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Einmal Puff und zurück (German Edition)

Einmal Puff und zurück (German Edition)

Titel: Einmal Puff und zurück (German Edition)
Autoren: Julia Hale
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Licht ist wirklich vorteilhaft.
Man sieht die Pickel im Gesicht nicht mehr, sämtliche rote Flecken verschwinden, und man wirkt schlanker. Außerdem verströmt das rote Licht so eine Art Verruchtheit im ganzen Raum.
    Das ist auch der Grund, warum die meisten Bars so ausgeleuchtet sind, und auch die meisten Zimmer recht finster gehalten werden.
Jeder, der schon mal in einem Bordell war, weiß was ich meine. Und einige Gäste hatten sich sogar schon darüber beschwert, dass sie nichts sehen können, vor allem die älteren Herren, die nicht mehr über die besten Augen verfügen.
Wenn man die Bar betrat, befanden sich auf der linken Seite mehrere Sofas aus schwarzem Leder. Auf der rechten Seite war eine lange Bar mit etwa acht Barhockern, ebenfalls aus schwarzem Leder.
Auf mehreren Sofas hatten sich schon Mädchen mit ihren Gästen eingefunden und tranken Sekt zusammen, plauderten munter miteinander und lachten. Das Lachen sah bei manchem Mädchen doch sehr gestellt aus, was augenscheinlich an der Tatsache lag, dass die Männer versuchten, die Frauen zu befummeln, während diese sich immer wieder geschickt abwendeten.
Eine Frau weiß genau, dass sie mit ein bisschen Charme einen Mann immer gut bei Laune halten kann. Die Kunst dabei ist, nicht so leicht zu haben zu sein, obwohl er eigentlich nur bezahlen müsste.  
Ich saß keine fünfzehn Minuten an der Bar, gerade lange genug um zu sehen, wie andere Frauen ungefähr mit den Männern umgehen, da gesellte sich auch schon der erste Kandidat zu mir.
Und tatsächlich führten wir ein nettes und sehr interessantes Gespräch über Gott und die Welt. Es fühlte sich locker und angenehm an, fast als hätten wir uns zufällig in einem Cafe kennengelernt und ein Schwätzchen gehalten. Wobei ich da wahrscheinlich nicht mit ihm geredet hätte, denn vom Aussehen her war er so gar nicht mein Typ.
Er hieß Thomas und war wohl mehr als doppelt so alt wie ich, 40 Jahre hätte ich ihm auf jeden Fall gegeben. Sein Haar verdünnte sich schon verdächtig Richtung Hinterkopf, und ich glaube kaum dass man das als Geheimratsecken durchgehen lassen würde.
Der größte Mann war er nicht, und seine Figur weckte in mir nun nicht wirklich sexuelle Gelüste… Eine Runde Joggen hätte ihm sicher nicht geschadet.
    Aber nett war er, und er vermittelte mir nicht das Gefühl, dass er gleich über  mich herfallen möchte.  Und da er auch nicht versuchte mich anzugrapschen, fühlte ich mich immer wohler in seiner Gegenwart.
Bis die Chefin meinte, ich sollte doch mit ihm in ein Séparée gehen für eine halbe Stunde, dann hätte ich mein erstes Geld verdient. Dieser Gast wäre ein Stammgast und nicht allzu kompliziert.
    So leicht war das also, an der Bar sitzen, warten bis ein netter Mann kommt und dann schnell eine halbe Stunde ins Separee. 
    Ich weiß nicht mehr woher ich den Mut genommen habe, aber ich bin tatsächlich mit Thomas nach hinten ins Zimmer. Natürlich musste man mir erst mal alles zeigen.
Von der Bar aus musste ich  durch einen roten Vorhang nach hinten gehen, auf der linken Seite befanden sich drei Türen, das waren dann die Zimmer.
Es war einfach nur ein kleiner Raum mit einem Doppelbett darin. Der Raum war so klein, dass er nur aus dem Doppelbett bestand. An der Seite hatte man keinen Platz, nicht mal zum Stehen. Klar war, dass in diesem Zimmer nur liegen möglich sein würde,  denn die Tür ging nach außen auf und der Abstand von der Türe bis zum Bett war weniger als ein halber Meter. Das reichte gerade noch, dass sich einer auszog während der andere warten musste.
Ich ließ Thomas zuerst, da ich auch damit beschäftigt war, das Bett neu zu beziehen. Das war Pflicht ebenso wie auch das Abziehen danach. Eine wirklich gute Idee, denn wer liest schon gerne vom Laken die Spuren der Vorgänger oder legt sich gar noch darauf?
Zum Glück war ich super aufgeklärt durch die Schule aber auch durch meine Mutter, und so bemerkte ich sehr schnell, dass ich nirgendwo in dem Minizimmer Gummis entdecken konnte.
 
Es gab auch wirklich keine Gummis in dem Raum, was, wie ich heute finde, ein Wahnsinn ist, wenn man bedenkt wie viele Frauen da gearbeitet haben und wie viele Männer schon durch diese heiligen Hallen marschiert sind oder gebumst wurden, je nachdem. Gehört auch bis heute nicht zum Standard dieser Bar. Dafür mussten die Frauen selber sorgen, und wenn nicht, dann war es der Chefin auch sehr recht, denn gerade diese Mädchen machten sehr viel Geld. Aber die Chefin war so nett mir
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