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Eine mörderische Karriere

Eine mörderische Karriere

Titel: Eine mörderische Karriere
Autoren: Ellen Godfrey
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konnte.
    »Glaubst du, daß ich Georgia getötet habe?«
    »Warst du’s, Simon?« fragte Jane sanft. »Wenn du’s warst, kann ich mir vorstellen, wie es passiert sein könnte.«
    »Was?« Er stand in der Tür. Jetzt zog er sie grob herein und drückte sie in einen Sessel. »Setz dich, ich will mit dir reden. Und du Tom, verschwinde verdammt noch mal von hier. Man merkt gleich, daß sie dich dazu angestiftet hat. Ich will mit Jane reden, und dich will ich nicht dabeihaben. Ich werde dieser Sache auf den Grund gehen. Ich werde herausfinden, wie jemand, dem ich vertraut habe, auf die Idee kommt, daß ich meine Frau ermordet habe.«
    Tom sah Jane an. »Ich kann Jane nicht hier mit dir allein lassen. Das ist nicht drin, Arnott.«
    »Doch das kannst du«, sagte Jane. »Geh jetzt, Tom.«
    »Kommt nicht in Frage.«
    »Ich sagte, geh jetzt, und ich meine es auch so. Simon hat recht. Ich bin es ihm schuldig, ihm unter vier Augen zu erklären, was das alles soll.« Sie hatte jetzt große Angst, wich jedoch nicht von Stelle
    »Du bist ihm einen Dreck schuldig!«
    »Tom, so wie die Dinge zwischen uns stehen, finde ich, du solltest gehen, wenn ich sage, daß ich es möchte. Hörst du mich?«
    Er sah sie mit einem verzweifelten Blick an. »Ich bin direkt draußen vor der Tür, Arnott, denk dran!« Dann war er verschwunden, die Tür schlug laut hinter ihm zu.
    »Also Jane — « begann Simon.
    »Gib dir keine Mühe, Simon«, sagte Jane müde. »Ich kann es einfach nicht mehr ertragen — die Lügen, den Selbstbetrug. Weder meinen, noch Toms, noch deinen. Verschwenden wir unsere Zeit nicht mit diesem Zeug, okay? Glaub mir, ich weiß Bescheid. Ich sehe dein Gesicht und weiß Bescheid.«
    Er sank auf das Sofa ihr gegenüber, legte den Kopf in die Hände und begann zu weinen. Er schluchzte laut und rauh , die Laute von jemandem, der es nicht gewohnt ist zu weinen.
    »Jedenfalls«, sagte Jane und beobachtete ihn, »vermute ich, daß ich Bescheid weiß.«
    Er schaute zu ihr auf, sein Gesicht war naß und verzerrt. »Wie könntest du? Ich tu’s nicht, und ich war dort.«
    »Was ist passiert? Sie hat etwas über dich herausgefunden. Hat es so angefangen?«
    Seine Stimme war sehr leise, sein Gesicht ganz verwundert. »Es war am Tag der Party. Wir wollten vorher früh zu Abend essen. Sie stand am Spülbecken in der Küche und schälte Kartoffeln, sie kochte gern selbst das Abendessen, weißt du, sie — «
    »Simon!«
    »Sie stand einfach da, mit dem Rücken zu mir, und sie sagte: >Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, ich weiß über Ariela Bescheide Und sie schälte weiter diese Kartoffeln, schälte, schälte, schälte, und sie sagte: >Es ist okay, ich verstehe es.< Und dann fing sie mit einer anderen Kartoffel an. Ich habe eben diesen schrecklichen Wutanfall gekriegt — ich habe sie geschüttelt, mit meinen Händen an ihrem Hals, ich sagte ihr, sie solle den Mund halten, und dann... merkte ich, daß sie tot war.«
    Jane schauderte. Obwohl sie ganz sicher gewesen war, obwohl sie sich die Szene fast genau so vorgestellt hatte, wie Simon sie beschrieb, fröstelte sie, als sie ihn die Worte sagen hörte. Ihr Körper wurde eiskalt, und sie merkte, daß sie zitterte. »Ich kann das verstehen«, sagte sie, in dem Versuch, ihn aus der Reserve zu locken und ihn am Reden zu halten. »Was geschah dann?«
    »Ich brauchte einen Plan. Georgia war tot. Und die Leute würden denken, daß ich sie getötet hatte. Ich mußte etwas unternehmen. Wie sollte ich es jemals erklären? Ich meine... nichts konnte sie zurückbringen, nichts konnte es ungeschehen machen. Und ich wollte ihr niemals weh tun.«
    »Natürlich nicht, Simon.« Jane zwang sich, ihm in die Augen zu sehen und leicht zu lächeln. »Was hast du getan?«
    »Ich dachte an die Party. Ich konnte alle glauben machen, daß sie dort war. Es hätte den Anschein, als sei sie direkt danach verschwunden, zu einem Zeitpunkt, für den ich mir ein Alibi verschaffen konnte. Ich wußte, ich könnte es schaffen. Alle zu täuschen. Schließlich leben wir in der Werbebranche davon — ein Image, ein Bild zu schaffen. Es war leicht. Aber diese Sache mit Ariela... ich werde es mir nie verzeihen. Das war ekelhaft, während Georgia da lag, wo ich sie zurückgelassen hatte, tot. Es ist widerlich.«
    »Warum hast du mich ins Spiel gebracht, Simon? Warum hast du mich gebeten, sie zu finden, wenn du wußtest , daß sie tot ist ?«
    »Ich wollte nicht, daß sie tot ist!«
    »Das glaube ich dir nicht, Simon. Das ist
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