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Einfach sexy

Einfach sexy

Titel: Einfach sexy
Autoren: Lee Linda Francis
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losgegangen sind?«
    »He, Billy Weeks hatte gemeint, ich würde wie ein Mädchen werfen.«
    »Du bist ein Mädchen.«
    »Aber ich habe nie so geworfen. Und ich hätte es ihm auch gezeigt, wenn du nicht dazwischengegangen wärst.«
    »Du warst dabei, ihm einen Schwinger auf die Nase zu geben. Weeks hätte mit Sicherheit zurückgeboxt, der schlug auch Mädchen.«
    Kate schnaubte missmutig, weil er Recht hatte.
    Jesse schien das Thema zu gefallen. »Und dann war da noch die Sache mit dem Baumhaus.«
    Völlig verblüfft öffnete sie den Mund. »Da hast du mich
nicht gerettet. Im Übrigen hängt mir dein Ich-hab-dich-gerettet -Thema zum Hals raus.«
    »Komisch, ich find’s gut. Und überhaupt müsste es das Ichhabe-dich- wiederholt -gerettet-Thema heißen.« Seine dunklen Augen funkelten. »Außerdem werde ich nie vergessen, wie du da oben in dem Baumhaus gehockt hast. Der Wahnsinnssturm riss sämtliche Holzlatten herunter. Ich bin zu dir hochgeklettert, weil keiner dich dazu bewegen konnte runterzukommen. Weder Julia noch Chloe oder deine Schwester.«
    Kate hätte es liebend gern abgestritten, aber er hatte ja Recht. Der Wind hatte ein Brett nach dem anderen weggefegt, der Himmel war von grell zuckenden Blitzen erhellt. Als die anderen Kinder es aufgegeben hatten und weggelaufen waren, war Jesse hinaufgeklettert und hatte sich zu ihr in das schwankende Baumhaus gesetzt. Sie hatten durch das Blätterdach in ihre Gärten hinuntergeschaut, das Gesicht von dem einsetzenden Regen gepeitscht.
    Gott sei Dank verzichtete er auf den Rest der Geschichte. Irgendwann hatte sie ihn nämlich angesehen und gefragt, warum er in der Nacht zuvor so seltsam reagiert habe, als sie zu ihm ins Bett geschlüpft sei. Sie hatte schon Dutzende Male mit ihm in einem Bett geschlafen, aber damals war er ihr so erwachsen und wesentlich reifer vorgekommen als sie sich selbst mit ihren vierzehn Jahren. Sie hatte seinen trainierten Körper an ihrem eigenen gespürt, Muskeln und Erhebungen, die ihr zuvor nie aufgefallen waren.
    Sie hatte ihn berührt, und sein ganzer Körper war erstarrt.
    Heute war ihr klar, dass sie es mit vierzehn Jahren hätte wissen müssen. Hatte sie aber nicht. Naiv und unbefangen hatte sie seinen Brustflaum gestreichelt und die feine Haarlinie mit dem Finger weiter verfolgt, bis er plötzlich stöhnend ihre Hand festgehalten hatte. Dann hatte er sie weggeschoben, sich auf der anderen Seite aus dem Bett gerollt und fluchtartig das Zimmer verlassen.

    Es war ihr vorgekommen, als wäre sie über Nacht erwachsen geworden.
    Am nächsten Tag hatte sie verwirrt und bestürzt in jenem Baum gesessen, und als er zu ihr hochgekommen war, wusste sie nur eins: Sie wollte ihn wieder berühren. Sie wollte mehr von ihm. Und das hatte sie ihm gesagt und noch hinzugefügt: »Ich liebe dich, Jesse.«
    Es traf ihn völlig unerwartet – sie hatte die Verblüffung in seinem von Wind und Regen gezausten Gesicht bemerkt. Dann hatte er sie zärtlich angelächelt.
    »Ich liebe dich auch, Katie, aber auf eine ganz andere Weise. Außerdem würde ich dich nur verletzen. Mein Job ist es, dich vor Typen wie mir zu beschützen.«
    »Du sollst mich nicht beschützen, du sollst mich lieben. Du und ich, wir gehören zusammen.«
    Er hatte ihr die Hand gedrückt, aber anders als früher war er darauf bedacht gewesen, eine gewisse Distanz zu wahren. Dann hatte er sie vom Baum hinuntergehoben. Am nächsten Morgen war er abgereist, weil er das College besuchen sollte, und nur noch gelegentlich nach Hause gekommen.
    Jetzt war er wieder da und hielt sie beim Tanzen eng umschlungen, sein muskulöser Körper so aufregend wie in jener Nacht, als sie zu ihm ins Bett geschlüpft war. Fragte sich nur, wie sie das ausbauen konnte?
    Ihr gesunder Menschenverstand riet ihr, die Finger von Jesse zu lassen. Andererseits war ein bisschen Unvernunft im Leben auch nicht verkehrt.
    Unvermittelt hatte sie eine Idee.
     
    Anderthalb Stunden später bog Jesse in die lange Auffahrt hinter dem Haus ein. Sobald er den Motor des Jeeps abgestellt hatte, beugte sich Gwen Randolph über den Wagen und küsste ihn.
    »Mmmm«, seufzte die Blondine. »Du hast mir gefehlt. Hoffentlich
bist du mir nicht böse, dass ich dir nach Texas gefolgt bin.«
    »Ich bin nicht mal eine Woche hier.«
    »Es fällt mir schon schwer, einen einzigen Tag von dir getrennt zu sein. Und außerdem, was sollte ich denn machen? Du hast auf deine Mailbox nicht reagiert. Ich habe deinen Vater angerufen, und der hatte auch
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