Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Elfenschiffe (Mithgar 03)

Titel: Elfenschiffe (Mithgar 03)
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
Wählt die Drimma aus, die Euch begleiten sollen.«
    Bokar nickte und sagte dann: »Mit Eurer Erlaubnis, Kapitän, nehme ich Jatu ebenfalls mit.«
    Aravan lächelte. »Ich verstehe. Ihr wollt ein freundliches, vertrauenswürdiges Gesicht in Eurer Mitte haben, um die Städter einzulullen, jemanden, der sie vor den Verwüstungen der wilden Drimma schützt, aye? Und nachdem er sie vor ihnen gerettet hat, wird er sie fragen, was vorgeht. Habe ich Recht, Bokar?«
    Bokar grinste. »Wie Ihr Euch gewiss erinnert, hat es in Alkabar gut funktioniert. Die Eingeborenen hätten sich beinah Knoten in die Zunge geredet in ihrer Eile, ihm alles zu erzählen, während wir Châkka lediglich abseits gestanden und unsere Äxte befingert haben. Und jene, die zeitweilig unsere Ladung gestohlen hatten… vielleicht sind sie immer noch auf der Flucht.«
    Aravan lachte und rief Jatu.
    Außer Jatu wählte Bokar neunzehn Châkka aus, die ihn begleiten würden, und drei Gigs wurden zu Wasser gelassen. Die Eroean segelte in die Hafeneinmündung und drehte in den Wind, und die Boote wurden zu Wasser gelassen, in denen es von Zwergen mit Armbrüsten, Streithämmern und Äxten wimmelte, während Jatu mit seinem Streitkolben bewaffnet war. Sobald die Gigs unterwegs waren, schlug das Elfenschiff einen Dreieckskurs ein, wobei jede Seite des Dreiecks ungefähr eine Meile lang war.
    Es war spät am Nachmittag, als die Gigs wieder in See stachen, und bei Sonnenuntergang trafen sie mit der Eroean zusammen. Bokar und Jatu kamen mit den Zwergenkriegern an Bord, wo Aravan, Alamar, Aylis und Jinnarin sie bereits erwarteten. Jatu schüttelte den Kopf. »Es ist eine Fehde, Kapitän, mehr nicht. Der Jarl von Klettstad ist letzte Woche mit seinen Kriegstrupps übers Land gezogen und hat sie belagert. Und gestern, als sich der Jarl von Havnstad ergab, hat der siegreiche Jarl den Turm angezündet. Er raucht immer noch.«
    »Es hat also nichts mit Durlok zu tun?«, fragte Aravan.
    Jatu schüttelte den Kopf, und Alamar nickte bei sich, da sich seine eigene Vermutung bestätigt hatte.
    Doch um ganz sicher zu gehen, fragte Aylis: »Wissen sie etwas über ihn oder sein Schiff… oder über die Wolken?«
    »Nein, Lady Aylis, das tun sie nicht«, erwiderte Jatu, um dann hinzuzufügen, als er Jinnarins betrübte Miene sah: »Es tut mir Leid, Winzige, aber das Leben geht ungeachtet unserer Suche weiter. Wir hätten zwar gern, dass sich die ganze Welt um unsere Anliegen dreht, aber das tut sie nicht.«
    »Ich weiß«, sagte Jinnarin mit einem Unterton, der ihre Enttäuschung verriet. »Aber unsere Unwissenheit macht mir schwer zu schaffen. Ich hatte mich an die Hoffnung geklammert, dass wir hier vielleicht einen Hinweis entdecken würden, irgendetwas, das uns zu Farrix führen würde, aber wir haben nur eine Fehde entdeckt.«
    »Befindet sich die Stadt noch im Krieg?«, fragte Aravan.
    »Nein, Kapitän«, antwortete Jatu. »Sie haben Tribut gezahlt, um in Ruhe gelassen zu werden. Der Jarl von Klettstad ist nach Hause zurückgekehrt.«
    Während die Gigs an Bord genommen wurden, sagte Aravan zu Rico: »Wir segeln in den Hafen und werfen Anker, Rico. In guter Entfernung von der Stadt, aber im Schutz der Landzunge. Stellt doppelte Wachen auf, und sollte sich jemand nähern, gebt Alarm.« Dann wandte er sich an die anderen. »Lasst uns Frizian und Fager holen und Kriegsrat halten, um die vor uns liegenden Möglichkeiten durchzusprechen.«
    »Ekelhaft!« stieß Bokar auf dem Weg zur Messe zornig hervor.
    »Was denn?«, fragte Jinnarin.
    »Dass er sich ergeben hat«, erwiderte der Zwerg.
    Jinnarin warf einen Blick über die Schulter auf den schwelenden Turm, von dem immer noch Rauch zu den aufgehenden Sternen aufstieg. »Der Jarl des Turms? Aber er ist noch am Leben, oder nicht? Er wurde verschont, neh?«
    Bokar nickte und sagte dann: »Aber er hat seine Ehre verloren.«
    »Ist es nicht besser, sich zu ergeben…?«
    »Sich ergeben ist ein Ausdruck, den es in der Sprache der Châkka nicht gibt!«, schnauzte Bokar.
    »Aber ich meine dennoch, Bokar, dass es besser ist, zu überleben und später weiterzukämpfen, als…«
    »Ich sagte«, grollte Bokar, »sich ergeben ist ein Ausdruck, den es in der Sprache der Châkka nicht gibt!«
    Jinnarin verstummte, und sie gingen schweigend weiter zur Messe.
    Im unsteten gelben Licht der schwankenden Laterne entrollte Aravan eine große Karte vor den anderen und beschwerte die Ecken mit Gewichten, damit sie sich nicht wieder aufrollen konnte.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher