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Einmal durch die Hölle und zurück

Einmal durch die Hölle und zurück

Titel: Einmal durch die Hölle und zurück
Autoren: Josh Bazell
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angegriffen haben. Die und Magdalena trage ich mit mir herum, und da kann kein leibhaftiger Bullenhai mithalten. Ob eine leibhaftige Frau da mithalten kann, die wunderbare Begnadigung durch Violet Hurst, falls sie tatsächlich stattgefunden hat, einmal beiseite, werde ich wahrscheinlich nie herausfinden können.
    69
    Reggies Motive waren ein Kapitel für sich. Ich wurde wer weiß wie oft danach gefragt und hatte Gelegenheit, mit Reggie selbst darüber zu sprechen, und allzu böse waren sie meiner Ansicht nach nicht. Reggie wollte in Kambodscha am Strand leben und vielleicht noch Del und Miguel mitnehmen. Dazu hätte vielleicht aber auch das Geld gereicht, das ihn der Schwindel schließlich gekostet hat – mit seinen Ersparnissen konnte er schuldenfrei bleiben, bis die Anwaltskosten fällig wurden. Ich glaube ihm, wenn er sagt, dass er Chris juniors Schwindelprojekt in Ehren halten wollte und dachte, man könnte vielleicht herausfinden, wie Autumn ums Leben gekommen war.
    70
    Woher ich das weiß: Vgl. Anlage C.
    71
    Nur:
    »Hallo, Fremder.«
    »Wie geht’s dir?«
    »Ich fühle mich, als hätte ich Splitter im Busen.«
    »Sind sie noch drin?«
    »Ja. Der Chirurg sagt, sie alle rauszunehmen könnte gefährlicher sein.«
    »Klingt einleuchtend.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Es tut mir sehr leid, Violet.«
    »Du hast mich ja nicht in die Luft gejagt.«
    »Nicht direkt.«
    »Und wenn du mich nicht davon abgehalten hättest, in die Hütte zu gehen, wäre es noch viel schlimmer gekommen. Damit will ich nicht sagen, dass es sich gelohnt hat, denn ich weiß noch nicht, wie mein Busen nachher aussieht. Aber es grämt mich nicht.«
    »Wie kommt denn das?«
    »Vor allem, weil ich den Tropf noch im Arm habe. Alles in allem finde ich es jedenfalls schön, dich kennengelernt zu haben.«
    »Sie könnten den Tropf wenigstens reduzieren.«
    »Werde ich dich je wiedersehn?«
    »Eher nicht. Aber ich hoff’s.«
    »Dann sorg dafür. Gehst du weg?«
    »Ja.«
    »Um dich zu verstecken?«
    »Nein. Ich will sehen, dass ich die Arschlöcher dazu kriege, dass sie mich in Ruhe lassen.«
    »Indem du sie umbringst, meinst du?«
    »Wenn’s sein muss.«
    »Tu das nicht. Ich möchte es nicht. Du sollst niemanden umbringen. Auch die nicht, die befohlen haben, die Bomben zu legen.«
    »Ich weiß.«
    »Und indirekt hast du mich ja in die Luft gejagt, deshalb solltest du wirklich auf mich hören.«
    »Auch das weiß ich.«
    »Aber du wirst es nicht tun.«
    »Nein.«
    »Kann ich irgendetwas sagen oder tun, um dich umzustimmen?«
    »Nein. Nicht weinen.«
    »Leck mich. Warum musst du nur immer so ein Dickkopf sein. Passt du denn wenigstens auf dich auf?«
    »Ja.«
    »Gut. Denk mir zuliebe daran, wie lausig du im Draufgehen bist.«
    72
    Mit »Schlitten« meine ich das Longboard von streetboards.com, mit festgezogenen Achsen. Man nimmt, was man braucht.
    73
    Ich weiß: Obama hatte sich für alle progressiv Gesinnten als schwere Enttäuschung erwiesen, und die Demokraten im Kongress hatten zu wenig gemacht, um sich als ehrlich oder am Allgemeinwohl interessiert hervorzutun. Das wäre aber nur eine Erklärung für
Apathie
. Es erklärt nicht, wieso man
aktiv die Republikaner wählt
, zwei Jahre nachdem die Republikaner die weltweite finanzielle Kernschmelze ausgelöst haben. Schreiben Sie sich Ihre Liebe zum anarchistischen Nihilismus auf Ihre Doc Martens, wenn’s sein muss. Schießen Sie sich die Hand ab. Bloß wählen Sie verdammt noch mal nicht die Republikaner.
    74
    Lachen Sie sich einen.
    75
    Die Empörung über »Climategate« verdanken wir, wie die ganze Tea-Party-Bewegung, den Ölmilliardären Charles und David Koch. Zu den anderen unvoreingenommenen Parteien, die eine weitere Untersuchung von »Climategate« fordern, gehört die Regierung von Saudi-Arabien.
    76
    Es handelt sich um die Sache
Citizens United v. Federal Elections Commission
. Schon in früheren Fällen hatte der Supreme Court sich mit dem Konzept der »juristischen Person« befasst, aber dieser Fall verhalf ihm zum Durchbruch und trägt die deutlichsten Fingerabdrücke – besonders wenn man bedenkt, dass der ursprüngliche, in der Sache
Santa Clara County v. Southern Pacific Railroad Company
( 1886 ) ergangene Beschluss, Kapitalgesellschaften Rechte (über den bloßen Abschluss von Verträgen hinaus) zu gewähren, die Absicht des Supreme Court möglicherweise verfälscht hat. Entscheide des Supreme Court werden immer mit einem zusammenfassenden »Leitsatz« des
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