Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einfach Himmlisch

Einfach Himmlisch

Titel: Einfach Himmlisch
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
notfalls Sperrfeuer und ... Verdammt, dieser Crowe!"
    Ein Maschinengewehr ratterte auf dem Wagen los. Einer der Soldaten zuckte zusammen und stürzte. Die anderen warfen sich in Deckung und schossen zurück.
    Die Schüsse versetzten A.J. in die Vergangenheit an einen Ort, den sie hatte vergessen wollen. In ihren Ohren dröhnte es, und Entsetzen ergriff sie.
    Jemand schrie, doch A.J. verstand nichts. Lieutenant West winkte, und der andere Soldat sprang über sie hinweg und rannte mit der Nonne auf den Armen zum Wagen, während ringsherum Schüsse fielen.
    Der Wagen fuhr langsamer, hielt jedoch nicht an. Der Soldat landete mit einem mächtigen Satz mit der Nonne auf der Ladefläche des Lasters. Der Wagen fuhr weiter und war gleich an ihnen vorbei.
    A.J. musste sich aufrappeln und laufen, doch Erinnerungen lähmten sie.
    Der Lieutenant packte sie am Arm und riss sie hoch. „Laufen Sie!"
    A.J. schluckte schwer. Eine dunkle Gestalt tauchte vor ihr aus der Finsternis auf. Ein Gewehrlauf schimmerte im Mondschein. Neben ihr fiel ein Schuss. Jemand schrie. Sie selbst? Wieder Schüsse von allen Seiten. Erde spritzte neben ihr hoch.
    Der Lieutenant packte A.J. an der Hand und zerrte sie hinter sich her.
    Weiter in den Wald hinein.
    Weiter vom Wagen weg ...
    Sie stemmte sich gegen ihn, damit er sie losließ. Vielleicht schrie sie es ihm auch zu, doch er zog sie immer weiter. Sie stolperte und stürzte. Er riss sie wieder hoch.
    „Laufen Sie, als wären sämtliche Teufel hinter Ihnen her!" zischte er ihr ins Gesicht. „Sie sind es!"
    Die nächste Salve krachte, und A.J. rannte.
    Es war ein Albtraum aus Dunkelheit und Lärm. Die Soldaten waren hinter ihnen her. A.J. hörte, wie sie durchs Unterholz brachen und sich durch Zurufe verständigten. Und sie hörte Schüsse. Ein Stück Rinde prallte gegen ihre Wange, als eine Kugel dicht neben ihr in einen Baumstamm schlug.
    Sie rannten weiter und weiter. Der Lieutenant hielt sie an der Hand fest, als wollte sie vor ihm fliehen, doch sie dachte gar nicht mehr daran, sich loszureißen. Sie flog förmlich über den Waldboden dahin, den sie nicht sehen konnte, und vertraute dem Mann, weil ihr keine andere Wahl blieb. Er würde sie beide schon sicher zwischen den Bäumen hindurch lotsen. Sie sah die Bilder des Mannes vor sich, den der Lieutenant erschossen hatte, um sie beide zu retten. Sein Körper hatte gezuckt, dann war er zu Boden gestürzt.

    Bilder eines anderen Mannes tauchten in ihrer Erinnerung auf.
    Er war am helllichtem Tag erschossen worden.
    A.J. lief weiter weg von dem Wagen, der Zuflucht geboten hätte, weiter in den Wald hinein. Alle ihre Sinne waren darauf aus-gerichtet zu laufen, nicht zu stürzen und oft genug Luft zu holen.
    Sie hörte ihre Schritte und ihren Herzschlag, und sie fühlte den Mann, der ihr so. nahe war und von dem ihr Leben abhing.
    Allmählich erkannte sie die Baumstämme und die Umrisse des Mannes vor ihr. Grautöne mischten sich in das einheitliche Schwarz. Sie sehnte sich danach, den Himmel zu sehen, einen Stern, den Mond oder wenigstens das erste Tageslicht.
    Der Lieutenant lief langsamer. Die Angst trieb sie an, weiter und immer weiter zu laufen, doch sie passte sich ihm an und blieb schließlich stehen.
    Reglos standen sie da, atmeten nur heftig. Wie lange waren sie gelaufen? Wo waren sie?
    Dann vernahm sie ein anderes Geräusch, weit entfernt, ein Dröhnen. Kam es von oben, vom Himmel? Ein Hubschrauber, dachte A.J. und schöpfte erneut Hoffnung.
    Sie wandte sich an ihren Begleiter. „Ist das ... eure ... Maschine?" stieß sie hervor.
    „Sie suchen uns. Wir müssen raus aus dem Wald." Er drückte ihre Hand. „Kommen Sie! Da vorne ist es heller."
    Vor ihnen schimmerte Licht. Ein anderes Geräusch übertönte den Motor des Hubschraubers — das Donnern eines Wasserfalls.
    Unvermittelt ließen sie den Wald hinter sich.
    Die Luft schimmerte dunstig. Ein feuchter Schleier legte sich auf A.J.s Gesicht, und sie konnte die Felsen vor ihnen sehen.
    Vor allem aber konnte sie ihren Retter erkennen, wenn auch nicht sehr klar. Er war hoch gewachsen.
    Das Gewehr trug er auf dem Rücken. Teile seines Gesichts wurden von der Spezialbrille verdeckt, mit deren Hilfe er sie durch den Wald geführt hatte.
    Sein Anblick hätte ihr eigentlich ein Gefühl von Sicherheit geben müssen. Das Gegenteil war der Fall. In der Dunkelheit hatte sie sich ihm verbunden gefühlt. Jetzt sah sie einen unbekannten Kämpfer vor sich.
    Das Rauschen des Wasserfalls zur Linken war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher