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Einfach. Alles. Merken

Einfach. Alles. Merken

Titel: Einfach. Alles. Merken
Autoren: Ulrich Bien
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Ihren Kopf und riskieren Sie einen ganz anderen Blick auf das, was da drin passiert!

Einführung: Warum die Birne brennt
    Was wissen wir? Wie funktionieren Denken und Merken? Und vor allem: Was ist das, was da in unserem Kopf unsere Persönlichkeit und unsere Erinnerungen enthält? Jedes Gehirn ist perfekt – nur leider glauben wir das nicht! Wilhelm Busch hat es so gesagt, wie viele es denken: „Die Tätigkeit des blumenkohlähnlichen Gehirns pflegt man Geist zu nennen.“
Zwischen den Ohren: So tickt der Kopf
„Gehirn: Ein Organ, mit dem wir denken, dass wir denken.“
(Ambrose Bierce, amerikanischer Journalist und Schriftsteller)
Kopf-Kapazität
    Nichts ist komplexer als das menschliche Gehirn. Ein Wunderwerk der Natur. Absolut perfekt und unvergleichlich. Und zwar jedes! Auch, wenn wir nicht immer das Gefühl haben, dass unser Kopf richtig tickt. Die Evolution hat uns ein Werkzeug in den Schädel gelegt, das eigentlich keine Schwächen hat.
    Wer sein Hirn zum Kopieren in den Computerladen schicken wollte, müsste eine Menge Festplatten einpacken: Grob gerechnet, beträgt die Speicherkapazität des Gehirns etwa 100 Terabyte. (Festplatten mit dieser Kapazität sind im Technikmarkt bereits bezahlbar.) Beim Vergleich mit Druckbuchstaben sind das eine ganze Menge Nullen: 100000000000000 Zeichen passen rein in den Kopf!
    Verglichen mit dem Roman 20000 Meilen unter dem Meer von Jules Verne mit rund 386000 Zeichen ergibt das die stolze Auflage von 260 Millionen Exemplaren, die aufeinandergestapelt einen 2590 Kilometer hohen Buchturm bilden würden – umgelegt etwa 34-mal die Länge des Panama-Kanals. Allerdings muss betont werden, dass diese Berechnung nicht die tatsächliche Aufnahmefähigkeit des Gehirns darstellt. Die dürfte weit darüber liegen, weil Informationen nicht als getippter Text eingelagert sind, sondern in unterschiedlicher Form. Manche Wissenschaftler behaupten, dass ein Mensch sein gesamtes Leben vollständig im Hirn abspeichert, wir aber (leider) nicht bewusst darauf zugreifen können. Mit Hypnose wurde immer wieder gezeigt, dass sich Menschen an vergessene Ereignisse bis ins Detail erinnern. Leider ist Hypnose ungeeignet für Arbeit und Unterricht.
    Zudem verhält sich der Kopf auch nicht wie ein Rechenprozessor oder wie eine Festplatte: Je mehr Informationen das Gehirn sich merkt, desto leichter fällt es, neue Fakten mit dem vorhandenen Wissen zu verknüpfen. Ein völlig trockener Küchenschwamm saugt auch keine Flüssigkeit auf. Erst, wenn er feucht ist, kann er Wasser am besten aufnehmen. Je mehr wir uns im Denken schonen, desto stärker rosten wir ein!
    Auch, wenn die Menge der Gehirnzellen nicht grenzenlos ist, gibt es genügend Raum, das gesamte Leben – mit allem, was dazugehört – im Kopf unterzubringen. Selbst bei heftigem Informationskonsum werden Sie Ihren Kopf nicht an die Grenzen der Aufnahmefähigkeit bringen. Verbannen Sie die Computer-Vergleiche aus ihrem Kopf!
    Dabei hält eine veraltete Vorstellung den Kopf in Schranken: Vor über einem halben Jahrhundert hat der amerikanische Psychologe George A. Miller Experimente durchgeführt, die sich in unser Gedächtnis so fest eingebrannt haben, dass sie das Lernen heute deutlich erschweren. Miller fand heraus, dass das Kurzzeitgedächtnis eine Engstelle unseres Gehirns ist, in der nur wenige Informationen für kurze Zeit behalten werden können. Seine Ergebnisse veröffentlichte Miller 1956 in einem Aufsatz Die magische Nummer sieben, plus/minus zwei (übersetzt) : Im Kurzzeitgedächtnis kann man sich etwa sieben (zwischen fünf und neun) Informationen für wenige Minuten merken. Mehr nicht!Danach werden die Informationen entweder langfristig behalten oder wieder vergessen. Später wurde außerdem festgestellt, dass sich das Kurzzeitgedächtnis auch durch Training nicht mehr merken kann. Das Behalten von acht Informationseinheiten (englisch „chunks“ = Informationseinheiten) wird bei Wikipedia als „weit überdurchschnittlich“ bezeichnet. Und es geht weiter so: „Neun Chunks kommen außerordentlich selten vor und liegen eindeutig im Genie-Bereich bei einem IQ von über 150.“
    Probieren Sie es! Lesen Sie sich die Liste von Gegenständen unten langsam durch. Schließen Sie das Buch und prüfen Sie, wie viele Begriffe Sie sich merken konnten.
    Prägen Sie sich diese Begriffe innerhalb einer halben Minute ein

    Ihr Ergebnis dürfte – wie von Miller festgestellt – bei zwischen fünf und neun gemerkten Begriffen liegen. (Wenn
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