Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Elfenschiffe (Mithgar 03)

Titel: Elfenschiffe (Mithgar 03)
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
»Und…?«
    »Und nichts. Da war keine Spur von Farrix.«
    Wieder schaute Alamar Jinnarin finster an. »Also…?«
    »Also bin ich zu Euch gekommen. Farrix hat immer gesagt, falls wir einmal in Schwierigkeiten geraten würden, könnten wir uns immer auf die Hilfe von Alamar dem Magier verlassen. Schließlich hat Farrix Euch vor dem wilden Eber gerettet und…«
    »Ach der war es also!«, entfuhr es Alamar. »Farrix!« Der gereizte Ausdruck verschwand von seinem Gesicht und machte offenkundiger Freude Platz. Er nahm den Kessel und goss Tee in Jinnarins Eicheltasse nach, die prompt überlief, sodass die Pysk aufsprang und sich von der rasch größer werdenden Lache entfernte. Ohne das Missgeschick überhaupt zu bemerken, ließ Alamar einen großen Klecks Honig in die winzige Tasse fallen, der weitere Flüssigkeit überschwappen ließ. »Nun, Frau… Frau…«
    »Jinnarin.« Sie betrachtete ihre Tasse mit einiger Bestürzung.
    »Ah, ja, Jinnarin. Nun, Frau Jinnarin, warum habt Ihr das nicht gleich gesagt? Jeder Freund von Farrix ist auch ein Freund von mir.«
    »Wie kann das denn sein, Alamar? Ich meine, es hat den Anschein, als hättet Ihr nicht einmal seinen Namen gekannt.«
    »Den kannte ich auch nicht!«, rief der alte Magier. »Aber mein Lebensretter, das war schon ein Pysk – hat den Eber mit einem seiner winzigen Pfeile erlegt, ja, das hat er. Aber angesichts meiner Schmerzen… nun ja, den Namen habe ich jedenfalls gar nicht mitbekommen. Er hat sich länger als eine Woche um mich gekümmert, und als es mir wieder so gut ging, dass ich alleine im Lager zurechtkam, hat er Hilfe geholt. Als dann die Hilfe kam, hat er sich versteckt, und so hatte ich keine Gelegenheit, ihm zu danken.«
    »Und seinen Namen habt Ihr die ganze Zeit nicht gewusst?«
    Alamar schüttelte den Kopf. »Ich nannte ihn Pysk. Das schien damals zu reichen. Dann war er verschwunden, und da war es dann zu spät… aber ich habe mich immer gefragt, wer dieser Pysk wohl war…«
    Ein Ausdruck der Entrüstung zeigte sich auf Jinnarins Gesicht. »Er war Farrix! Der beste Fuchsreiter überhaupt! Und es ist ein Wunder, dass er jemandem geholfen hat, der so ungehobelt ist, wie Ihr es seid. Man stelle sich vor, nicht einmal den Namen seines Wohltäters zu kennen! Und dann habt Ihr auch noch seinen Fuchs beleidigt!« Jinnarin verschränkte die Arme und kehrte dem Magier empört den Rücken zu.
    Bevor Alamar ein Wort des Erstaunens äußern konnte, forderte Jinnarin ihn auf: »Und macht diese Schweinerei sauber, die Ihr mit dem Tee angestellt habt.«
    Alamar funkelte einen Moment ihren Rücken an und schien kurz vor einer Erwiderung zu stehen, aber sie schaute ihn nicht an. Schließlich biss der Magier die Zähne zusammen, nahm die Eichel, spülte sie gründlich aus und wischte den Tisch trocken. Achtsam füllte er dann ihr winziges Gefäß mit Kräutertee und fügte einen winzigen Tropfen wilden Honigs hinzu, um ihn zu süßen.
    Mittlerweile schämte Jinnarin sich ob ihres Ausbruchs, und so setzte sie sich mit gesenktem Haupt und weigerte sich, den Magus anzusehen. Alamar wiederum hatte sich beruhigt und inzwischen die Wahrheit in ihren Worten erkannt.
    So saßen sie eine Weile schweigend da, weil niemand bereit war, etwas zu sagen.
    Alamar spielte mit seinem Armband, doch schließlich – »Ahem« – räusperte er sich. »Ist Farrix früher schon einmal verschwunden?«
    »O ja«, antwortete Jinnarin leise. »Mehrfach in den Millennien, seit ich ihn kenne.« Sie hob den Kopf und sah den Magier an, und ihre Augen waren von Freude erfüllt. »Farrix ist, nun ja – er steckt voller Neugier und kann anscheinend erst Ruhe geben, wenn er die Antwort auf das gefunden hat, was er wissen will.«
    »Hm. Dann wäre er ein guter Lehrling… Mag das sein, wie es will, bei diesen anderen Gelegenheiten, Py… ich meine: Jinnarin, war er da lange fort?«
    »O ja. Manchmal sogar viele Jahre. Du meine Güte, einmal war er sogar zweiundsiebzig Sommer unterwegs.«
    Alamar runzelte seine buschigen weißen Brauen und drehte die Handflächen nach oben. »Aber dann verstehe ich Euch nicht, Jinnarin. Diesmal ist er gerade mal seit etwas über einem Jahr unterwegs. Warum seid Ihr also zu mir gekommen?«
    »Das sagte ich schon: Farrix hat immer gesagt, wenn es Schwierigkeiten gäbe, sollte ich zu Euch gehen.«
    »Und was bringt Euch zu der Annahme, dass es diesmal Schwierigkeiten gibt?«
    Jinnarin holte tief Luft. »Nun, Alamar, diesmal habe ich diese Träume, müsst Ihr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher