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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel
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zurückging, kam der Ermittler rasch hinter seinem Schreibtisch hervor und folgte ihm. Mit plötzlicher Verlegenheit erfasste Sammy, dass der Mann keine Bezahlung erhalten hatte. Er wandte sich um und empfand auf einmal Zuneigung zu dem Burschen. Er bewunderte jemanden, der angesichts unfreundlicher Bullen seine Bezahlung verlangte. »Da«, begann Sammy, »soviel kann ich…«
    Doch der Bursche hob die Hände. »Nein, nicht nötig. Aber ich möchte Sie um einen Gefallen bitten. Sehen Sie, ich habe eine große Familie, die aufgewecktesten Kinder, die Sie je gesehen haben. Diese gemeinsame Expedition wird doch Triland in den nächsten fünf, zehn Jahren nicht verlassen, nicht wahr? Können Sie dafür sorgen, dass meine Kinder, oder auch nur eins davon…?«
    Sammy reckte den Kopf vor. Gefallen, die mit dem Erfolg der Mission zusammenhingen, kamen sehr teuer zu stehen. »Tut mir Leid«, sagte er so sanft wie möglich. »Ihre Kinder werden sich wie alle anderen bewerben müssen. Lassen Sie sie fleißig studieren. Sorgen Sie dafür, dass sie die Fachgebiete anstreben, die mitgeteilt werden. Das wird ihnen die beste Chance verschaffen.«
    »Ja, Flottenkapitän! Das ist genau der Gefallen, um den ich Sie bitte. Würden Sie dafür sorgen…« – er schluckte und schaute Sammy entschlossen an, ohne die anderen zu beachten – »würden Sie dafür sorgen, dass sie studieren dürfen?«
    »Gewiss.« Ein bisschen Schmiere bei den Aufnahmebedingungen für eine akademische Laufbahn machte Sammy überhaupt nichts aus. Dann begriff er, was der andere eigentlich gesagt hatte. »Mein Herr, ich werde das sicherstellen.«
    »Danke! Danke!« Er drückte Sammy seine Visitenkarte in die Hand. »Da stehen mein Name und die Angaben. Ich werde Sie auf dem Laufenden halten. Bitte denken Sie dran.«
    »Ja… äh… Herr Bonsol, ich werde dran denken.« Es war ein klassisches Dschöng-Ho-Geschäft.
     
    Die Stadt kippte unter dem Flieger der Dschöng Ho nach unten. Grandville hatte nur etwa eine halbe Million Einwohner, doch sie waren in einem verhedderten Slum zusammengepfercht, und die Stadt über ihnen flimmerte in der Sommerhitze. Die Waldgebiete der Ersten Siedler erstreckten sich Tausende von Kilometern ringsum, jungfräuliche terraformte Wildnis.
    Sie schossen hoch in klare indigofarbene Luft und zogen einen Bogen nach Süden. Sammy ignorierte den Chef der ›Stadtsicherheit‹ von Triland, der unmittelbar neben ihm saß, im Augenblick verspürte er weder die Notwendigkeit noch Lust, diplomatisch zu sein. Er tippte eine Verbindung zu seinem Zweiten Flottenkapitän ein. Kira Lisolets Autorapport lief durch sein Blickfeld. Sum Dotran hatte der Änderung des Flugplans zugestimmt: Die ganze Flotte würde zum EinAus-Stern fliegen.
    »Sammy!« Kiras Stimme schaltete sich in den automatischen Rapport ein. »Wie ist es gelaufen?« Kira Lisolet war der einzige andere Mensch in der Flotte, der den wahren Grund dieser Mission kannte, die Menschenjagd.
    »Ich…« Wir haben ihn verloren, Kira. Doch Sammy konnte das nicht sagen. »Sieh es dir selber an, Kira. Die letzten zweitausend Sekunden von meinem Aufnahmegerät. Ich bin jetzt unterwegs zurück nach Grundasche… Da ist ein letztes loses Ende festzumachen.«
    Es gab eine Pause. Lisolet war schnell bei der Indexsuche. Einen Moment später hörte er sie leise fluchen. »In Ordnung… Aber sieh zu, dass du dieses lose Ende wirklich festmachst, Sammy. Es ist schon früher vorgekommen, dass wir sicher waren, wir hätten ihn verloren.«
    »Nie so sehr wie diesmal, Kira.«
    »Ich sagte, du sollst dir völlige Gewissheit verschaffen.« Die Stimme der Frau klang hart. Ihren Leuten gehörte ein großer Teil der Flotte. Sie selbst besaß ein Schiff. Sie war überhaupt die einzige aktive Eignerin bei dieser Mission. Für gewöhnlich stellte das kein Problem dar. Kira Pen Lisolet war in fast allen Fragen eine vernünftige Person. Dies war eine der Ausnahmen.
    »Ich werde mir Gewissheit verschaffen, Kira. Du weißt das.« Plötzlich kam Sammy der triländische Sicherheitschef zu Bewusstsein, der ihm auf der Pelle saß – und ihm fiel ein, was er ein paar Augenblicke zuvor zufällig entdeckt hatte. »Wie sieht es raumseitig aus?«
    Ihre Erwiderung kam leichthin, wie eine Entschuldigung. »Großartig. Ich habe die Verzichterklärungen für die Werften bekommen. Die Abschlüsse mit den Industriemonden und den Planetoiden-Bergwerken sehen solide aus. Wir fahren mit der Detailplanung fort. Ich glaube immer noch,
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