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Elfenschiffe (Mithgar 03)

Titel: Elfenschiffe (Mithgar 03)
Autoren: Dennis L. McKiernan
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es sie gibt, und selbst wenn man von ihrer Existenz weiß, ist es beinah unmöglich, sie ohne Hilfe zu finden.« Aravan berührte einen kleinen blauen Stein, der an einem Lederband um seinen Hals hing. »Ich hatte Hilfe.«
    Tolak warf einen Blick auf Hauptmann Barad, der die ganze Zeit geschwiegen hatte. »Nun, Barad, was sagt Ihr dazu?«
    Barad warf einen Blick auf Aravan und sagte dann zu Tolak: »Ich habe nur eine Frage, DelfHerr, und die lautet: Wann brechen wir auf?«
     
    Jinnarin sah Kelek an. »Das ist die Geschichte? So sind die Zwerge auf die Eroean und auf das Meer gelangt?«
    Kelek nickte. »Aye. Und es war ein großartiges Abenteuer. Es hat über zweihundert Jahre gedauert, alle Dinge zu bekommen, die für ihren Bau nötig waren. Und dann hat der Bau an sich noch einmal zwölf Jahre gedauert.«
    »Und das ganze Schiff ist von Zwergen gebaut worden?«
    »Nein. Die Elfen haben die Segel und die Takelage gefertigt. Ein paar Menschen haben auch geholfen. Aber Kapitän Aravan und die Châkka haben alles andere erledigt.«
    »Menschen? Menschen haben auch mitgearbeitet?«
    Kelek nickte und lächelte dann. »Als sie fertig war, hat einer der Menschen sie voller Ehrfurcht angesehen und gesagt: Sie wird tausend Jahre überdauern. Wir haben gelacht, wir Châkka. Und als er gefragt hat, warum wir lachen, haben wir gesagt: Tausend Jahre? Nein, Mensch, nicht nur zehn Jahrhunderte, sondern viel, viel länger.‹«
    »Sagt mir eins, Kelek, woher wisst Ihr das alles?«
    »Weil Hauptmann Barad einer meiner Vorfahren war, Lady Jinnarin.«
    Jinnarins Mund bildete ein Oh, doch dann fragte sie: »Dennoch, das ist lange her… jedenfalls für einen Zwerg. Ich meine, in drei Jahrtausenden könnte die Geschichte doch eigentlich in Vergessenheit geraten oder doch zumindest entstellt worden sein.«
    Kelek schüttelte den Kopf. »Nein, Lady Jinnarin, sie ist und bleibt wahr. Die Geschichte wird von Vater zu Sohn weitergegeben, da wir alle mit Kapitän Aravan gesegelt sind. Er nimmt nur selten jemanden auf, dessen Vorfahr nicht auch schon auf der Eroean gesegelt ist. Und wenn wir alt werden, setzen wir uns an Land zur Ruhe, während er immer weiterfährt und unsere Söhne unsere Position an Bord des Elfenschiffs übernehmen.«
    Jinnarin zog ein langes Gesicht. »Nur Söhne? Keine Töchter? Nimmt er keine Töchter auf?«
    Kelek fuhr auf. »Es wäre undenkbar und unverzeihlich, wenn er eine Châkian aufnähme!«
    »Schön, aber wie ist es dann mit Frauen anderer Rassen?«
    Kelek dachte einen Moment lang nach, dann hellte sich seine Miene auf. »Ich kann mich erinnern, dass er mindestens eine Frau aufgenommen hat. Eine Waeran, glaube ich.
    Ja, eine Waeran. Sie nennen sich selbst Wurrlinge in der Gemeinsprache. Ein kleines Volk« – Kelek hielt die Hand vielleicht drei Fuß über dem Boden – »wenn auch nicht so klein wie Ihr, Lady Jinnarin.«
    Jinnarin seufzte. »Eine Tochter… und alle anderen Söhne.«
    »Söhne und Söhne von Söhnen und Söhne von Söhnen von Söhnen, und so geht es immer weiter durch die Reihen der Abkömmlinge jener, die schon zuvor auf seinem Schiff gedient haben. Er folgt einer bewährten Tradition.«
    Jinnarin nickte bedächtig mit dem Kopf und hob schließlich eine Hand. »Treue«, sagte sie.
    »Bis zum Tod«, erwiderte Kelek.
     
    In den kurzen Tagen und langen Nächten segelte die Eroean nach Westen, direkt in die vorherrschenden Winde, sodass sie kreuzen musste. Manchmal war das Wetter brutal, und stürmische Wand wirbelten Eis und Schnee umher und sorgten für einen gewaltigen Wellengang. Meistens war das Wetter erträglich, wenn auch immer kalt. Eis bildete sich auf der Takelage und überzog die Segel, und die Mannschaft hatte alle Hände voll zu tun, die Eroean segeltüchtig zu erhalten, da sie vereist war, die Laufrollen an den Flaschenzügen klemmten und die Taue und Leinen steif wie Holz waren. Trotzdem legte sie an einem normalen Tag gut hundertvierzig Meilen Luftlinie zurück, obwohl die gesegelte Strecke wegen des Kreuzens über zweihundert Meilen betrug.
    In den eiskalten Nächten, wenn das Nordlicht zu sehen war, standen Jinnarin, Aylis und Alamar Wache auf dem vereisten Deck und beobachteten das gespenstische Lichtspektakel am Himmel. Doch bisher hatten sie noch keine Wolken auf das Meer niedergehen sehen.
    Fünfzehn Tage, nachdem sie den Westkurs eingeschlagen hatten, sichteten sie Land voraus. Sie hatten die Grenze des Westkontinents erreicht und bisher weder eine Wolke noch ein anderes
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