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Einige sterben schneller! (German Edition)

Einige sterben schneller! (German Edition)

Titel: Einige sterben schneller! (German Edition)
Autoren: Michael Hroch
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Gehaltsvorstellungen moderat. Das Sie nicht besonders attraktiv war, störte uns weniger.
    Stefan hatte zu diesem Zeitpunkt schon seit einigen Wochen ein feste Freundin. Silker Enders war sechs Jahre älter als er, hatte sich aber für meinen Geschmack für eine damals 33-jährige gut gehalten. ihre kurzen, blonden Haare gefielen mir nicht besonders, aber Sie hatte eine klasse Figur und ein nettes Gesicht. Frauen wurden ja sowieso nie älter als 29 spöttelte ich manchmal mit Stefan, der sich diesem Alter ebenfalls langsam näherte.

    Ich war mit dem, was wir bisher mit unserer Firma erreicht hatten zufrieden, aber Stefan hatte andere Ziele. Im Zuge der ‘Start-Up-Welle’ wollte er das Unternehmen an der Börse platzieren, um so mit unseren Aktien hohe Spekulationsgewinne zu erzielen. Mir schien das viel zu riskant und außerdem wollte ich nicht Spielball von einigen Börsenspekulanten werden. Obwohl es hier unterschiedliche Meinungen gab, die jede Seite mit guten Argumenten unterstützen konnte, respektierte jeder die des anderen und es kam zu keinem Streit. Wir beschlossen dieses Thema nochmals in einem Jahr zu diskutieren.

    Grundsätzliches hatte sich auch ein Jahr später nicht geändert. Bettina und ich hatten uns ein kleines Einfamilienhäuschen im Norden von München gekauft und es sich dort gemütlich gemacht. Stefan wohnte immer noch in seiner Penthauswohnung in Schwabing und lebte sicherlich finanziell über seine Verhältnisse. Seine neuen, teuren Sportwagen fuhr er selten länger als ein bis maximal zwei Jahre. Zur Zeit bewegte er einen Porsche Carrera 4x4, der wie alle vorherigen Fahrzeuge natürlich geleast war. Dazu kamen teure Reisen und Kurzurlaube und die üblichen weiteren Statussymbole wie Uhren, ein Boot am Starnberger See usw. Nicht dass ich neidisch gewesen wäre, denn ich war mit meinem Leben absolut zufrieden und solange Stefans Ausgaben nur sein Privatleben betrafen war mir das egal. Nur er trennte dieses immer weniger von der Firma und gab dort für viele Dinge meines Erachtens zu viel Geld aus. Als gleichberechtigte Geschäftsführer mussten wir nur über größere Investitionen zusammen entscheiden. Über kleinere Beträge bis derzeit 1.000.-- Euro konnte jeder ohne Zustimmung des anderen verfügen. Dies erleichterte die tägliche Arbeit und war effizienter. Mehrere dieser Einzelpositionen summierten sich jedoch schnell zu stattlichen Beträgen. Dekadente Geschäftsessen mit Kunden oder exklusive Events waren meiner Meinung nach übertrieben und ich verdiente nun mal lieber erst einmal Geld, bevor ich es ausgab. Wenn ich Stefan daraufhin ansprach, reagierte er immer gereizter und meinte ich sein ein Kleinkrämer ohne Visionen.
    Das Stefan Visionen hatte, bezweifelte ich nicht, nur das diese immer weniger das geschäftliche betrafen. Er verkehrte zunehmend mit kuriosen Typen aus der Schicki-Micki-Szene, die wohl alle nicht ganz ohne Drogen auskamen. Seinem Verhalten und der oft geröteten Nase nach zu urteilen vermutete ich, daß Stefan kokste. Zumindest gelegentlich.

    Als Freund und Geschäftspartner wollte und musste ich ihm helfen, nur ich wusste nicht wie. Auf mich würde er sicher nicht hören. Ich hatte bei ihm schon zuvor mit anderen Themen, wie z.B. seiner ungesunden Ernährung, versucht mir Gehör zu verschaffen, jedoch ohne Erfolg. Mit seinen Eltern wollte ich nicht sprechen, denn sein Vater war von der Perfektion seines Kindes überzeugt und selber nicht unbedingt das beste Vorbild und seine Mutter konnte ich nicht leiden und war froh, wenn ich Sie nicht sehen musste.
    Blieb noch seine Freundin Silke Enders. Silke war sechs Jahre älter als Stefan und hatte vielleicht am meisten Einfluss auf ihn. Ich versuchte gelegentlich, als ich mit Ihr für einen Augenblick alleine war, dieses Thema vorsichtig anzusprechen. Schnell merkte ich, dass Silke in vielen Bereichen noch extremer als Stefan dachte und auch bei Ihr war ich mir bezüglich eines möglichen Drogenkonsums nicht sicher, so dass ich dieses Thema schnell wieder fallen ließ. Ich beschloss meine Augen noch aufmerksamer aufzuhalten, bis ich mich von dieser Vermutung selber überzeugen konnte und vorher keinen der beiden zu beschuldigen.

    Kapitel 4: Erwischt

    Bereits ein halbes Jahr später im Frühjahr 2003 sah ich meinen Verdacht bestätigt. Zu Silkes Geburtstagsparty, einer großen Feier bei ihr zuhause mit annähernd hundert Gästen, waren auch Bettina und ich eingeladen worden. Bettina amüsierte sich prächtig und
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