Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Holztür, die gerade aus ihren Halterungen herausbrach. Das Holz wurde morsch, zerbröselte. Ein eigenartiger, knarrender Laut entstand dabei.
    Innerhalb eines Augenblicks war Kirad auf den Beinen. Er trat an An-Shar heran, sah in dessen Augen. Sie lagen im Schatten. Nur ein wenig Mondlicht drang durch das vergitterte Fenster herein.
    An-Shar wandte den Kopf.
    Ein fauliger Geruch stieg unterdessen von der Tür auf. Die Metallbeschläge rosteten im Zeitraffertempo, zerfielen ebenso zu Staub wie das massive Tropenholz, das aus den Dschungeln des Südwestens stammen musste.
    "Naranoet kaseman teftet", murmelte An-Shar.
    Kirad spürte plötzlich einen Druck auf sein Bewusstsein, ein Druck, der so schmerzhaft war, dass er hätte schreien können. Ihm wurde schwindelig.
    Seine Hände gehorchten ihm nicht mehr, stattdessen wurden sie zu Werkzeugen eines fremden Willens.
    Kirads mächtige Rechte legte sich um seine eigene Kehle und drückte zu.
    An-Shar lachte.
    "Die Kraft der Magie ist zurück gekehrt!", rief er triumphierend.
    Dann entließ er Kirad aus seinem Einfluss.
    Der Orks rang nach Luft, sank auf die Knie. Etwas Ähnliches hatte er nie zuvor erlebt.
    "Dafür könnte ich dich umbringen", knurrte er.
    "Es ist nicht das erste Mal, dass du das androhst", erwiderte der Magier kalt. "Aber wie dir dieses Beispiel meiner wieder erstarkten Kräfte gezeigt haben sollte, sind die Kräfteverhältnisse nun einmal so, dass ich der Herr und du der Sklave bist. Ich hätte dich gerade töten können und ich kann es jetzt auch, in jedem Augenblick."
    "Wenn du zuviel Kraft verschwendest, wird es keine Rückkehr für dich geben", stellte Kirad fest.
    "Mach dir um mich keine Sorgen. Für mich gibt es immer eine Rückkehr, einen Ausweg, eine zweite Möglichkeit. Irgendein Schlupfloch findet sich immer für mich, aber du bist ein gewöhnlicher Sterblicher, ohne irgendwelche besonderen Gaben und das macht dich so verwundbar, Orks, so sterblich, so hinfällig." Er lachte abermals und Kirad schauderte dabei. "Keine Sorge, ich werde dir nichts tun", sagte An-Shar. "ich brauche dich, aber du wirst meine Macht anerkennen müssen. Und außerdem sei dir der Tatsache bewusst, dass es für dich keine Rückkehr in dein Zeitalter geben wird ohne mich."
    "Das ist mir sehr wohl bewusst", erwiderte Kirad.
    Sie traten hinaus in den Gang. Er war notdürftig von Fackeln erleuchtet.
    Ein paar Wächter kamen ihnen entgegen, waren offenbar durch den Krach aufgeschreckt worden. Manche von ihnen wirkten noch schlaftrunken, aber sie waren bewaffnet, zogen ihre Schwerter.
    Mit dem Ersten von ihnen machte An-Shar kurzen Prozess. Der Schwertstreich, den der Wächter auszuführen versuchte, wurde auf groteske Weise umgelenkt und gegen die eigene Kehle gerichtet.
    Röchelnd sank der Tekemer zu Boden.
    Kirad ergriff sein Schwert. Er riss es hervor, um damit gegen die anderen Wächter loszustürmen, doch die hatten sich durch An-Shars Magie längst selbst getötet.
    Der Magier wandte sich kalt lächelnd an Kirad.
    "Ich muss meine Kräfte sparen und gur einteilen", flüsterte er. "Die nächsten Tekemer überlasse ich also dir."
    "Wie sieht dein Plan aus?", fragte Kirad. "Ich hoffe du hast einen. Gleich zum Tor und dann nichts wie weg?"
    "Nein", erwiderte An-Shar. "Ich gehe nicht ohne die Rolle der geheimen Worte mitgenommen zu haben. Zu viel habe ich eingesetzt, um in den Besitz dieses Schriftstückes zu gelangen. Um keinen Preis würde ich sie hier zurücklassen, denn dann wäre ich wieder gezwungen eines Tages hierher zurück zu kehren und das will ich nicht. Denn dieses staubige Land namens Ta-Tekem ist Vergangenheit. Ruinen, Trümmer, Götterstatuen, Gräber, nichts weiter wird von diesem Land bleiben."
    "Du willst den Tekemern diese Schriftrolle wieder abjagen", höhnte Kirad. "Du weißt ja nicht einmal wo sie ist."
    "Ich spüre es." Seine Augen wurden vollkommen schwarz. An-Shar musste sich gegen die kalte Steinwand stützen, so sehr nahm ihn der Einsatz seiner dunklen, magischen Kräfte in diesem Augenblick mit, aber das schien es ihm wert zu sein. Und selbst das Risiko eventuell nicht mehr genug Kraft übrig zu haben, um das Tor benutzen zu können, schien ihn nicht abzuschrecken.
    "Folge mir", sagte er schließlich.
    Sie gingen einen dunklen Gang entlang.
    Wächter, die eine Gittertür bewachten, täuschte der Magier mit einem einfachen Illusionszauber. Er sprach tekemisch mit ihnen.
    Mag Ork-Gott Elbenfolterer wissen, wen diese Männer zu sehen glauben, ging
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher