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Einsame Herzen

Einsame Herzen

Titel: Einsame Herzen
Autoren: Desiree Cavegn
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so schnell wieder, wie ihr gekommen seid."
"Wa...Was?"
Danielle starrte den Mann vor ihr baff an, im festen Glauben, sich verhört zu haben. Das bedrohliche Funkeln seiner eisblauen Augen belehrte sie jedoch eines Besseren. Danielle schluckte schwer.
Der Fremde überragte sie um mindestens zwei Köpfe. Seine breite, kräftige Statur schüchterte Danielle wider Willen ein. Sie verspürte den Drang, auf der Stelle aus der Küche zu fliehen. Doch dazu hätte sie den Eindringling von sich schieben müssen. Eine innere Stimme flüsterte ihr zu, dass er bei ihrem Befreiungsversuch keinen Zentimeter von der Stelle weichen würde.
Danielle musterte ihn ängstlich und unsicher, sah ihn zum ersten Mal richtig an. Seine Haut war braungebrannt, er hatte kurzes schwarzes Haar und seine eisblauen Augen... Nun, die waren ihr bereits aufgefallen. Unnötig zu erwähnen, dass sein Blick alles andere als warm und freundschaftlich war. So, wie er sie anblickte, hätte man meinen können, sie hätte sich mit dem Einzug auf dem Feuerberg eines Kapitalverbrechens schuldig gemacht.
"Wann reist ihr wieder ab?"
Danielle rann ein Schauer über den Rücken beim Klang seiner kalten Stimme.
"Ab...abreisen? Wovon spre... wovon sprechen sie eigentlich?"
Ihre braunen Augen weiteten sich. Furchtvoll und verständnislos blickte sie zu dem Unbekannten auf. Der Fremde brach den Blickkontakt plötzlich ab, liess seine Augen stattdessen über ihren Körper schweifen. Er musterte das azurblaue Kleid mit den weissen Punkten, dessen Saum fröhlich ihre Knie umspielte, wann immer sie sich bewegte. Die Augen des Fremden legten sich auf den tiefen, V-förmigen Ausschnitt, der sich zwischen dem Tal ihrer Brüste hindurch schlängelte. Da sein eindringliches Starren sie nervös machte, hoben und senkten sich ihre Brüste unruhig unter dem weichen Stoff.
Der Fremde starrte auf ihre Brüste, als würden die weichen Halbkugeln seinen Blick magisch anziehen. Plötzlich stiess er einen derben Fluch aus, bei dem Danielle erschrocken zusammenzuckte.
Er hob den Kopf und blickte ihr wieder in die Augen, warf ihr einen solch abschätzigen Blick zu, dass sich ihr Herz kummervoll zusammenzog.
Wenn sie ihm nicht gefiel, war das noch lange kein Grund dafür, sie so respektlos zu behandeln!
In diesem Moment wusste Danielle nicht, was schlimmer war: Die vorgetäuschte Höflichkeit der Zwillinge oder die unverhohlene Ablehnung des Unbekannten, der sie mit einer solchen Abscheu musterte, dass ihr unheimlich zumute wurde. Das Erscheinungsbild des Fremden war dem der Zwillinge jedoch eindeutig vorzuziehen. Frisch gewaschene Jeans schmiegten sich eng an seine langen Beine und ein dunkelblaues Hemd spannte sich über seine breite Brust, betonte das Blau seiner Augen noch.
Danielle atmete tief ein, um ihre angespannten Nerven zu beruhigen. Dabei stieg ihr der Geruch des Fremden in die Nase, sie sog ihn geradezu in sich auf. Er roch nach einem herben Duschgel, nach Holz und frischem Schweiss. Diese männliche Duftmischung stieg Danielle in die Nase und benebelte sekundenlang ihre Sinne. Danielle erklärte sich ihre Sinnesverwirrung damit, dass sie schon lange keinem Mann mehr so nahe gestanden hatte wie dem Fremden, der ihr seine Nähe gegen ihren Willen aufdrängte. Ihr Verstand hatte sich nur deshalb sekundenlang ausgeklinkt, weil sie seit einem Jahr keinem Mann mehr so nahe gekommen war wie diesem unverschämten Ruhestörer.
"Ich habe dir eine simple Frage gestellt, verdammt! Wie wär's mit einer einfachen Antwort?", grollte der Fremde.
Danielles Mund klappte auf. Sie war sich weder diesen Ton, noch diese herrische Haltung gewohnt. Roger hatte sich zwar immer für den einzig wahren Mann auf Erde gehalten, doch hatte er diese Attitüde hinter so viel Charme und süssen Worten zu verstecken gewusst, dass ihm alle Mitmenschen seine Egozentrik vergeben hatten. Zumindest alle Frauen, sie, Danielle, selbst eingeschlossen. Acht lange Jahre hatte sie Roger angehimmelt wie ein kopfloses Huhn. Doch damit war nun endgültig Schluss.
Der Fremde, so viel stand fest, dachte nicht im Traum daran, jemanden mit Charme und süssen Worten zu bezirzen.
"Was ist? Hat's dir die Sprache verschlagen, oder was?"
Danielle schluckte. Sie versuchte, tief durchzuatmen. Nachdem sie während der vergangenen acht Jahre in den obersten Kreisen der Gesellschaft verkehrt war, kam es ihr so vor, als hätte man sie nun in den Kerker der gesellschaftlichen Rangordnung verbannt. Eine Ausdrucksweise wie der Eindringling
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