Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eiskalt Entflammt

Eiskalt Entflammt

Titel: Eiskalt Entflammt
Autoren: Lisa Gibbs
Vom Netzwerk:
hatte. Das war interessant, er kam also von der CIA oder von einer anderen Agency, sonst wäre er nie an solche Akten gekommen. In ihren Fingern kribbelte es. Ein Gefühl, das sie vermisst hatte, regte sich.
    „Ich habe hier vier Akten. Ich werde sie auf dem Tisch liegenlassen , und ich weiß, dass Sie sie lesen werden. Wenn S ie die Dokumente durchgesehen haben, werde ich Sie finden, Miss Miller.“ Er erhob sich schneller, als sie es von einem älteren Herrn erwartet hätte. „Sie müssen mich nicht hinausbegleiten, ich habe Ihre Geduld lange genug strapaziert, sehen Sie es mir bitte nach.“ Er ging mit schnellen Schritten Richtung Tür und hielt noch einen Moment inne. „Eine letzte Sache noch. Alle Agenten, die ich akquiriert habe, sind Spezialisten mit der ein oder anderen sehr nützlichen Gabe.“ Das Wort Gabe verhallte in einer effektvoll betonten Pause. O Gott, fast wäre ihr Herz stehen geblieben. „Deshalb auch SGU, es steht für Special Gifted Unit.“
    Und schon war er verschwunden.
    Tief Luft holen. Beinahe wären ihr die Beine weggesackt. Seine Worte und die Art, wie er sie ausgesprochen hatte, waren reines Kalkül gewesen. Ein klarer Appell an ihre Neugier. Und genau diese Wirkung hatte er auch erzielt. Er war in ihre Privatsphäre eingedrungen und hatte ihr damit als E rstes gezeigt, wozu er in der Lage war, nämlich , Grenzen zu überschreiten. Ein Machtschauspiel. Danach hatte er versucht , eine Verbundenheit zu signalisieren, nur um sie am Schluss verwirrt stehen zu lassen. Bei den letzten Worten hatte er sie nicht einmal mehr angesehen, als wüsste er schon von vornherein, was diese Sätze bei ihr auslösen würden. Scheiße, das s so was bei ihr funktionierte , war schockierend.
    Special Gifted Unit? Eine begabte Einheit? Was sollte das bedeuten? Und was zur Hölle wusste er über sie?
    Sie sträubte sich dagegen , für ihre Eigenschaft das Wort Gabe zu verwenden. Das klang wie ein Geschenk oder ein Talent, aber es war ein Fluch. Woher hatte er seine Informationen? Sie hatte immer darauf geachtet, nicht aufzufallen. Deshalb trug sie Handschuhe, damit sie ihre Flashbacks kontrollieren konnte und niemand sich über sie wunderte. Vollkommen normal für eine Motorradfahrerin. Und sogar bei der Arbeit mit Sprengstoff war das eine sinnvolle Geschichte, kein Mensch hatte sie jemals darauf angesprochen.
    Was wusste er?
    Nachdem sie sich einen zweiten Drink einge schenkt hatte, musterte sie aus sicherer Distanz die Unterlagen, die er zurückgelassen hatte. Die CIA also. Zumindest kamen die Akten von dort. Es nervte sie, wie selbstbewusst er sie geködert hatte und vor allem, dass es ihm gelungen war. Der Gedanke, für einen Fremden berechenbar zu sein, war nicht gerade beruhigend. Aber sie musste einfach wissen, was er gemeint hatte. Eigentlich war sie nicht neugierig, aber – ach, verdammt.
    Sie setzte sich auf den Boden und nahm sich die Agenten-Akten vor. Alle waren mit dem offiziellen Wasserzeichen versehen, sie wirkten authentisch, ohne Zweifel. Die erste Akte handelte von einem Halbindianer namens Lukas Maska. Er hatte sich durch kleine Verbrechen einen Namen in einer Gangsterorganisation gemacht. Falschspielen, Betrug und so weiter. Das FBI hatte ihn als verdeckten Ermittler eingesetzt, dabei hatte er sich als überaus talentiert erwiesen, auch wenn sein Verhalten nicht gerade der Form entsprach. Ein negativer Akteneintrag und ein Disziplinarverfahren entlarvten ihn als Systemrebellen, der die Aufträge lieber durchzog, als auf das polizeiliche Protokoll zu beharren. Ein Fall war ihr sogar bekannt: Damals war eine Drogenküche in Schutt und Asche gelegt worden, nachdem die Betreiber des Drogenkartells schon überführt worden waren. Die Staatsanwaltschaft hatte getobt, obwohl die Beweismittel längst ausgereicht hatten. Dieser Lukas schien keine halben Sachen zu machen. Ein Foto zeigte einen smarten, charismatischen Typ, mit dunklen Haaren und grünen Augen. Und trotz des Veilchens am rechten Auge hatte er ein offenes Lachen. Damit hatte er seine Gegner und die meisten Frauen wahrscheinlich gut im Griff.
    Die nächste Akte war die einer Frau namens Jules Pelting, geborene Kudrow. Spezialisiert auf Nahkampf und mit einer Vorliebe für alles, was eine Klinge hatte. Sie war nach dem Tod ihrer Eltern von einer Zirkusfamilie adoptiert worden. Ihre gesamte Kindheit war sie gereist und in der Manege aufgetreten. Später hatte sie zahlreiche Medaillen in Fechtturnieren erkämpft. Lou konnte sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher