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Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)

Titel: Elchtest - Liebe ohne Grenzen (Junge Liebe)
Autoren: A. Bauer
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Kranz an der Tür sieht aus wie damals. Vorsichtig stecke ich den Schlüssel in die Tür. Die Möglichkeit, dass sie vielleicht das Schloss ausgetauscht haben kann, kommt mir nur ganz kurz. Doch das leise Klicken verrät mir, dass dies nicht der Fall ist. Kalte und leicht abgestandene Luft schlägt mir beim Öffnen der Tür entgegen. Und Stille. Es scheint so, als wäre das Haus unbewohnt. In der Küche liegt ein Zettel auf dem Tisch, der meine Annahme bestätigt.

    Hallo Karin
    eigentlich brauche ich dir das hier gar nicht mehr zu schreiben, so oft wie du hier schon eingehütet hast. Also, Briefkasten leeren, wie gehabt steht eine Kiste auf der Eckbank. Blumen gießen und vielleicht einmal vor der Tür fegen. Ansonsten ist alles wie immer. Wir sehen uns am 3. Oktober wieder. Bis dahin, mach es gut, deine Simone.

    Als ich den Zettel durchgelesen habe, freue ich mich. Wenn sie erst Anfang Oktober wieder kommt, dann kann ich meine drei Wochen Urlaub in Ruhe und Frieden genießen. Schade nur, dass Oma und Opa endgültig nach Spanien übergesiedelt sind. Und das Lucas hier nicht mehr wohnt. Auf jeden Fall werde ich am Wochenende auf den Sportplatz gehen. Vielleicht spielen ja noch ein paar aus der alten Mannschaft.
    Nachdem ich meine Sachen in mein altes Zimmer geräumt habe, bestelle ich mir erst einmal eine Pizza.
    Am nächsten Morgen hole ich mir vom Bäcker alles für ein ordentliches Frühstück. Danach statte ich unserer Nachbarin einen Besuch ab. Sage ihr Bescheid, dass ich mich die nächste Zeit um Post und Blumen kümmere. Wir unterhalten uns noch eine ganze Weile und sie erzählt mir, dass es meiner Mutter wohl sehr gut geht und es scheinbar einen neuen Mann in ihrem Leben gibt.

    Als ich zu Hause einen Rundgang durch den Garten mache, kommen die Erinnerungen an früher wieder hoch. An die Zeit, in der ich hier mit Papa fangen und verstecken gespielt habe. Oder wir um die Wette geschaukelt sind. Hier im Winter Schneeballschlachten veranstaltet und Schneemänner gebaut haben. Seufzend setze ich mich auf die alte Schaukel und lasse meine Beine über den Rasen schleifen. Ich habe damals wirklich eine schöne Zeit mit Papa gehabt. Aber ich will jetzt nicht Trübsal blasen. Deshalb hole ich ganz kräftig Schwung. Fühle mich frei und lache glücklich auf.
    Nach meiner kleinen Exkursion durch die Kindheit muss ich mich allerdings wieder der Realität widmen, die da heißt, einkaufen und den Kühlschrank füllen.
    Außerdem habe ich heute Nachmittag ja noch eine Verabredung. Zu welcher ich mich gegen drei Uhr auch aufmache.
    Schon von weitem kann ich den blonden Lockenkopf über den Spielplatz laufen sehen. Ihre Mutter sitzt auf derselben Bank wie gestern und unterhält sich ziemlich angeregt mit der Person, die neben ihr sitzt. Die ich allerdings nicht sehen kann, weil sie von der jungen Frau verdeckt wird.
    „Papa“, ruft da der kleine Blondschopf und erhält wieder meine ganze Aufmerksamkeit, „kannst du mir bitte Anschwung geben?“
    „Aber klar, Mäuschen“, lacht eine ziemlich männliche Stimme, die mich hellhörig werden lässt. Sie kommt mir so bekannt vor. Als sich die Person dazu erhebt und ich einen Blick auf sie werfen kann, trifft mich fast der Schlag. Denn die Person, die dort locker-flockig auf das kleine Mädchen zuläuft, ist niemand anderes als Lucas.
    Mein Lucas!
    Der Lucas, den ich solange nicht gesehen habe, aber jederzeit wiedererkennen würde!
    Der Lucas, der hier fröhlich mit seiner kleinen Familie auf dem Spielplatz herumtobt.
    Mit traurigem Blick verfolge ich die drei.
    Er scheint sein Glück gefunden zu haben. Und ich gönne es ihm. Trotzdem tut es unendlich weh, ihn lachen zu hören. Weil eben dieses Lachen nicht mir gilt. Seufzend will ich mich wegdrehen, als Fiona mich entdeckt und lachend auf mich zugelaufen kommt.
    „Du bist ja wirklich gekommen“, freut sie sich und bremst kurz vor mir ab. Greif einfach so nach meiner Hand und will mich hinter sich herziehen. „Komm, Papa ist auch da“, meint sie ganz aufgeregt. Ich versuche mich vorsichtig aus ihrem Griff zu befreien.
    „Lass mal, Mäuschen. Ich will euch nicht stören. Ihr wollt den Nachmittag sicherlich zusammen verbringen. Ich fahre jetzt lieber nach Hause.“
    „Nein, nein, nein“, behaart sie und ihr Händedruck wird immer fester, „ich habe Papa von dir erzählt. Er will dich ganz unbedingt kennenlernen.“ Und während sie weiter auf mich einredet, drängt sie mich Richtung Bank. Urplötzlich steht Lucas neben
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