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Elfenkind

Elfenkind

Titel: Elfenkind
Autoren: Inka-Gabriela Schmidt
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trat.
    Frédéric ging ihm einige Schritte entgegen. «Nun?»
    Nelrin nickte ihm zu. «Der König ist gestürzt.» Seine Stimme klang müde und die Verantwortung lag schwer auf seinen Schultern. Aber er hielt sich gerade und aufrecht wie der Krieger, der er in dieser Nacht geworden war.
    «Ihr habt eine schwierige Aufgabe vor Euch», erwiderte Frédéric. «Ich beneide Euch nicht.»
    Nelrins Miene war undurchdringlich. «Wir werden sehen …» Er wandte sich an Aliénor und für einen Moment wurde sein Gesicht weicher. «Danke», sagte er leise.
    «Nelrin», flüsterte Aliénor war schon drauf und dran, ihn zu umarmen. Doch er unterbrach ihre Bewegung, indem er ihre Hand griff und leicht küsste.
    «Aldin schickt seinen Grüße. Er lässt fragen, ob er dich bald einmal besuchen kommen kann. Etwas wegen Flügeln …»
    Aliénor lächelte unter Tränen. «Sag ihm, er ist mir jederzeit willkommen.»
    Nelrin nickte. «Ich werde es ihm ausrichten.» Er ließ ihre Hand los und sagte an Frédéric gewandt: «Es wird Umstrukturierungen geben müssen. Das wird einige Zeit brauchen. Ich würde mich freuen, wenn Ihr uns in einem Monat im Château des Fleurs besuchen würdet. Dann können wir alles Weitere besprechen.»
    Frédéric nickte. «Gerne. In der Zwischenzeit wünsche ich Euch viel Glück.»
    Nelrin nickte ihm kurz zu, verbeugte sich vor Aliénor und verschwand mit seinen Lieutenants im Unterholz.
    Aliénor wandte sich mit großen Augen an Frédéric. «Was ist passiert?», fragte sie.
    «Er hat die Realität des Kampfes kennengelernt. Manche zerbrechen daran. Aber ich denke, für ihn ist es das Feuer gewesen, dass die Klinge härter schmiedet.»
    Er nahm sanft ihre Arme und drehte sie zu sich. Unwillkürlich hob sie den Kopf und bot ihm ihre Lippen. Er nahm sie in einem zärtlichen Kuss. Für mehr fehlte ihnen jetzt unglücklicherweise die Zeit. Sie mussten sehen, dass sie Unterschlupf fanden. Der Morgen war nah.
    «Komm», flüsterte er an ihrem Ohr, «lass uns nach Hause gehen.»

Epilog
    Ihre Rückkehr ins Schloss wurde bemerkt, noch ehe der Wagen zum Stehen kam. Ganz offensichtlich hatten sich alle Sorgen gemacht, weil Frédéric bis zum Morgen nicht heimgekehrt und auch nicht auf seinem Handy zu erreichen war. Im Nu waren sie von Valentine und den anderen umringt und wurden mit Fragen bestürmt, was denn passiert sei. Über die herzliche Begrüßung, die man ihr entgegenbrachte, freute Aliénor sich nach ihren negativen Erlebnissen bei den Elfen ganz besonders.
    Jetzt endlich waren sie in Frédérics Gemächern allein. Sie lächelten einander an und ohne ein Wort zu verlieren, zogen sie sich beide aus, ließen die Kleidung an ihrem Körper herunter gleiten und einfach auf dem Boden liegen.
    Aliénor hatte das Gefühl, ihr Herz müsse überfließen vor Glück. Nun war sie zu Hause. Und sie würde nie mehr alleine sein. Mit Frédéric an ihrer Seite und dem Vertrauen auf ihrer beider Liebe würde sie alle Hindernisse ihres neuen Daseins und noch vieles mehr meistern.
    Wie schön das Leben auf einmal sein konnte, auch wenn es noch so manche Probleme zu lösen gab, vor allem die Frage der Prophezeiung. Sie würde den Vampiren künftig dabei helfen, das hatte sie sich bereits fest vorgenommen, und auch von den Elfen war Unterstützung zu erwarten, sofern Nelrin und die Rebellen es schafften, eine stabile Regierung aufzubauen. Doch daran wollte sie jetzt nicht länger denken. Es war an der Zeit zur Ruhe zu kommen und sich ganz der Zweisamkeit hinzugeben, die sie so schmerzlich vermisst hatten.
    Sie legte ihre Hände auf Frédérics Brust, streichelte ihn zärtlich, reckte sich ein wenig und suchte seine Lippen. Seine Arme umfingen sie, zogen sie ganz nah an sich und er erwiderte ihren Kuss voller Hingabe.
    Alle ihre Sinne waren nur noch auf ihn konzentriert. Sein Mund schmeckte nach dem Cognac, den Valentine ihm gereicht hatte und auch ein wenig nach dem Erdbeershake, den sie selbst getrunken hatte. Sie fühlte seine Hände. Eine Hand lag auf ihrem Po und stützte sie, die andere hielt sie sanft am Hinterkopf. Sie roch seine Haut und sie fühlte die Stoppeln seines Dreinächtebartes, doch das störte sie nicht. All dies gehört Frédéric. Zu meinem Frédéric, korrigierte sie in Gedanken.
    Schweigend nahm er sie an der Hand und ging mit ihr in sein Bad, das in Ausstattung und Geräumigkeit dem Bad des roten Salons in nichts nachstand. Es war vollkommen edel gestaltet, mit nachtblauen Fliesen, einem riesigen Spiegel
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