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Eine mörderische Karriere

Eine mörderische Karriere

Titel: Eine mörderische Karriere
Autoren: Ellen Godfrey
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kommst.« Sie hatte es richtig gemacht. Darüber war sie sehr froh, und sie spürte schon die Vorfreude, bald ihre Söhne zu sehen. Inzwischen war sie sicher, daß sie mit der unvermeidlichen Anwesenheit von Bernie und Madeleine - und allem, was das mit sich brachte — fertig werden würde.
    Ihr Glück wegen ihrer Kinder erleichterte es ihr, mit dem intensiven Bedauern über den Ausgang der Sache mit Georgia fertigzuwerden . Natürlich, dachte sie, während sie sich darauf vorbereitete, Orloff Bericht zu erstatten, hatte sie auch nicht erwarten können, daß es bei Mord ein Happy-End gab.
    Als sie Orloffs Büro betrat, stellte sie überrascht fest, daß er nicht wie gewöhnlich hinter seinem Schreibtisch saß. Er saß auf dem Ledersofa am anderen Ende des Raums. Auf dem Kaffeetisch vor ihm standen ein silberner Kühleimer, eine Wodkaflasche in einem Eiszylinder und zwei kleine gekühlte Gläser. Er wies auf einen Stuhl, goß Wodka ein und reichte ihr ein Glas. » Cheers , Tregar . Trinken Sie.«
    Jane mochte Wodka nicht besonders. Sie nahm das eiskalte Glas und trank vorsichtig einen Schluck.
    »Nein, nicht so. So.« Er setzte das Glas an die Lippen, legte den Kopf zurück und trank es in einem Zug leer. Er schaute sie herausfordernd an, zog eine Braue hoch, und um seine Mundwinkel spielte ein leichtes Lächeln. Sie holte tief Luft, dann folgte sie seinem Beispiel. Ihr Gesicht wurde heiß, sie spürte, wie der Wodka ihr in der Kehle brannte.
    Er goß ihnen jeweils noch ein Glas ein, stellte seins auf den Tisch und sah sie an. »Nun? Wollen Sie nicht sagen, ich habe es Ihnen ja gesagt?«
    Jane schaute auf ihre Hände und wartete auf den Ärger und die Aggressivität, die Orloff normalerweise in ihr weckte und aus denen sie Kraft bezog. Aber es geschah nichts. Statt dessen empfand sie plötzlich Angst. Vielleicht lag es an dem Wodka. Was hatte er jetzt wieder vor? Würde er ihr sagen, daß sie trotz des Lobs von Malcolm Morton und ihres Erfolgs bei Prospero keinerlei Anspruch auf eine Seniorteilhaberschaft hatte? Oder kam eine grausame Bemerkung über Georgia?
    »Sieht so aus, als ob Georgia Arnott so war, wie Sie dachten«, sagte Orloff. Seine Stimme hatte einen nachdenklichen Klang, den sie noch nie an ihm gehört hatte. »Stimmt das?«
    Jane trank von ihrem Wodka und dachte über seine Frage nach, dachte, wie kompliziert es war, darauf zu antworten, und daß sie es ihm niemals auch nur ansatzweise begreiflich machen könnte. »Feiern wir irgendwas, Eddie? Ist es das? Wir feiern, daß Georgia tot ist und daß der Mann, der sie liebte, sie getötet hat? Und daß ich durch diese Sache einen guten Kunden für die Firma gewonnen habe?«
    Orloff schaute sie an, es war ein langer, fester, nachdenklicher Blick. »Eigentlich«, sagte er, »feiern wir nicht Ihr cleveres Verhalten, sondern meins.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Wir feiern den Umstand, daß ich so clever war, die störrische Ms. Tregar so lange zu schikanieren und ihr zu drohen, bis sie sich wieder mal selbst übertroffen und sich ihre Seniorteilhaberschaft erworben hat.«
    »Was?« Sie trank einen großen Schluck Wodka. »Das verstehe ich nicht.«
    »Nein, ich weiß, daß Sie das nicht tun. Das mag ich ja so an Ihnen. Ich habe mit Ihnen gespielt, Tregar . Ich habe auf die richtigen Stellen gedrückt, und Sie haben auf mich reagiert.«
    »Habe ich das, Eddie?«
    »Ich habe mit Malcolm Morton gesprochen. Er hält große Stücke auf Sie. Er will uns beauftragen, sämtliche Firmen zu vertreten, die er kontrolliert, und wir werden auch bei allen neuen Firmen Zusammenarbeiten, die er erwirbt und mit Personal versorgt. Das ist eine ganz große Sache, Tregar . Ich bin so zufrieden, daß ich Sie nicht mal frage, wie Sie das geschafft haben. Ich gebe sogar zu, daß Sie für eine Frau ein ziemlich zäher Bursche sind.«
    Jane war so erstaunt über dieses Beinahe-Kompliment von Eddie Orloff, daß sie zu keiner Antwort imstande war.
    »Es ist in Ordnung, danke schön zu sagen, wenn man eine Seniorteilhaberschaft bekommt, wissen Sie.«
    Also dachte Orloff, er sei es gewesen, der sie dazu angespornt hatte, die Verantwortung bei Prospero zu übernehmen, der sie dazu gebracht hatte durchzuhalten, der sie abgehärtet hatte, so daß sie stark genug war, um den Kampf bei Prospero zu gewinnen. Welch ein Witz. Und weil er jetzt dachte, daß sie sein Produkt war, belohnte er sie mit der Beförderung, die sie sich so gewünscht hatte, die in ihren Augen die Sicherheit versprach, die
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