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Elena – Ein Leben fuer Pferde

Elena – Ein Leben fuer Pferde

Titel: Elena – Ein Leben fuer Pferde
Autoren: Nele Neuhaus
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daran erinnern, dass es das gibt, wenn ihr das nächste Mal eine Gruppe ahnungsloser Freunde zwingt, euch einen ganzen Film lang beim Knutschen zuzusehen! Das Geld für eure Kinokarten war glatt verschwendet, wenn du mich fragst!«
    »Ich frag dich aber nicht«, gab Maxi zurück. »Außerdem bin ich multitaskingfähig. Hab keine Minute von dem Film verpasst!« Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Vic zu. »Ja, ja, die Kinogeschichte«, sagte sie ins Telefon und schüttelte den Kopf. »Schon wieder. Muss der Neid sein. Ich lege jetzt besser auf, sonst verfällt sie wieder in eine ihrer muffigen Phasen und das kann ich den Pferden nicht zumuten, die sind ja so sensibel. O.k. Bis bald, mein supersüßer Lieblingsfußballkönig.«
    Carolin gab ein unterdrücktes Stöhnen von sich und Maxi beendete das Gespräch.
    »Du bist irgendwie grün im Gesicht«, meinte sie gelassen zu ihrer Freundin. »Du solltest was gegen diese Romantikunverträglichkeit tun.«
    Carolin holte tief Luft und schüttelte nur den Kopf, als müsste sie das eben Gehörte so erst loswerden, um wieder normal denken zu können. »Sag mal, eins schnall ich irgendwie nicht«, sagte sie dann. »Du hältst ihm doch die Daumen für dieses Spiel, das der englische Scout sich ansieht. Aber was, wenn er Vic wirklich für ein Stipendium auswählt? Dann ist er ein ganzes Schuljahr lang nicht da! Länger, als ihr beide überhaupt schon zusammen seid!«
    Maxi und Vic waren seit letztem Sommer zusammen, also etwa neun Monate. Sie waren sich immer noch nicht einig, ob erst ab dem ersten Kuss gezählt werden sollte, oder schon ab einem früheren Datum – bevor Vonnie aufgetaucht war, Vics Ex. Abgesehen von dieser kurzen Periode von Eifersucht und Missverständnissen ganz am Anfang ihrer Beziehung hatte es nur noch ein kurzes, aber heftiges Tief während der Weihnachtsferien gegeben. Ansonsten war die ganze Zeit störungsfrei und harmonisch gewesen, wohl auch, weil sie einander nicht besonders oft sahen – Vic arbeitete neben der Schule im Dorfcafé, das seinen Eltern gehörte, gab Mathenachhilfe und spielte nicht nur im Fußballteam des Gymnasiums, sondern auch in der U-18-Mannschaft des Altenburger Vereins. Und Maxi hatte ihr Cheerleader-Training mit den Tigerettes, ihr Pferd Ringo und mit Carolin gemeinsam die Verantwortung für den Stallbetrieb. Da blieb nicht so viel Zeit für Verabredungen, aber umso mehr genossen Vic und sie dann auch alles, was sie gemeinsam unternahmen.
    Ein Jahr ohne Vic? Maxi hatte den Gedanken nie wirklich weitergesponnen, es war so … unvorstellbar, dass er plötzlich nicht mehr da sein könnte. Der Scout kam nur alle zwei Jahre, um Stipendiaten auszuwählen, und er sah sich viele Spieler an – die Jungs mussten akademisch und sportlich entsprechen. Vic brachte gute Grundvoraussetzungen mit, weil auch seine schulischen Leistungen überdurchschnittlich waren, aber dennoch war die Wahrscheinlichkeit nicht irre hoch, wenn man realistisch blieb. Sie wollte nicht darüber nachdenken, wie ein Jahr ohne Vic sich tatsächlich anfühlen würde – das nächste Schuljahr war noch weit weg und das übernächste noch viel weiter. Aber es war eine tolle Chance für ihren Freund, sie musste ihm einfach die Daumen halten.
    »Es ist eine tolle Chance für ihn«, sagte sie laut. »Da muss ich ihm doch die Daumen halten.«
    »Nicht, dass das nicht sehr edel von dir wäre«, antwortete Carolin. »Aber wenn er dann wirklich weg ist? Schon mir wird er schrecklich fehlen und er ist bloß mein Bruder, der mir manchmal tierisch auf die Nerven fällt – und nicht mein persönlicher Romeo mit Wohnadresse Rosa Wolke Nummer neun.«
    »Nummer sieben«, korrigierte Maxi mit einem kleinen Grinsen. »Wir sind kürzlich umgezogen.« Sie wollte sich nicht mit traurigen Bildern von einem Leben ohne Vic den Tag verderben. »Was wird jetzt eigentlich aus unserer Bärlauch-Expedition?«, wechselte sie daher unauffällig das Thema. »Ich wollte nach dem Mittagessen los. Stella macht übrigens diese Wok-Sache, die dir neulich so gut geschmeckt hat, und du bist fix eingeplant.«
    »Endlich sagst du mal was Vernünftiges«, meinte Carolin und lächelte breit. »Es ist sowieso Essenszeit.«
    »Bei dir ist immer Essenszeit!«
    »Ich bin noch im Wachsen. Und außerdem bin ich eine handfeste Basketballerin und nicht bloß so eine hampelnde Hüpfbarbie.«
    Maxi lachte, als sie und ihre Freundin nun nebeneinander in der strahlenden Frühlingssonne von der Koppel Richtung Haus
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