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Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Titel: Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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Verdammt, selbst ich pinkelte mir inzwischen
vor Aufregung fast in die Hose.
    »G-guten Tag. Wir-wir ha-haben uns nur das-das Haus
neben-nebenan angeschaut«, versuchte Linda, uns irgendwie
zu retten.
    Doch Kittelmän verzog nur die Augen hinter den Glasbausteinen
zu kleinen Schlitzen und kramte in seiner rechten
Kitteltasche herum.
    Heilige Yetikralle, jetzt macht der Typ ernst, schoss es
mir durch den Kopf. Ich bin doch noch viel zu jung zum
Sterben!
    Mein Magen fing zu randalieren an. Mega-Durchfall-Alarm-Attacke!
    Ich sah, wie sich Lindas Brustkorb ultraschnell hob und
senkte. »Bärchen, der Mann macht mir irgendwie Angst!«,
quiekte sie.
    Kittelmän hatte anscheinend gefunden, wonach er suchte,
denn er zog ein kleines blaues Etwas aus der Tasche
hervor. So ein Ding, das aussah wie ein harmloser Kugelschreiber,
aber wenn man es auf jemanden richtete und abfeuerte, dann flog derjenige mindestens hundert Kilometer
durch die Luft und knallte volle Elle gegen einen Bus, ein
Hochhaus oder, wenn er richtig Pech hatte, gegen ein Flugzeug.
    Ich hielt den Atem an und ließ sogar zu, dass Finns dürre
Finger sich angstvoll in meinen Unterarm krallten. Kalter
Panikschweiß trat mir auf die Stirn, während Pa neben mir
sonderbar schnaufte.
    Einen kurzen Moment betrachtete Kittelmän den Kugelschreiber
in seiner Hand – bestimmt überlegte er, wen von
uns er zuerst abmurksen sollte –, bevor er sich damit im
linken Ohr herumpulte.
    »Oh Gott«, stöhnte Linda.
    Kittelmän zog die buschigen Augenbrauen zusammen
und schüttelte den Kopf. Er öffnete den Mund, schloss ihn
aber sofort wieder, weil Helena erneut zu kläffen anfing.
    »Aus! Und! Platz!«, brummte Kittelmän knapp. Die eben
noch so hysterische Bulldogge gehorchte aufs Wort.
    »Das-das ist ja unglaublich«, krächzte Mary, die zur Sicherheit
schon mal Helenas Medizin aus der Handtasche
hervorgekramt hatte. Ihre herzschwache Bulldogge litt
nämlich unter Ohnmachtsanfällen. Da half dann nur noch
ein wenig Klosterfrau Melissengeist.
    Aber jetzt hockte Helena entspannt und kein bisschen
der Ohnmacht nahe auf dem Boden und glotzte Kittelmän
aus wässrigen Bulldoggenaugen an. Mary war so baff,
dass sie selbst einen ordentlichen Schluck aus der Flasche
nahm.
    »Bäh, das schmeckt doch gar nicht«, brummte Kittelmän,
ohne dass ihm dabei der Zigarrenstumpf aus dem Mund
fiel. »Im Büro hab ich 'nen ordentlichen Kirschlikör.«
    »Soll das eine Einladung sein?«, fragte Linda hörbar erleichtert.
    Auch Pa hatte nun endlich seine Stimme wiedergefunden
– na ja, zumindest einigermaßen. »Guten Tag, Herr …?«
    »Krampf!«
    »Im Fuß oder in der Wade?«, fragte ich.
    Finn gluckste leise und Pa motzte: »Rick, benimm dich
gefälligst!«
    Aber Kittelmän schien mich sowieso nicht gehört zu
haben. »Also, was ist jetzt? Begleitet ihr mich nun in meine
bescheidene Hütte, oder wie? Kann auch 'nen ordentlichen
Kaffee anbieten«, brummte er.
    Pa hob abwehrend die Hände. Doch Linda und Mary
waren total aus dem Häuschen und nickten um die Wette. Oder sie trauten sich einfach nicht, Nein zu sagen.
    »Super Idee!«, fand Linda.
    »Genau das, was ich jetzt brauche!«, meinte Mary.
    »A-aber wir wollten doch noch den Garten besichtigen
und Pläne schmieden«, erinnerte Pa.
    Keine Chance. Wie Willi seiner Biene Maja hinterherschwirrte,
folgten wir Kittelmän in sein Büro. Allen voran
Finn. Natürlich wieder voll auf Einschleimkurs. »Herr
Krampf, haben Sie die ganzen Steine hier selbst hergestellt?
«
    »Hasso!«
    »Wie bitte?«
    »Du kannst Hasso zu mir sagen.«
    »Ach so. J-ja, gerne doch. Danke … ähm … Hasso«, stammelte
Finn.
    Hasso Krampf! Ich schmeiß mich weg!, lachte ich innerlich.
Aber jetzt war mir wenigstens klar, warum Helena
ihn mit verliebten Bulldoggenaugen anstierte. Die hielt
den Typen für 'ne Riesenbulldogge!

    In Kittelmäns Büro musste gerade eine Bombe eingeschlagen
sein. Anders war das Chaos nicht zu erklären. Überall
lag was herum und war zusätzlich mit einer dicken Staubschicht
überzogen. Da sollte mir noch mal einer sagen,
mein Zimmer wäre unordentlich.
    »Jungs«, brummte er Finn und mir zu, »räumt mal den
Krams zur Seite, damit die Damen sich's auf der Bank bequem
machen können. Ich hole schon mal Tassen.« Damit
verschwand er Richtung Küche.
    »Hier fasse ich nix an!«, erklärte ich und verschränkte
die Arme vor der Brust.
    Aber Finnilein räumte artig den Müll von der Bank, zog
anschließend sogar noch ein Papiertaschentuch
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