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Eisiges Feuer (German Edition)

Eisiges Feuer (German Edition)

Titel: Eisiges Feuer (German Edition)
Autoren: Sandra Gernt
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Bräutigam wünscht sich doch jede Frau!“
    „Ach, Schönheit – die ist billig, Schönheit kann ich mir kaufen, wenn ich will! Er soll schwach und feige sein, sein eigener Vater hält nichts von ihm, habe ich gehört, und so sieht er auch aus. Kein Feuer! Eben ganz schön wertlos“, war Elynes verächtliche Antwort gewesen. Sie hatte ihn dabei herausfordernd angestarrt, die Stimme gerade genug gedämpft, dass lediglich Lys und ihre Begleiterinnen sie hören konnten, ihre Eltern und Roban hingegen nicht. Lys hatte ihr zugelächelt, so gelassen wie nur möglich. Seine Braut war noch jung, siebzehn Jahre alt. Kein Kind mehr, aber eben auch noch nicht erwachsen. Sie würde vielleicht noch zugänglicher werden … und ob er irgendeinen Wert für sie besaß, würde sich wohl erweisen müssen. Immerhin hatte sie ohne Widerstand der Hochzeit zugestimmt und ihm freiwillig ihre Kette überlassen, was offensichtlich mehr war, als das Fürstenpaar erwartet hatte. „Nehmt dies als Pfand. Jeder, der meine Tochter kennt, weiß, dass sie sich niemals von dieser Kette trennt. Wenn das Bündnis gelingt, wird selbst König Maruv nicht anzweifeln, dass ihr beide ein Liebespaar seid!“, hatte die Fürstin ihm versichert.
    „Wagt es nicht, diese Kette zu verlieren, oder ich kratze Euch die Augen aus!“, waren Elynes letzte Worte an ihn gewesen.
    Oh ja, seine zukünftige Frau war sehr hübsch und gewiss kein geistloses, langweiliges Wesen, das sich nur um Kleider, Juwelen und Frisuren sorgte. Aber die Vorfreude, sie schon bald wiederzusehen, war nicht allzu groß …
    Kirians zärtliche Berührungen holten ihn zurück in die Gegenwart.
    „Der kühne Plan, die Hand nach den Fürsten von Lichterfels auszustrecken und damit dem Königshaus selbst gefährlich zu werden, er stammt von dir?“ Er knabberte an Lys’ Hals, vermied es aber, sichtbare Male auf der empfindsamen Haut zu hinterlassen. „Woher weißt du das?“ Lys seufzte leise.
    „Nun, ich glaube verstanden zu haben, was für ein Mann du wirklich bist. Dein Vater verachtet dich, hm? Weil du nachgiebig bist, und nicht die Kampfkraft deines Bruders besitzt.“
    „Roban verteidigt mich immer, obwohl ich das gar nicht will. Er liebt mich. Mein Vater auch, aber ich enttäusche ihn, immer wieder.“ Lys biss sich auf die Lippen, wie stets, wenn er ungewollt zu viel preisgab.
    „Wie hast du das mit dem Bündnis angefangen?“, fragte Kirian, widerstand dabei mühsam der Versuchung, Lys noch einmal zu verführen.
    „Das war nicht schwer. Ich habe es mal beim Abendessen erwähnt, ganz nebenbei, als Wunschgedanken der Art von Wäre es nicht schön, wenn … – Vater hat mich ausgelacht, grübelte ein paar Wochen vor sich hin und verkündete es dann als seine eigene Idee. Der Fürst von Lichterfels war erst abgeneigt, aber er entschied schließlich, dass eine Verbindung mit Corlin ihm nur nutzen kann, und ich leicht genug zu manipulieren bin.“
    „Und so setzt der scheinbar schwächliche Corlinssohn seinen Kopf durch, heiratet die mächtigste und am meisten umworbenste Fürstentochter des Landes, und wird, wenn der König seine Macht, sein Leben oder auch beides verliert, zum Zweiten in der Thronfolge, da Lichterfels die nachfolgenden Erben sind. Sobald der Fürst von Lichterfels, der leider nur eine Tochter besitzt, abdankt, wird Lyskir eine Krone tragen – wenn es bis dahin niemand geschafft hat, ihn umzubringen. Und dann?“
    Lys erstarrte leicht, senkte verlegen den Blick.
    „Dann werde ich mich von meinen zuvor handverlesenen Ratgebern führen lassen, wohin ich will“, lächelte er hintergründig. „Gehorsam liegt mir im Blut. Widerstand allerdings auch. Es ist nicht leicht, beides zu vereinen.“
    „Du hast diese Kunst bereits vollendet.“ Kirian wusste, es war Zeit für den Abschied, doch er konnte sich einfach nicht trennen. Ganz von selbst begannen seine Hände zu wandern, diesmal langsam und sanft. Neugierig erkundete er die Beschaffenheit von Haut und Muskeln, tastete sich über die Rippen, strich über den festen Bauch hinab, spielte mit dem weichen Haarflaum der Scham. Das warme Wasser, mit dem er eigentlich nur die verräterischen Liebesspuren von ihren Körpern hatte waschen wollen, regte ihn wieder an, und die Art, wie sich Lys sinnlich unter seinen Händen räkelte und seufzte bewies, dass es auch ihm so erging.
    „Sagtest du nicht, bei dir gäbe es keine Zärtlichkeit?“, wisperte der junge Mann. Er genoss es spürbar, von Kirian liebkost zu werden.
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