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Eine unmoegliche Affaere

Eine unmoegliche Affaere

Titel: Eine unmoegliche Affaere
Autoren: Barbara Dunlop
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sagte eine hübsche blonde TV-Moderatorin, die vor dem Tor des Weißen Hauses stand. „Madeline Schulenburg, eine sechsundvierzigjährige Frau, die in Doublecreek aufwuchs, einem Ort, der nur zwei Stunden von Fields, dem Heimatort von Präsident Morrow entfernt liegt, behauptet, dass der Präsident der Vater ihres achtundzwanzigjährigen Sohnes sei.“
    Cara legte ihren Bericht über den Aufenthalt in Los Angeles auf Lynns Schreibtisch. „Das war ja zu erwarten.“
    „Dass sich plötzlich alle möglichen Frauen melden?“ Lynn drehte sich in ihrem Schreibtischsessel zu Cara um.
    „Daran ist doch kein Wort wahr, oder?“
    „Ich weiß nicht mehr, was wahr ist“, sagte Lynn seufzend.
    „Es kann einfach nicht stimmen.“ Obgleich Cara selbst nicht ganz davon überzeugt war. Warum sollte es nicht zwei illegitime Kinder geben? Oder drei? Oder vier? „Hast du schon mit dem Präsidenten gesprochen?“
    „Nein, das muss ich jetzt.“ Lynn stand auf und nahm ein paar Aktenordner vom Schreibtisch. „Mr Präsident“, murmelte sie vor sich hin. „Es geht um Madeline Schulenberg. Können wir über Ihr Sexleben sprechen? Noch einmal?“
    „Dann nimmt das Weiße Haus die Sache ernst?“, kam eine tiefe Stimme von der offenen Tür.
    Lynn sah hoch, und Cara drehte sich überrascht um. Max.
    „Wer hat Sie denn hereingelassen?“, fuhr Lynn ihn sofort an.
    Cara starrte ihn an wie eine Erscheinung. Sie arbeitete rund um die Uhr, seitdem sie aus Los Angeles zurück war, und trotzdem musste sie immer an Max denken. Er fehlte ihr ganz fürchterlich. Und sie hatte große Angst vor der Zukunft.
    „Ich habe einen Termin“, sagte Max fröhlich.
    „Den sollte Sandy doch absagen.“ Lynn runzelte verärgert die Stirn.
    „Stimmt es? Gibt es noch ein uneheliches Kind? Geht das Weiße Haus davon aus, dass noch mehr auftauchen?“
    „Verschwinden Sie, Max“, sagte Lynn müde.
    „Dann kann ich Sie mit ‚kein Kommentar‘ zitieren?“
    Lynn richtete sich auf und sah Max wütend an. „Cara, würdest du bitte diesen liebenswürdigen Reporter nach draußen begleiten?“
    Jetzt erst kam wieder Leben in Cara. „Ja.“ Sie ging auf Max zu. „Selbstverständlich. Kommen Sie bitte mit.“ Sie wies auf den Flur.
    „Was ist denn los?“, flüsterte er ihr ins Ohr.
    „Geh!“, brummte sie.
    Sie und Max gingen den Flur hinunter, während Lynn zum Oval Office abbog. Bevor Cara wusste, wie ihr geschah, hatte Max sie in ihr eigenes Büro geschoben.
    „Was soll das, Max?“, schrie sie leise auf und drückte ihren gelben Schreibblock auf die Unterlagen, die auf dem Schreibtisch lagen. Dann schob sie die Schubladen zu, in denen die Hänger aufbewahrt wurden.
    „Sag doch was, Cara.“
    Sie wandte sich zu ihm um. „Ich habe nichts zu sagen.“
    „Wenn da nun noch mehr Kinder …“
    „Unmöglich“, sagte sie fest.
    „Du lügst.“ Er beobachtete sie genau.
    Sie fühlte, wie ihr Herz schneller schlug und sie eine Erregung erfasste, die nichts mit dem Präsidenten zu tun hatte.
    Max kam einen Schritt näher.
    Cara hob abwehrend die Hand. „Lass das.“
    „So so.“ Er lächelte amüsiert und kam noch näher. „Entweder lügst du, weil der Präsident noch mehr Kinder hat. Oder weil du überhaupt nichts weißt.“
    „Du musst jetzt gehen, Max.“ Sie sollten nicht über den Präsidenten sprechen, und sie durfte nicht mit Max allein sein. Denn selbst jetzt, mitten in einer den Staat erschütternden Krise, sehnte sie sich danach, sich Max in die Arme zu werfen.
    Er senkte die Stimme. „Ich muss dich unbedingt sprechen.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Das ist nicht möglich.“
    „Nicht hier. Später. Heute Abend. Bei dir.“
    „Nein. Ich muss heute Abend arbeiten. Und auch morgen Abend.“ Wahrscheinlich immer in der nächsten Zeit.
    „Irgendwann musst du auch mal schlafen.“
    „Nicht mit …“ Sie stockte gerade noch rechtzeitig.
    Seine grünen Augen schienen kurz aufzuleuchten. „Mit mir fände ich natürlich besonders schön.“
    Sie machte ein paar Schritte zurück, aber stieß sehr schnell an ihren Schreibtisch. „Das ist nicht komisch.“
    „Das soll es auch nicht sein. Ich sehne mich so nach dir, Cara.“ Wieder machte er einen Schritt vorwärts.
    Verzweifelt versuchte sie, ihre Gefühle für Max zu unterdrücken. Sie durfte ihn nicht begehren. Sie durfte ihn noch nicht einmal berühren oder mit ihm sprechen, ja, ihn nicht einmal sehen. „Du hast es mir versprochen“, stieß sie leise hervor und sah ihm direkt in die
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