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Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Titel: Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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hervor
und wischte damit über die schäbige Sitzfläche aus rotem
Kunstleder.
    »So sollte es gehen«, entschied er und grinste Mary und
Linda an.
    Die beiden setzten sich. Obwohl ich Mary ganz genau
ansah, dass sie sich tierisch ekelte. Auf dem Tisch vor ihnen lag so ziemlich alles herum, was einem das Mittagessen
wieder hochkommen ließ.
    »Bah«, schüttelte ich mich. »Da soll sich noch mal einer
über den Dreck am Pferdeturm beschweren.«
    »Rick! Jetzt reiß dich zusammen«, knurrte Pa, blieb aber
ebenfalls stehen und schaute sich angeekelt im Raum um.
    »Setz du dich d…« Weiter kam ich nicht. Kittelmän
kehrte nämlich aus der Küche zurück. In den Händen hielt
er ein Tablett mit Kaffeetassen und vier kleinen Schnapsgläsern
drauf.
    »Dann wollen wir es uns mal gemütlich machen, gelle?!«,
brummte er.
    Ich wollte es mir aber nicht gemütlich machen. Und
schon gar nicht mehr, als Kittelmän die Milch mit dem Kugelschreiber
in seinen Kaffee einrührte, mit dem er sich
kurz zuvor noch im Ohr herumgeprockelt hatte.
    Wüüürrg …
    Mit einem Mal machte sich das flaue Gefühl von vorhin
erneut in meinem Bauch bemerkbar. Ich musste dringend
aufs Klo. Und zwar richtig!
    »Wo ist denn die Toilette?«, murmelte ich.
    »Hinten rechts«, sagte Kittelmän und fegte mit der Hand
etwas Müll vom Stuhl.
    Gehorsam stapfte ich den Gang entlang. Machte die Tür
zum Klo auf und gleich wieder zu. Der Anblick war ja noch
schlimmer als bei unseren Schulklos – und das sollte was
heißen! Schnurstracks machte ich kehrt. »Ich brauch mal
frische Luft«, erklärte ich und stürmte raus.
    Draußen atmete ich einmal tief durch – und musste
immer noch. Und WIE.
    »Finn!«, rief ich ins Büro zurück. »Komm mal her!«
    »Was ist denn?«, nölte Finn, kaum dass er die Tür geschlossen
hatte. »Hasso hat gerade so eine lustige Geschichte
erzählt.«
    »Ich muss mal und du sollst Schmiere stehen.«
    »Aber du warst doch ge…«
    Ich fiel ihm ins Wort. »Dagegen sind die Dixis beim
Maschseefest Luxus«, erklärte ich. »Los, da drüben hinterm
Baum. Hast du noch Taschentücher?«
    Finn nickte und ich sprintete los, am Jägerzaun vorbei
direkt auf die große Eiche zu. Ich hockte mich hin und legte
gleich los.
    »Rick!«, rief Finn hektisch. »Das gehört schon zum Kirchengrundstück!
«
    »Quatsch. Pass lieber auf, dass keiner kommt.«
    Ich hatte meinen Satz gerade zu Ende gebracht, da begann
eine Kirchturmglocke zu läuten. So laut, als ob ich direkt
daneben hocken würde. Verwundert drehte ich mich
um. Ich hockte direkt daneben!
    Nur ein paar Schritte entfernt befand sich eine kleine
Kapelle, die ich von der Straße aus überhaupt nicht gesehen
hatte. Gerade öffnete sich die schwere Holztür und ein
Mann mit langem schwarzem Umhang trat heraus.
    Auweia, der Pfarrer!
    In Hockstellung hüpfte ich um den dicken Baumstamm
herum.
    »Rick! Schnell!«, rief Finn panisch.
    Aber wie denn? Ich war gerade dabei, ein astreines Ei zu
legen!
    »Jetzt mach schon. Da kommen noch mehr Leute raus!«
Finn explodierte fast.
    Aber … aber … Hektisch hüpfte ich noch ein Stückchen
um den Baum. »Wirf mir die Tücher rüber.«
    »Bist du irre?! Komm jetzt da weg. Die sind gleich bei
uns.«
    »Ich brauch erst die Tücher!«, schnauzte ich zurück und
machte einen weiteren Hüpfer.
    Finn stöhnte verzweifelt. Warf das Päckchen über den
Zaun und rannte davon.
    Typisch Blassbacken-Finn. Ließ mich einfach mit heruntergelassener
Hose hinterm Baum hocken, während
der Pfarrer samt Gefolge immer näher kam. – Und die Taschentücher
hatte El Blödi auch noch gut einen Meter an
mir vorbeigeworfen.
    Mierda! Mierda! Mierda!
    »Hallo?! Was machst du denn da?« Das war der Pfarrer. Klar, dass er nur mich meinen konnte. Wer sonst hockte
am helllichten Tag mit der Jeans in den Kniekehlen hinter
einer Eiche direkt neben seiner Kirche und streckte ihm
den blanken Hintern entgegen?
    Mann, Rick, wie blöd kann man eigentlich sein?!
    »Ich habe mich gerade gefragt, ob dieser Baum hier von
Blattläusen befallen ist.«
    Hä? Das war aber nicht meine Stimme.
    »Und deswegen musst du gleich raufklettern?«, wunderte
sich der Pfarrer. »Ist dir eigentlich klar, wo du hier
bist?!«
    »Natürlich, Herr Pfarrer«, empörte sich Finn.
    »Somit sollte dir wohl auch bewusst sein, dass es keinen
Grund gibt, auf dem Boden der Kirche auf Bäume zu klettern,
denn …«
    Keine Ahnung, was der Pfarrer noch so alles sagte. Ich
beschloss nämlich, mich schnellstmöglich vom Acker
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