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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd
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ihnen noch ein heftiger Kampf bevor.
    Krach beugte sich vor, umarmte den Oger, hob ihn auf und rannte auf die dicke, harte Wand eines Mauernußbaums zu. Der Ogerkopf durchstieß das Holz und vergrub sich im Baumstamm, während der Körper draußen herabhing.
    Dann hörte man ein Kauen und Beißen. Der Oger kaute sich den Weg hinaus frei, trotz seiner fehlenden Zähne. Dabei spuckte er Mauernüsse aus, die dort, wo sie um den Stamm auf den Boden fielen, kleine Mauern bildeten. Dann stürzte der Baum mit durchgebissenem Stamm um, und der Oger kehrte zur Tagesordnung zurück.
    Er riß einen mittleren Mandelbaum aus dem Boden und schleuderte ihn gegen Krach. Der hob eine Faust, um ihn abzublocken, worauf der Stamm brach und ihn mit Mandelsplittern übersäte.
    Krach wiederum stieß seine Faust durch einen Sandelholzbaum und teilte ihn entzwei. Er packte den Stamm und warf ihn gegen den Oger, der darauf von einem wahren Hagel von Sandalen und anderem Schuhwerk getroffen wurde.
    Der Oger wrang einen fetten Schafbaum aus, bis der wie ein Schaf zu blöken begann und der Stamm abriß. »Ich traf mit Schaf«, grunzte er und rammte ihn Krach ins Gesicht.
    »Das ist grammatisch falsch«, bemerkte Krach und konterte mit einem Platanenstamm. »Mach ihn platt, Platane!« schrie er. »Noch platter!« Und der Baum gehorchte, wie es seine Art war. Schließlich stapfte der Oger tiefer in den Wald hinein, um sich noch größere Baumstämme zu beschaffen. Mit beiden Fäusten prügelte er auf einen großen Rotholzstamm ein. Krach wiederum schlug Splitter aus einem noch größeren Blauholzbaum. Schon bald waren beide Bäume gefällt, und jeder der Oger nahm seinen Stamm auf.
    Der andere griff als erster an. Krach duckte sich, und der Rotholzstamm pfiff über seinen Kopf hinweg und schlug mit dumpfem Knall in eine Sandeiche, aus der sofort Sand zu rieseln begann und sich mit dem Rot des Rotholzbaums vermischte, um einen kurzen, aber schrecklichen Rotsandsturm hervorzubringen, dessen Wirbel schließlich immer kleiner wurden, dabei aber die umstehenden Oger mit dem roten Sand umhüllten. Jetzt schleuderte Krach sein Blauholz. Der Oger duckte sich, und der Stamm rammte gegen einen Butternußbaum, der daraufhin Butter hervorspritzte. Diese vermengte sich mit der blauen Farbe und bedeckte alles, was der rote Sand vergessen hatte, ein kleines Feld mit Milchkrautpflanzen eingeschlossen. Blaue Buttermilch spritzte hervor und verlieh den zuschauenden Ogern einen neuen Farbton: Nun sahen sie nicht mehr trockenrot, sondern feuchtblau aus, was allerdings eine Verbesserung war. Eigentlich war alles eine Verbesserung im Vergleich zu der natürlichen Gesichtsfarbe eines Ogers.
    Der Oger beugte sich vor, um einen Kastenholzbaum auszureißen. Diesmal war Krach schneller. Er schlug einen Brocken aus einer Korkeiche und rammte ihn gegen das schutzlose Hinterteil seines Gegners. Der Kork drückte den Oger in den Kasten, wo er kopfunter fest verkorkt wurde.
    Jetzt war er wirklich wütend. Er stieß einen solchen Schrei aus, daß der Kasten zerbarst und der Korken mit lautem Knallen zur Sonne emporschoß. Dort angekommen, explodierte er, und eine üble Wolke hüllte die Sonne ein, so daß aus einem klaren, lichten Tag mit einem Schlag die finsterste Smognacht wurde, die jemals die Nasenlöcher des Dschungels verstopft hatte. Überall erscholl Husten und Würgen, und eine Reihe von Pflanzen verwelkten sofort, als sich der Gestank wie eine klebrige Masse ausbreitete.
    Der Oger zog sich in die zähflüssige Dunkelheit zurück. Er hatte genug von Krachs voller Stärke. Doch Krach war noch nicht fertig mit ihm. Er verfolgte ihn, indem er sich am Getöse seines Stampfens orientierte.
    Irgend etwas schlug auf Krachs Arm ein und lähmte ihn für eine kurze Zeit. Es war ein Eisenholzträger. Der Oger hatte im Dunkeln einen weiteren Baum umgemäht und ihn aus dem Hinterhalt gegen Krach geschleudert. Mancher hätte darin vielleicht einen Akt der Feigheit gesehen, doch da Oger gar nicht wußten, was Feigheit war, mußte es ein anderer Akt gewesen sein.
    Vielleicht einer der Gerissenheit, denn davon verstanden Oger doch so einiges.
    Krach hob den Träger auf, wollte ihn schon zu einem harmlosen Knoten verbiegen, überlegte es sich anders, wollte ihn daraufhin dem Oger entgegenschleudern, überlegte es sich nochmals anders und behielt ihn lieber. Den konnte man ganz gut als Speer benutzen.
    Krach lauschte und versuchte, den Oger aufzuspüren. Er hörte das metallische Federn,
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