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Eine Traumrolle fuer Madison

Eine Traumrolle fuer Madison

Titel: Eine Traumrolle fuer Madison
Autoren: Carole Mortimer
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nickte und begann zu essen.
    Überrascht hörte sie das gleiche Geräusch wie schon vorhin im Schwimmbad und blickte auf. Gideon Byr ne lachte leise. Er sieht jünger aus, dachte sie, viel entspannter, und seine Augen leuchten. Irgendwie erinnerte er sie an jemand, nur an wen?
    "Ist irgendetwas?" fragte er, als er ihren prüfenden Blick bemerkte.
    Sie schüttelte den Kopf. "Nein." Ihre Gedanken gingen Gideon Byrne nun wirklich nichts an. Ihr würde es schon noch einfallen, da war sie sich sicher. "Übrigens, du solltest öfter lächeln, dann siehst du wenigstens halbwegs wie ein Mensch aus." Am liebsten hätte sie sich auf die Zunge gebissen, aber die Worte waren gesagt, sie konnte sie nicht mehr zurücknehmen.
    Ihre Mutter wäre entsetzt gewesen, wenn sie das gehört hätte.
    Sie vertrat den Standpunkt, dass gute Manieren das A und O
    wären. Und Madison hatte sich immer daran gehalten. Bis jetzt jedenfalls. Aber dieser Mann war so unmöglich, dass sie zum ersten Mal in ihrem Leben ihre gute Erziehung vergaß und es ihm mit gleicher Münze heimzahlte.
    "Nur halbwegs?" fragte er. "Und der Rest? Wie sieht der aus?"
    Die Antwort darauf hätte ihm bestimmt nicht gefallen!
    "Vergiss das Essen nicht, Gideon." Was er konnte, konnte sie schon lange.
    Wieder dieses leise Lachen. "Du erinnerst mich an eine meiner Lehrerinnen. Wir nannten sie immer nur ,den Drachen'."
    Mach nur so weiter, dachte Madison erbost, und ich werde dir sagen, was für einen Namen ich für dich ausgewählt habe.
    "Drache" war dagegen harmlos wie ein laues Lüftchen!
    "Bist du in England zur Schule gegangen, Gideon?"
    Wahrscheinlich war es besser, das Thema zu wechseln.
    Aber das schien genau die falsche Frage gewesen zu sein. Er versteifte sich, und seine Augen blickten eiskalt.
    "Warum willst du das wissen?" fragte er heiser.
    Sie hatte doch nur herausfinden wollen, ob er in England zur Schule gegangen war. Was war denn daran so schlimm,
    verdammt noch mal?
    "Aus reiner Neugier", antwortete sie schnell. Eine Unterhaltung mit diesem Mann war wie ein Spaziergang über ein Minenfeld. "Ich dachte nur… nun, dein Vater war doch Schauspieler und hat deshalb bestimmt in den Staaten gelebt.
    Ich wollte nur wissen…"
    "Meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich sieben war", unterbrach Gideon sie mit schneidender Stimme. "Und von da an habe ich bei meiner Mutter in England gelebt. Und dort bin ich auch zur Schule gegangen."
    Also war die Scheidung seiner Eltern die Mine gewesen, auf die sie unwissentlich getreten war. Aber woher, bitte schön, hätte sie das wissen sollen? Als sie geboren wurde, war Gideon bereits sechzehn gewesen, und auf die Filme seines Vaters war sie erst aufmerksam geworden, als dieser schon lange tot war.
    John Byrnes Stern war zur gleichen Zeit aufgegangen wie der von Steve McQueen und Dustin Hoffman, aber John Byrne war schon jung gestorben - mit Mitte dreißig - und hatte nur zehn Filme gedreht. Er war ein begnadeter Schauspieler gewesen, darüber waren sich alle einig.
    "Und was ist mit deiner Familie, Madison?" fragte Gideon.
    "Mich würde brennend interessieren, warum du einen englischen Patenonkel hast."
    Madison hatte nicht vor, sein "brennendes Interesse" zu befriedigen. "Ein englischer Patenonkel, der die meiste Zeit in den Staaten verbringt. Und meine Familie - das heißt: Vater, Mutter und ein älterer Bruder. Sie wohnen alle in Nevada."
    "Du aber nicht", sagte Gideon nachdenklich.
    "Manchmal schon", antwortete sie. Und zwar immer dann, wenn ich "aus dem Geschäft" bin, dachte sie verbittert - was ja die meiste Zeit der Fall ist. Aber das würde sie vor Gideon Byrne nie zugeben! "Einer Einladung von Onkel Edgar konnte ich noch nie widerstehen."
    "Mir geht es genauso", erwiderte er trocken.
    Das konnte und wollte Madison nicht glauben. Sie kannte diesen Mann noch nicht sehr lange, eins wusste sie jedoch genau: Niemand auf dieser Welt würde Gideon Byrne zu etwas zwingen. Wenn er die Einladung angenommen hatte, dann nur, weil er es so wollte.
    "Hm, das sieht ja lecker aus." Zu ihrer Erleichterung wurde gerade der Hauptgang serviert. "Ich liebe die englische Küche."
    "Mal etwas anderes als die üblichen Burger, nicht wahr?"
    fragte Gideon belustigt.
    Erst als Teenager war Madison in den zweifelhaften Genuss ihres ersten Bur gers gekommen, und das auch nur, weil sie bei einer Freundin übernachtet hatte. Ihre Mutter hatte nämlich immer darauf bestanden, dass sich ihre beiden Kinder gesund ernährten - mit viel Gemüse,
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