Ihr dürft nur untereinander darüber reden und auch nur dann, wenn kein Außenstehender mithören kann. Die Verborgenen sollen für alle Fabelwesen bleiben, außer für die Besatzung der Brotan, und wir werden dieses Wissen für uns behalten.«
    Aravan schaute von Mensch zu Mensch und von Zwerg zu Zwerg, und als sein Blick auf Bokar fiel, sank der Krieger auf ein Knie und rief mit vor dem Herzen geballter Faust: »Für die Lady Jinnarin!«
    Und die ganze Besatzung folgte seinem Beispiel, sank auf ein Knie und rief: Für die Lady Jinnarin!
    Der Pysk kamen schon wieder die Tränen, denn zuletzt hatte sie diesen Schwur zu Beginn dieser Fahrt gehört, und da hatte ein alter Magier neben ihr gestanden.
    Farrix nahm ihre Hand, und sie schaute ihn an und lächelte, und er flüsterte für alle außer ihr unhörbar: »Für die Lady Jinnarin.«
    Schließlich hob Jinnarin ihre freie Hand, und Ruhe kehrte ein. Ihr Blick wanderte über die Besatzung, die stumm darauf warteten, dass sie sprach. Schließlich sagte sie: »Wir haben die Welt von einem großen Übel befreit, doch einige von uns haben dabei ihr Leben gelassen. Doch das Böse schläft niemals. Wir stehen vor der Herausforderung, immer auf der Hut zu sein, dass so etwas nie wieder geschieht, und ich weiß, dass wir alle wachsam sein werden. Und ich weiß noch etwas: Ihr seid alle meine Freunde. Sollte einer von Euch jemals Hilfe brauchen, kommt in den Schwarzforst. Farrix und ich werden dort sein.«
    Jinnarin verstummte, und wieder erhob sich kräftiger Jubel, und Farrix und sie reckten ihre Hände in die Luft.
    Die Mannschaft ging von Bord und zerstreute sich in alle Winde. Viele der Menschen segelten in den Dingis nach Arbalin, um ihr Vermögen zu holen, und Jatu saß im ersten Boot. Andere wählten den Landweg, hauptsächlich die Zwerge, und steuerten die Roten Berge, Kraggencor oder Minenburg-Nord oder ein anderes Ziel an, unter ihnen auch Bokar. Aravan, Jinnarin und Farrix marschierten nach Nordosten über Land, und in dem pellarischen Dorf Weißberg kaufte Aravan ein Pferd – einen Falben – und ein rötlich-graues Maultier sowie Vorräte. Und als er das Dorf verlassen hatte, flüsterten die Dorfbewohner unter sich noch lange über den wortkargen Elf mit dem Kristallspeer.
    Langsam zogen sie durch Pellar, indem sie bei Tag lagerten und bei Nacht ritten, der Elf zu Pferde, die Pysk auf ihren Füchsen. Sie machten einen Bogen um Dörfer und Gehöfte und hielten sich an abgelegene Wege, denn die Fuchsreiter wollten vor aller Welt verborgen bleiben, außer vor denjenigen, die als Freunde galten. Der Frühling erwachte im Land, und überall schien Wasser zu fließen, während das Grün aus dem Boden schoss und die Frühlingsblumen blühten.
    Als sich der April dem Ende näherte, passierten sie die Fiandünen und überquerten die Pendwyrstraße. Immer noch waren sie in nordwestlicher Richtung unterwegs, denn in dieser Richtung lag der Wald, in welchem sie abbiegen und zwischen den ehrwürdigen Bäumen reiten würden, bis sie den Rissanin erreichen und an der Erin-Furt überqueren würden, hinter der ihr Ziel lag.
    Es war Anfang Juni, als sie die Glaveberge passierten und den Wald erreichten, der sich gut achthundert Meilen weit nach Nordwesten erstreckte und in der Breite beinah zweihundert Meilen maß.
    Durch diesen Wald ritten sie, mittlerweile bei Tag, um bei Nacht zu lagern, denn hier im Wald fühlten sich die Pysk vor neugierigen Blicken geschützt. Der Juni verging und dann der Juli, und schließlich überquerten sie die Erin-Furt.
    Sie hatten den Schwarzforst erreicht.
     
    In jener Nacht saßen Aravan, Jinnarin und Farrix am Feuer und redeten über viele Dinge.
    »Was werdet Ihr jetzt tun, Aravan?«, fragte Jinnarin schließlich.
    Aravan seufzte und schaute dann nach Westen. »Ich glaube, ich werde eine Weile zurückgezogen am Großen Fluss, dem Argon, leben, wo ich mich ein Jahrhundert in der Einsamkeit erholen kann.«
    Farrix legte einen Zweig ins Feuer. »Gebrochene Herzen heilen auch wieder, sagt jedenfalls Jatu.«
    Aravan seufzte. »Vielleicht stimmt das für Sterbliche. Aber für Elfen… Ich weiß nicht. Wenn wir lieben, dann für die
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