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Eleonore - die Tochter des Highlanders (Ian McLaren - der Berserker)

Eleonore - die Tochter des Highlanders (Ian McLaren - der Berserker)

Titel: Eleonore - die Tochter des Highlanders (Ian McLaren - der Berserker)
Autoren: Lena Detlefsson
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eigentlich nicht meine Art, wildfremde
Leute zu beschimpfen.“
    „Nun gut, nun gut. Ich hätte Euch auch nicht erschrecken
sollen. Aber ich habe eine Nachricht für Euch, die Euch ganz nützlich sein
könnte.“
    „Eine Nachricht? Für mich? Nur raus damit.“
    „Nun, Ihr sucht doch die schöne Tochter Eleonore aus dem
Clan der McLarens, oder irre ich mich?“
    „So ist es, gute Frau.“ Elroy horchte auf. „Was habt Ihr mir
zu sagen? Und woher wisst Ihr das eigentlich?“
    „Nun, Ihr braucht sie nicht in Pynchon Moor zu suchen. Dort
ist sie nicht. Sie wird auf Grisbaen Castle gefangen gehalten.“
    „Sie wird gefangen gehalten? Woher wisst Ihr das alles?“
    „Sagen wir, ich hatte heute Nacht einen Traum.“
    „Einen Traum?“ Zweifelnd blickte Elroy auf die Frau. „Und
wer hält sie gefangen? Hast du den auch in deinem Traum gesehen?“
    „Aber wer wird denn seine gute Erziehung vergessen?“
    „Verzeiht, Ihr habt recht, rätselhafte Frau. Doch seid so
gut und verratet mir, wer sie gefangen hält.“
    „Das ist mir verborgen geblieben. Ich sah nur die Gemäuer
von Grisbaen Castle und aus einem Fenster schaute das schöne Mädchen mit
tieftraurigen Augen heraus.“
    „Grisbaen Castle …“, sagte Elroy wie in Gedanken versunken,
„das liegt doch in Richtung McGregors Land.“ Er hatte einen Entschluss gefasst,
sein Rücken straffte sich und er fasste die Zügel kräftiger.
    „Habt Dank“, sagte er. „Ihr habt mir viel Zeit erspart. Doch
nun bitte ich Euch: Tretet beiseite. Ich reite nach Grisbaen. Es sollte mit dem
Teufel zugehen, wenn hinter der Entführung nicht Rupert und sein verkommener
Sohn Steven stecken.“
    Die weiße Frau deutete mit einem leichten Kopfnicken ihr
Verständnis an und trat hoch erhobenen Hauptes rückwärts hinter den Baum. Elroy
trat seinem Hengst in die Flanken und schnalzte mit der Zunge. Als er sich im
Vorbeireiten der Frau zuwenden wollte, um sich mit einem Gruß von ihr zu
verabschieden, war er nicht wenig verblüfft. Die Frau war verschwunden und
nicht, wie vermutet, hinter dem Baum zu sehen. Sie schien vom Erdboden
verschluckt worden zu sein.
    ***

Mit lautem Rumpeln und Scharren …
    öffnete sich die schwere Tür. Dann trat Steven McGregor
herein und baute sich breitbeinig in der Kammer auf. Eleonore sprang von ihrem
Platz auf und trat drei Schritte zurück. Mit dem Rücken stieß sie dabei an die
kalte Wand.
    „Oh, Mylady. Wie schön Ihr doch ausseht“, stellte Steven in
einem merkwürdigen Tonfall fest, der keinen Zweifel an seinen lüsternen
Wünschen aufkommen ließ.
    „Ihr müsst es ja wissen“, erwiderte Eleonore und blickte ihm
offen in die Augen. Die Entführung und das Eingesperrtsein in dieser Kammer
hatten sie bislang nicht eingeschüchtert. Besonders gegenüber dem jungen Steven
McGregor fühlte sie sich überlegen, selbst nach allem, was sie durch ihn und
seinen Vater an Unannehmlichkeiten erfahren hatte.
    „Aber, aber. Ihr klingt sehr widerspenstig, junge Lady.“
    „Wenn ihr meint, dass das schon Widerspenstigkeit ist. Ihr
müsst es ja wissen.“
    „Meint Ihr nicht? Nun gut. Ich hab Euch etwas zu essen
mitgebracht. Schließlich möchte ich nicht, dass es meiner Braut an irgendetwas
fehlt.“
    Steven McGregor wandte sich nach hinten und winkte einem
Bediensteten mit der Hand, die Kammer zu betreten. Dieser brachte ein Tablett
voller Speisen und einen Krug mit Wein und stellte alles auf den Tisch vor dem
Bett. Mit einer mehrfachen Verbeugung zog sich der Mann rückwärtsgehend wieder
zurück.
    „Oh, wie gnädig. An nichts fehlen soll es mir. Und wie ist
es mit meiner Freiheit? Oder einfach nur mit einem richtigen Gemach?“
    „Wartet’s nur ab, schöne Eleonore. Alles zu seiner Zeit.
Doch zuvor solltet Ihr etwas zu Euch nehmen und nach dem nächtlichen Ritt
vielleicht auch eine Hand voll Schlaf.“
    „Nach dem nächtlichen Ritt? Ist es denn schon wieder Tag?“
    „Der Tag erwacht, schöne Maid. Die Sonne geht langsam am
Horizont auf.“
    „Wie lange gedenkt Ihr, mich hier festzuhalten?“
    „Wir halten Euch nicht fest, Mylady. Wir schirmen Euch
lediglich von den Unbilden des rauen Lebens ab. Und zwar so lange, bis wir
sicher sind, dass Euch nichts mehr passieren kann.“
    „Und wann wäre das?“
    „Ich denke, nach unserer Hochzeit könnte es so weit sein.“
    „Nach unserer Hochzeit? Ihr wollt, dass ich Euch zum Manne
nehme?“
    „So, wie es vereinbart war zwischen meinem und Eurem Vater.“
    „Das ist nicht Euer
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