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Eine unmoegliche Affaere

Eine unmoegliche Affaere

Titel: Eine unmoegliche Affaere
Autoren: Barbara Dunlop
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noch nie erlebt hatte.
    Er war in Caras Privatsphäre eingedrungen, gegen ihren Willen, und das war unverzeihlich. Aber sie hatte ihn angelogen. Sie hatte ihm nichts gesagt. Und er wurde Vater …
    Während er auf den Fahrstuhl wartete, formte sich ein Gedanke immer deutlicher in seinem Kopf. Er war in keinerlei Hinsicht darauf vorbereitet oder gar in der Lage, Vater zu werden beziehungsweise zu sein. Das hatte er Cara immer unmissverständlich klargemacht.
    Als Cara die Tür ihres Apartments öffnete und ihre Schwester begrüßte, bemühte sie sich, ein fröhliches Gesicht zu machen. „Du kannst doch nicht jedes Mal in deinen Jet springen und hierherkommen, wenn mein Leben mal nicht so ganz glatt läuft.“
    „Nicht so ganz glatt läuft ist ja wohl die Untertreibung des Jahres.“ Gillian umarmte die Schwester herzlich. „Es ist eine Katastrophe.“
    Cara wies nach oben und flüsterte: „Ariella und Scarlet sind hier.“
    „Wissen sie Bescheid?“
    Cara wollte schon den Kopf schütteln, da erschien Ariellas lächelndes Gesicht oben am Geländer der Wendeltreppe. „Worüber sollen wir Bescheid wissen?“ Dann zeigte sich auch Scarlets Kopf an der Treppe. Scarlet war eine gute Freundin von Cara, die sie seit Jahren kannte.
    „Du solltest es ihnen ruhig sagen“, meinte Gillian, schloss die Tür und zog ihren Mantel aus.
    „Was denn?“ Ariella kam die Treppe herunter.
    „Ich habe mich um einen Job an der Botschaft in Australien beworben.“
    „Aber warum das denn?“ Ariella war fassungslos.
    Gillian sah Cara auffordernd an, und als die Schwester schwieg, sagte sie: „Weil sie schwanger ist.“
    „Ach du Schreck.“ Ariella fiel von einer Ohnmacht in die andere.
    „Jetzt kommt endlich rauf und erzählt, was los ist“, rief Scarlet von oben.
    „Sie hat recht.“
    Die drei stiegen nach oben, und als alle sich gesetzt hatten, sagte Cara: „Ja, es stimmt, ich bin schwanger.“
    „Aber warum musst du dann nach Australien?“ Scarlet verstand überhaupt nichts mehr.
    „Weil sie weit weg von dem Vater sein will“, sagte Gillian ruhig.
    „Ist er widerlich? Wer ist es?“, wollte Ariella wissen.
    „Max Gray.“ Cara hatte beschlossen, den Freundinnen nichts mehr zu verheimlichen. Sie wusste, sie konnte ihnen vertrauen.
    „Echt?“ Scarlet blieb vor Ehrfurcht der Mund offen stehen. „Der ist doch toll!“
    „Ja, aber er will keine Kinder. Außerdem ist er Reporter, und ich arbeite fürs Weiße Haus. Das passt nicht zusammen.“
    „Aber, Cara, als Vater muss er doch Verantwortung übernehmen!“ Ariella war empört.
    „Einen solchen Vater möchte ich meinem Baby nicht zumuten. Er weiß es seit drei Tagen und hat sich nicht gemeldet. Deutlicher kann er sein Desinteresse nicht zeigen. Ich muss weg hier.“
    „Aber du kannst uns doch nicht einfach verlassen.“ Scarlet war den Tränen nahe.
    „Und wenn du die Schwangerschaft in Zukunft nicht mehr verheimlichen willst, dann kannst du doch auch hier bleiben. Kündige deinen Job im Weißen Haus, und such dir einen anderen.“
    „Ich weiß nicht …“, sagte Cara unsicher.
    „Du kannst sofort bei mir anfangen“, drängte Ariella. „Du kannst die meiste Zeit von zu Hause aus arbeiten und unsere verschiedenen Termine koordinieren.“
    „Hm …“ Der Vorschlag hatte seine Vorteile. Sie hatte nichts mehr mit dem Weißen Haus zu tun und mehr Zeit für ihr Kind. Aber Max lebte auch in Washington. Sie würde immer an ihn denken müssen und Angst vor jeder Begegnung haben. Denn ihn zu sehen und zu wissen, dass er sie und ihr Baby nicht wollte, war zu qualvoll.
    „Liebst du ihn?“, fragte Scarlet leise.
    „Nein“, sagte Cara.
    „Ja“, sagte Gillian.
    „Nein, ich liebe ihn nicht.“ Cara warf der Schwester einen scharfen Blick zu. „Ich bin schwanger von ihm und bin sexuell von ihm angezogen. Das ist alles.“
    „Das ist schon eine ganze Menge“, meinte Ariella lächelnd, wurde dann aber wieder ernst. „Aber noch etwas anderes, Cara. Bitte, verlass mich nicht, nicht in dieser Situation. Du kennst diesen ganzen Politikbetrieb und musst mir helfen.“
    „Dann bist du Morrows Tochter?“ Cara sah die Freundin verständnisvoll an.
    „Ich fürchte, ja.“
    Ariella hat recht, das musste Cara zugeben. Sie brauchte sie. Und ihr wurde auch klar, dass sie nach Washington gehörte. Alle ihre Freunde lebten hier, es war ihre Stadt. „Okay, ich bleibe.“ Wer weiß, vielleicht gab ihr auch das Baby die Kraft, sich innerlich von Max zu lösen.

11. KAPITEL
    Max
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