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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide
Autoren: Stephanie Laurens
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Engländers zu tanzen und ihn dabei um den Finger zu wickeln war dabei kaum der Rede wert.
    Dillon neigte den Kopf zustimmend und bedeutete ihr, wieder hineinzugehen - in sein Reich. Dieses ablenkende Lächeln spielte weiterhin um ihre noch ablenkenderen Lippen, als sie sich umdrehte und darauf wartete, dass der Pförtner ihr Platz machte, dann trat sie durch die Tür ins Foyer.
    Dillon folgte ihr über die Stufen nach drinnen. Er hatte den berechnenden Ausdruck in ihren leuchtenden Augen gesehen und war gewarnt. Eine irische Dame, die darum bat, das Register zu sehen? Oh ja, er würde auf jeden Fall mit ihr sprechen.
    In der Eingangshalle blieb sie stehen, warf ihm über die Schulter einen angeboren hochmütigen Blick zu. Trotz der Forderungen seines Verstandes spürte er, wie sein Körper reagierte, als er ihr in die direkt und irgendwie herausfordernd schauenden Augen sah; er fragte sich unwillkürlich, ob sie, ihre Taten, ihre Blicke wirklich berechnend waren oder nicht doch unbewusst.
    Und welche von beiden Möglichkeiten für ihn gefährlicher wäre.
    Mit einem unverbindlichen, eher kühlen Lächeln deutete er auf den Flur zur Linken. »Zu meinem Büro geht es dort entlang.«
    Sie erwiderte seinen Blick einen Herzschlag lang, offensichtlich ohne Barnaby zu bemerken, der direkt neben ihm stand. »Und das Register?«
    Angesichts ihrer Hartnäckigkeit musste er sich ein Grinsen verkneifen. Sie war nicht nur unglaublich schön, sondern besaß auch Geist und Schlagfertigkeit. »Der neuste Band ist auch dort.«
    Sie ließ sich über den Flur führen. Er folgte einen halben Schritt hinter ihr. Weit genug entfernt, um ihre Figur bewundern zu können, ihre schmale Mitte und die geschwungenen Hüften, die durch die herrschende Mode leicht nach oben verrutschter Taillen nicht verborgen wurde; unwillkürlich malte er sich aus, wie lang ihre Beine wohl sein mochten, die von den einladend schwingenden Hüften zu den erstaunlich zierlichen Halbstiefelchen reichen mussten, die er unter dem Saum ihrer smaragdgrünen Röcke erblickt hatte.
    Ein kleiner flacher Hut mit einer gefärbten Feder thronte auf den dicken Locken an ihrem Hinterkopf. Von vorne war nur die Spitze der Feder zu sehen, die über ihrem rechten Ohr neckisch gebogen war.
    Er wusste genug von weiblicher Mode, um sowohl Kleid als auch Hut der neuesten Entwicklung zuzuordnen, beinahe sicher aus London stammend. Wer auch immer die Dame war, sie war weder arm noch stand sie, so vermutete er, gesellschaftlich unter ihm.
    »Die nächste Tür rechts.« Er freute sich schon darauf, sie in seinem Büro zu haben, im Stuhl vor seinem Schreibtisch, wo er sie gründlich mustern und eingehend befragen konnte.
    Er griff an ihr vorbei, als sie an der Tür stehen blieb, und ließ sie aufschwingen. Mit einem königlichen Nicken betrat sie das Zimmer. Er folgte ihr und winkte sie zu dem Stuhl vor dem Schreibtisch. Dann ging er um den zwischen zwei hohen Fenstern stehenden Tisch herum und nahm auf dem Stuhl dahinter Platz.
    Barnaby schloss ruhig die Tür, dann setzte er sich auf einen Lehnstuhl an der Seite, gegenüber dem Regal, in dem die jüngste Ausgabe des Abstammungsregisters ruhte. Dillon fing kurz Barnabys Blick auf und verstand, dass der die Rolle des sprichwörtlichen Mäuschens spielen wollte und ihm das Fragenstellen überlassen, damit er in Ruhe Miss ...
    Lächelnd wandte er sich an sie: »Ihr Name, Miss ...?«
    Sich offensichtlich in dem hohen Stuhl mit den gepolsterten Armlehnen wohlfühlend, erwiderte sie das Lächeln. »Dalling. Miss Dalling. Ich gestehe, ich habe keine Ahnung von oder auch nur echtes Interesse am Rennsport oder Rennpferden, aber ich hatte gehofft, mir einmal dieses Register ansehen zu können, von dem man so viel hört. Der Pförtner hat mir zu verstehen gegeben, dass Sie der Hüter dieses berühmten Wälzers sind. Ich dachte, es sei öffentlich einsehbar wie das Geburten- und Sterberegister, aber offenbar ist das nicht der Fall.«
    Sie hatte eine melodische, beinahe hypnotisierende Stimme, nicht unbedingt sirenenhaft, sondern mehr die einer Märchenerzählerin, die einen lockte, ihr zu glauben, ihr zu vertrauen und entsprechend zu antworten.
    Dillon bekämpfte den Drang dazu und zwang sich, leidenschaftslos zuzuhören, suchte, fand und klammerte sich an seine sonstige Unnahbarkeit. Obwohl ihre Worte wie Aussagen klangen, spürte er die Fragen dahinter. »Das Register, auf das Sie anspielen, ist allgemein als das Abstammungsregister bekannt und
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