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Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Titel: Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)
Autoren: Teresa Medeiros
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… und einen strammen jungen Liebhaber, oder auch zwei.
    Emma stöhnte laut und vergrub ihren Kopf unter den Decken, fragte sich, was sie eigentlich dazu bewogen hatte, solch eine lächerliche Prahlerei von sich zu geben. Es war ihr gelungen, die erzwungene Freude ihrer Eltern und den gespielten Neid ihrer Schwestern über ihre Hochzeit mit dem Earl auszuhalten, warum also hatte die Meinung eines Fremden eine so unangenehme Wirkung auf ihren Stolz gehabt?
    Irgendwie, als sie dastand im Mondschein, gewogen und zu leicht befunden wurde unter Jamie Sinclairs kühler Musterung, war es ihr lieber gewesen, wenn er sie für eine geldgierige Schreckschraube hielt als für ein Opferlamm, das sich widerstandslos ins Verderben führen ließ. Besser, er verachtete sie, als dass er Mitleid mit ihr hatte. Ein paar kostbare Sekunden lang hatte sie sich stark und mächtig und als Herrin ihres eigenen Schicksals gefühlt.
    Jetzt kam sie sich nur albern vor.
    Es wäre ihr vielleicht gelungen, ihr Temperament zu zügeln, wenn er sie nicht die ganze Zeit auf diese aufreizende Weise »Mädel« genannt hätte. Aufgrund seiner samtigen Stimme im Zusammenspiel mit seinem Dialekt hatte das Wort mehr wie eine Liebkosung geklungen als wie die plump-vertrauliche Beleidigung, die es eigentlich war. Es hatte in ihr den verzweifelten Wunsch geweckt, möglichst viel Abstand zwischen ihn und sich zu bringen, und wenn auch nur, indem sie darauf bestand, dass er ihren gesellschaftlich höheren Status anerkannte und sie mit Miss Marlowe ansprach. Er würde ihr vermutlich lauthals ins Gesicht lachen, wenn er wüsste, dass ihr adeliger Vater nur eine Flasche Brandy und eine pechverfolgte Runde am Farotisch davon entfernt war, im Schuldnergefängnis zu landen.
    Ich weiß, du bist immer noch jung genug – und hübsch genug –, um einen echten Kerl in deinem Bett zu brauchen. Während sie damit kämpfte, eine Ecke der Decke zu so etwas wie einem Kissen zusammenzuschieben, waren es seine Worte und nicht ihre eigenen, die zurückkehrten und ihr einfach keine Ruhe ließen. Ein frischer Schauer durchfuhr sie, als ihr wieder einfiel, wie seine Finger, die mit so entwaffnender Zärtlichkeit ihre Wange gestreichelt hatten, sich angefühlt hatten. Sein heiseres Flüstern hatte in ihr rätselhafte und aufreizende Bilder davon entstehen lassen, was ein Mann wohl mit einer Frau im Bett anstellte. Diese Bilder hatten allerdings wenig mit der unerfreulichen Pflicht zu tun, die ihre Mutter ihr beschrieben hatte. Selbst jetzt noch besaßen sie die Macht, eine Hitzewelle durch ihre Adern zu senden und die Kälte aus ihrem Körper zu vertreiben.
    Sie kniff die Augen zu. War Sinclair kühn genug, damit anzudeuten, dass sie einen Mann wie ihn in ihrem Bett brauchte? Einen Mann, der sie nicht einfach besteigen, herumzappeln und grunzen würde, wie ihre Mutter ihr erzählt hatte, dass der Earl es vermutlich tun würde? Ein Mann, der sie mit zärtlichen, atemraubenden Küssen und geschickten Liebkosungen verführen würde, bis sie ihn anflehte, sich ihm hingeben zu dürfen?
    Ihre Augen öffneten sich. Auf dem Pferderücken derart durcheinandergerüttelt worden zu sein musste ihrem Verstand ernsthaften Schaden zugefügt haben. Es war ja schließlich nicht so, als ob ein Barbar wie Jamie Sinclair je dieser Mann sein könnte. Nach dem, was sie von den wilden Highlandern gehört hatte, die immer noch die Berge hier durchstreiften, war es viel wahrscheinlicher, dass er eine Frau auf einen Tisch warf, ihr die Röcke hochschlug und sein Verlangen rasch und grob stillte, ohne sich darum zu scheren, ob sie auch Spaß daran hatte.
    Emma steckte den Kopf unter der Decke hervor, hoffte, die eisige Luft würde das plötzliche Fieber in ihren Wangen kühlen. Sie war es gewöhnt, ihre Schwestern jede Nacht flüstern und kichern zu hören, nachdem ihre Mutter die Lampe gelöscht hatte. Es war ein seltsames Gefühl, stattdessen das tiefe Brummen von zwei Männerstimmen zu vernehmen.
    »Sie ist schon ein hübsches Mädel, denke ich«, sagte der eine. »Aber ein bisschen mager für meinen Geschmack.«
    »Verglichen mit der Schankmagd in Invergarry wäre jedes Mädchen mit weniger als zweihundert Pfund für deinen Geschmack mager, Bon.« Emma versteifte sich, als sie Sinclairs unmissverständlichen Akzent erkannte. Obwohl sie mit dem Rücken zum Feuer lag, schloss sie unwillkürlich die Augen, damit niemand bemerken konnte, dass sie sie belauschte, statt zu schlafen.
    Sinclairs Bemerkung wurde
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