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Einfach sexy

Einfach sexy

Titel: Einfach sexy
Autoren: Lee Linda Francis
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keine Ahnung, wo du steckst. Du hast nicht einmal Hal zurückgerufen, du böser Junge. Ich versteh einfach nicht, dass du mich, deinen Vater und deinen Golfcoach ignorierst, wo doch das wichtige Turnier der PGA (Professional Golfers’ Association) auf dich zukommt. Ich habe sämtliche Termine in den Medien für dich abgestimmt. Die Leute brennen darauf, dich wegen deiner Heldentat zu interviewen. Deshalb hielt ich es für das Beste, herzufliegen und dich persönlich zu informieren.«
    Zum Teufel, es war verdammt anstrengend, ein Held zu sein.
    Ehrlich gesagt war er gar kein Held. Er hatte lediglich getan, was er tun musste. Als die Frau vor seinen Augen zusammengebrochen war, hatte er sie wiederbelebt und nicht untätig dagestanden und ihr beim Sterben zugeschaut. Das war keine Heldentat, sondern eine reine Notwendigkeit. Und es war das Letzte, worüber er reden wollte. Genau deshalb war er durch das halbe Land gefahren und hatte die Anrufe seiner Presseagentin ignoriert.
    »Gwen, ich habe dir bereits gesagt, dass ich momentan keine Interviews gebe.«
    Jesse presste sich in den Ledersitz, und sie spürte wohl, dass sie ihre Kompetenzen überschritten hatte. Sie streichelte seine Wange und raunte zärtlich: »Verzeih mir, Baby. Gwen macht alles wieder gut.«
    Sie beugte sich über ihn und drehte sein Gesicht zu sich. Ein langer manikürter Fingernagel glitt über seinen Hals, während sie ihn gekonnt küsste. Gwen Randolph war ein Profi in Sachen PR, sie schaffte es spielend, sein Foto in jeder großen Publikumszeitschrift
in den Vereinigten Staaten und in Europa unterzubringen. Sie war es auch, die Jesse von einem aufstrebenden Golfer in einen Medienstar verwandelt hatte, obwohl diese Sportart nicht übermäßig populär war. Inzwischen wollten sämtliche Topagenten landesweit ihn vertreten – obwohl er zwar viele Turniere, aber noch nie einen der begehrten Pokale gewonnen hatte.
    Jesse wusste, dass er das alles Gwen verdankte. Aber ihre lockere Beziehung wurde zunehmend enger, und er hatte kein Interesse an einer festen Bindung.
    Als er Gwen von sich schieben wollte, ließ sie ihre Hand über seine Brust zu seinem Schritt gleiten und umschloss ihn. Unvermittelt wurde er hart, Jesses Atem ging schneller.
    »Siehst du, Gwen weiß, wie sie ihren Jesse glücklich machen kann.«
    Seine Lust erwachte, und er schob den Gedanken an Golf und den wachsenden Druck, die PGA-Meisterschaft gewinnen zu müssen, weit von sich.
    Stattdessen gab er nach, als Gwen ihn routiniert streichelte. »Lass uns reingehen«, meinte er.
    Er führte sie zum Cottage. An der Tür küsste sie ihn wieder, heiß und feucht, und es wäre ihm ein Leichtes gewesen, seinen Gefühlen nachzugeben. Doch als sie ins Haus traten, sträubten sich seine Nackenhaare. »Echt niedlich«, sagte sie anerkennend.
    Er reagierte nicht, sondern überlegte krampfhaft. Aber da küsste Gwen ihn ein weiteres Mal, und ihre Hände tasteten sich zu den richtigen Stellen vor.
    »Wo kann ich mich umziehen?«
    Jesse deutete zum Bad, das sich neben dem Schlafraum befand. Sie nahm die kleine Reisetasche, hauchte ihm einen Kuss zu und verschwand.
    In der winzigen Küche brannte gedämpftes Licht. Die Vorhänge waren zugezogen. Er konnte sich nicht erinnern, das
Licht angelassen oder die Vorhänge geschlossen zu haben. Eher unbewusst registrierte er die kleine Teekanne und die beiden Tassen auf dem Tisch, dann rief jemand: »Überraschung.«
    Als Jesse herumschnellte, stand Katie an der Tür zum Schlafzimmer. Sie trug Shorts und T-Shirt, ihre dunklen Locken waren zu einem Pferdeschwanz hochgebunden. Sie biss sich mit ihren milchweißen Zähnen nervös auf die Unterlippe und drückte ein Fotoalbum an ihre Brust. Er fand sie wunderschön.
    Katie. Die kleine Katie Bloom.
    Die Zeit schien stillzustehen, er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
    »Ich habe uns Tee gemacht«, sagte sie. Ein feines Lächeln umspielte ihre vollen Lippen. »Und ich habe ein paar alte Fotos herausgekramt, die ich hier in der Schlafzimmerkommode aufbewahre und mir seit Ewigkeiten nicht mehr angesehen habe. Ich dachte, es wäre vielleicht lustig, wenn wir sie uns zusammen anschauen.«
    Alles um ihn herum verblasste, während er sie fasziniert betrachtete. Selbst in Shorts und T-Shirt sah sie umwerfend und wunderschön aus – so natürlich und unverbraucht – genau das, was er nicht war. Oder eine Frau wie Gwen.
    Gwen.
    Verfluchter Mist.
    Lächelnd trat Katie auf ihn zu und hielt ihm das geöffnete Album
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