Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine riskante Affäre (German Edition)

Eine riskante Affäre (German Edition)

Titel: Eine riskante Affäre (German Edition)
Autoren: Joanna Bourne
Vom Netzwerk:
Raumes. Keiner der Gauner, die links oder rechts von ihnen herumhingen, sagte ein Wort oder versuchte, sie aufzuhalten. Blicke voller Kälte und Grausamkeit folgten ihnen.
    Lazarus hielt ein feines Zobelgewand hoch und bewunderte es. Er ignorierte Adrian und neigte den Kopf zu Sebastian. »Was zum Teufel geht hier vor, Kapitän?«
    »Wir wissen, wer Cinq ist. Er hat Jess.«
    Am anderen Ende des Decks spulte Quentin eine lange, arrogante, komplizierte und mit größtem Bedauern gespickte Erklärung herunter. Blodgett gab eine Antwort. Nichts von alldem war von Bedeutung. Jess legte Pitneys Leichnam aufs Deck zurück und schloss ihm die Augen. Als sie sich umdrehte, sagte Blodgett: »… und erschießen ihn hier. Und dann bringen Sie mir auch noch Whitbys Tochter. Schaffen Sie sie in Gottes Namen nach unten!«
    Hier war Quentin ein anderer Mensch. Mit stolzgeschwellter Brust stand er wichtigtuerisch da. »Ich sagte, ablegen.«
    »Das werden wir, Mr. Ashton. Das werden wir. Aber bei Stillwasser fährt niemand irgendwohin.« Blodgett spuckte aus und bekundete damit seine Ansicht über Landratten. »Billy, schaff diese Dinger aus dem Weg!« Er trat gegen eine Reisetasche.
    »Bring die in meine Kabine«, trug Quentin einem vorbeikommenden Seemann auf. Er klang so aufgeregt wie ein Kind, das in die Ferien fuhr.
    Blodgett fauchte: »Nicht jetzt . Sie, Henshaw, wickeln eine Kette um den Toten. Wir werden ihn flussabwärts über Bord werfen. Und schaffen Sie endlich das verfluchte Mädchen unter Deck.«
    »Aye, Käpt’n.«
    Sie schnappten Jess, ehe sie es über die Reling schaffte. Zwei Kerle stießen sie hart zu Boden. Der eine setzte noch schnell einen Schlag in die Magengrube nach, damit sie sich zweimal überlegte, ob sie es noch mal versuchen wollte.
    Als der rote Nebel allmählich blasser wurde, thronte Quentin über ihr und verdunkelte den Himmel. »Sie haben nichts als Ärger bereitet. Und das völlig umsonst.« Er stieß ihr seinen Stiefel in die Rippen. »Sie verschwenden Ihre Zeit. Meine Zeit. Sie kosten mich Geld und Sicherheit. Wie lächerlich. Ihr beiden, haltet sie fest. Ich kann nicht begreifen, warum … «
    Quentin hatte Pitney umgebracht. Sie versuchte ihn zu packen. Ein Seemann trat sie zu Boden und packte sie dann an den Armen.
    »Feigling. Verlogener, schleimiger, elender Scheiß…«
    Quentin beugte sich herab und fing an zu keifen. »Sie werden noch lernen, mir zu gehorchen. Alles, was ich tue, geschieht aus gutem Grund. Dinge, von denen Sie nichts verstehen. Wenn Sie mir nur für eine Minute zuhören würden … «
    »Ich sagte, sie soll nach unten.« Blodgett schob Quentin beiseite, packte Jess bei den Haaren und zog sie auf die Füße. »Wir sind am Kai, mitten in London. Auf jedem Schiff befindet sich ein Idiot mit einem Fernglas. Sie können mit ihr spielen, sobald wir draußen auf See sind.« Blodgett stieß sie von sich, sodass sie gegen den Bauch eines riesigen Seemanns prallte. »Verstau sie!«
    Sie wehrte sich, als man sie wegschleifte, und schrie jedes Mal, wenn sie den Mund freibekam. Zwei Männer waren nötig, um sie fortzuzerren, wobei sie einiges von ihr einzustecken hatten – jedoch nicht so viel, wie sie von ihnen.
    Unten auf dem Frachtdeck drehten sie ihr die Arme auf den Rücken und warfen sie in einen direkt am Schiffsrumpf angebauten Schrank. Sie stießen die Tür mit dem Fuß zu, schlossen hinter ihr ab und überließen sie allein der Dunkelheit.
    »Er behält sie, um Lösegeld zu fordern. Und um sie den Franzosen zu übergeben.« Sebastian lief unruhig hin und her. »Nur lebend nützt sie ihm etwas. Er muss sie am Leben lassen.« Er versuchte, nicht an all das zu denken, was Jess widerfahren konnte, auch wenn sie am Leben blieb.
    Bettler, Diebe, Mörder und Zuhälter wuselten um ihn herum und holten sich Anweisungen von Lazarus ab. Die Kunde verbreitete sich. Mit jeder Minute begab sich mehr und mehr vom Abschaum der Erde auf die Suche nach Jess.
    Sie war irgendwo da draußen, voller Angst, vielleicht verletzt. Sebastian wollte einfach nicht glauben, dass sie tot war.
    Er stieg über das Frettchen. Aus irgendeinem gottverdammten Grund hatte er es hier drinnen freigelassen. Es geriet ständig unter die Füße. »Quentin wird es nicht wagen, sie ein zweites Mal woanders hinzubringen. Sie schaffen sie direkt auf ein Schiff.« Was noch? Es musste doch weitere Anhaltspunkte geben, die nur richtig kombiniert werden müssten. »Es dürfte sich um ein kleines Schiff handeln. Fünfzig
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher