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Eisberg

Titel: Eisberg
Autoren: Clive Cussler
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Island?«
    »Ganz richtig. Das ist unser Ziel«, bestätigte Pitt.
    Koski wollte etwas sagen, dann überlegte er es sich anders und zuckte nur die Achseln. »Ich sollte Ihnen Ihre Quartiere zeigen, meine Herren.« Er wandte sich an Dover: »Dr. Hunnewell kann in der Kabine des Maschinisten schlafen. Major Pitt kann mit Ihnen zusammenziehen, Lieutenant.«
    Pitt grinste Dover an, dann wandte er sich wieder an Koski: »Sie wollen mich im Auge behalten?«
    »Das haben Sie gesagt, nicht ich«, erwiderte Koski lakonisch.
    Vier Stunden später lag Pitt vor sich hindösend auf dem Feldbett, das man in die eiserne Höhle gequetscht hatte, die Dover seine Kabine nannte. Er war zu Tode erschöpft, doch es gingen ihm zu viele Gedanken durch den Kopf, als daß er hätte einschlafen können. Vor einer Woche hatte er um diese Zeit noch auf der Terrasse des
Newport Inn
gesessen, zusammen mit einer wundervollen rothaarigen Nymphomanin, und hatte die herrliche Aussicht auf die Küste von Newport Beach, Kalifornien, genossen. Er erinnerte sich voller Begeisterung, wie er mit der einen Hand das Mädchen gestreichelt und in der anderen einen Whisky on the Rocks gehalten und wie er die im mondbeschienenen Hafen gespenstergleich dahingleitenden Yachten beobachtet hatte, einig mit sich und der Welt. Nun war er allein und lag auf einem brettharten Faltbett in einem schlingernden Kutter der Coast Guard, der irgendwo auf dem eiskalten Atlantik dahinfuhr. Ich muß ein ausgesprochener Masochist ein, daß ich mich freiwillig zu jedem idiotischen Unternehmen melde, das Admiral Sandecker ausheckt.
    Admiral James Sandecker, Generaldirektor der National Underwater and Marine Agency, wäre bei dem Ausdruck »idiotisches Unternehmen« zusammengefahren – er hätte es eher eine verdammt harte Geschichte genannt.
    Wie hatte er doch vor wenigen Tagen, als er das Kommando zu diesem Unternehmen gegeben hatte, gesagt? »Es tut mir leid, daß ich Sie aus dem sonnigen Kalifornien holen muß. Aber es geht um eine verteufelt schwierige Sache.«
    Sandecker, ein kleiner, rothaariger Mann mit dem Gesicht einer Bulldogge, schwang seine fünfzehn Zentimeter lange Zigarre wie ein Dirigent durch die Luft. »Wir sind damit beauftragt, eine wissenschaftliche Forschungsarbeit unter Wasser durchzuführen. Warum ausgerechnet wir? Warum nicht die Marine? Man sollte annehmen, die Küstenwache könnte ihre Probleme selbst lösen.« Er schüttelte irritiert seinen Kopf und zog an seiner Zigarre. »Jedenfalls haben sie uns die Angelegenheit aufgehalst.«
    Pitt hatte zu Ende gelesen und legte den gelben Aktenordner mit der Aufschrift »Vertraulich« auf den Schreibtisch des Admirals zurück. »Ich hätte nicht gedacht, daß sich ein Schiff in einen Eisberg einfrieren läßt.«
    »Es ist auch höchst unwahrscheinlich, doch Dr. Hunnewell hat mir versichert, daß es vorkommen kann.«
    »Den richtigen Berg zu finden könnte sich schon als schwierig erweisen. Es ist immerhin vier Tage her, daß ihn die Küstenwache gesichtet hat. Dieser entzückende Eiswürfel könnte inzwischen die halbe Strecke zu den Azoren zurückgelegt haben.«
    »Dr. Hunnewell hat seine Position aufgrund der Strömungsgeschwindigkeiten und seiner Drift auf ein 100 Quadratkilometer großes Gebiet eingegrenzt. Wenn die Sicht gut ist, sollte es Ihnen nicht schwerfallen, den Berg zu finden, vor allem, weil die Küstenwache ihn rot markiert hat.«
    »Ihn aufzuspüren ist eine Sache«, sagte Pitt nachdenklich. »Auf ihm zu landen eine andere. Wäre es nicht klüger und auch ungefährlicher, mit einem …«
    »Nein!« unterbrach ihn Sandecker. »Keine Schiffe. Wenn das Ding in dem Eisberg so brisant ist, wie ich vermute, möchte ich, daß ihm keiner außer Ihnen und Dr. Hunnewell näher als 100 Kilometer kommt.«
    »Es mag Sie überraschen, Admiral, aber ich bin bisher noch nie mit einem Hubschrauber auf einem Eisberg gelandet.«
    »Wahrscheinlich hat das auch noch kein anderer gewagt. Eben darum habe ich Sie in Ihrer Funktion als Leiter des Sonderdezernats hierhergebeten!« Sandecker lächelte boshaft. »Sie haben das – sagen wir einmal: ärgerliche – Geschick, stets erfolgreich zu sein.«
    »Ich darf mich diesmal«, fragte Pitt zweideutig, »sicher wieder freiwillig melden?«
    »So kann man es ausdrücken.«
    Pitt zuckte hilflos die Achseln. »Ich weiß nicht, warum ich Ihnen immer so leicht nachgebe, Admiral. Ich fange an zu glauben, daß Sie einen erstklassigen Narren aus mir gemacht haben.«
    Ein breites
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