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Eine von Zweien (German Edition)

Eine von Zweien (German Edition)

Titel: Eine von Zweien (German Edition)
Autoren: Hannah Albrecht
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war, aber mit der Hoffnung,
dass etwas passieren würde. Alice war außer sich, sie konnte es kaum glauben.
Was für ein Zufall! Aber auch sie war sich sicher, dass konnte eigentlich kein
Zufall sein! Sie mahnte mich erst zur Vorsicht, als sie dann aber erfuhr, wie
sich die Geschichte damals abgespielt hatte, war sie einfach nur noch
überglücklich für mich. Bezogen auf Ben war Alice der Meinung: Wahrheit ist das
beste Rezept!
    Sie riet mir, Ben zu erzählen, was mir passiert war und wie
es um meine Gefühle stand. Sie sagte, ich müsste ihm ja nicht gleich sagen, wie
ich drauf gekommen war, sollte er aber fragen, sollte ich ihn nicht anlügen.
Auch sie mochte zwar Ben gern, obwohl sie ihn nur ein Wochenende lang erlebt
hatte. Nur nett finden, das würde für eine Beziehung aber nicht reichen. Wo die
Leidenschaft fehlte, hatte Liebe keine Chance. Also würde ich versuchen, gleich
am Dienstag, wenn er wiederkam, mit ihm zu sprechen. Ich freute mich keineswegs
darauf, aber es musste sein. Ich legte bald auf, obwohl Alice   jedes noch so kleine Detail über Lukas
wissen wollte. Sie versuchte sogar, die Mutter-Karte zu ziehen! Sie versuchte,
mir zu erklären, dass man, wenn man Mutter und schon lange verheiratet sei, mit
frischen Details gefüttert werden müsse, das sei dann die Pflicht der kleinen
Schwester. Aber ich wollte malen! Alice gab sofort klein bei, als ich ihr sagte,
was ich vorhatte. Das Argument, malen zu wollen, wirkte überzeugend. Wir
hängten ab. Ich musste mich noch schnell umziehen, um nicht meine Sachen vollzuschmieren.
Mein Telefon piepste. Ich hatte eine SMS bekommen. Sie war von Lukas.
    „Hoffe, du bist gut angekommen; ich denke an dich!“
    Mir wurde ganz warm und ich merkte, wie mein Gesicht rot
anlief. Ich war glücklich. So ein paar Worte und sie zeigten mir, wie sich Glücklichsein
anfühlt. Jetzt hatte ich immer etwas, was ich mir durchlesen konnte, wenn ich
nicht wusste, wie ich mich gerade fühlen sollte. Dann wusste ich es genau.
Glücklich. Diese paar Worte beflügelten auch meine Fantasie und ich begann zu
malen.

 
    Als ich auf die Uhr schaute, merkte ich, dass Stunden
vergangen waren. Es war mitten in der Nacht und ich hatte drei neue Bilder
bearbeitet. Glücklichsein verlieh mir Flügel der Kreativität. Es war aufregend.
Aber jetzt musste ich schlafen gehen. Der Rausch des Malens war abgeklungen und
ich war nur noch hundemüde. Ich machte mich fertig und legte mich in die weiche
Geborgenheit meines Bettes. Ich konnte aber nicht einschlafen, ohne vorher
Lukas noch zurückzuschreiben. Ich überlegte lange hin und her, bis ich nur ein
simples „Gute Nacht“ verschickte. Ich konnte so etwas nicht. Bei Ben und mir hatte
es solche kleinen Aufmerksamkeiten nicht gegeben. Auf jeden Fall nicht von
meiner Seite. Ich war da nicht so veranlagt. Aber von Lukas gefiel es mir,
diese Art von Aufmerksamkeit zu bekommen. Kurz nachdem sich meine wildes Gedankenspiel
gelegt hatte, schlief ich ein und träumte einen wundervoll hellen, farbenfrohen
Traum.

 
 
    17
    Heute war mein großer Tag, ich konnte es gar nicht glauben.
Mein Telefon piepste und Ben schrieb mir eine SMS: „Alles Gute zu deinem
besonderen Tag, wir sind alle ganz aufgeregt und freuen uns für dich und auf
euch.“ Es war ungefähr ein Jahr her, dass Ben und ich unser offenes Gespräch
hatten. Er verstand, was ich meinte, wir waren traurig, dass es mit uns nicht
geklappt hatte, aber wir wollten versuchen, wenigstens Freunde zu bleiben. Wir
hatten es geschafft: Wir waren noch Freunde! Kurze Zeit nach unserer Trennung,
begann Ben sich mit einer Kollegin zu treffen, woraus bald mehr wurde. Sie
passten perfekt zusammen. Vor ein paar Wochen sind sie Eltern eines kleinen
Jungen geworden. Ben und ich verstanden uns prima und auch seine Frau war sehr
nett und herzensgut. Ich freute mich riesig für die beiden. Ben hatte nur das
Beste verdient. Und der kleine Junge sah aus wie sein Vater. Ich war glücklich
für die beiden.
    Ich hatte mein Versprechen den Mädels gegenüber gehalten und
war alle drei Monate nach Nürnberg gefahren oder sie hatten mich hier in Berlin
besucht. Das hatte dazu geführt, dass wir wieder eine eingeschworene Truppe
waren. Aber nicht nur!
    Seit kurzem sehe ich Biggi öfters. Ich konnte es kaum glauben:
wir hatten eines Tages beim Weggehen Max Schneider getroffen. Biggi und er
haben sich auf Anhieb gut verstanden und sehen sich jetzt sehr oft, auch ohne
mich. Er war schon bei ihr und sie kommt seinetwegen
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