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Eine mörderische Karriere

Eine mörderische Karriere

Titel: Eine mörderische Karriere
Autoren: Ellen Godfrey
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mal.«
    »Ich finde das abstoßend«, sagte Jane. »Tut mir leid, aber für mich ist das ganz einfach. Du wußtest , wenn ich dahinterkomme, würde es mir weh tun, und doch bist du für etwas nach deinen eigenen Worten so >Belangloses< dieses Risiko eingegangen. Das ist unlogisch. Einfach unlogisch.«
    »Du hast recht. Ich verstehe es wohl selbst nicht. Aber mein Gott, es tut mir leid, Jane.«
    Sie saßen auf dem Sofa. Er legte die Arme um sie und zog sie an sich. Sie war verkrampft, steif in seinen Armen, sträubte sich gegen den Trost, nach dem sie sich doch eigentlich sehnte. Dann schlug plötzlich eine heftige Welle sexueller Erregung über ihr zusammen. So etwas hatte sie noch nie gespürt. Er ging darauf ein, und sie liebten sich, schnell und heftig, auf dem schmalen Sofa. Jane lag oben. Ihre Lust war intensiv und wild. Es war keinerlei Liebe oder Zärtlichkeit darin. Und hinterher fühlte sie sich herrlich, während Tom niedergeschlagen aussah. Sie stand auf, zog wieder ihre Sachen an und setzte sich ihm gegenüber auf den Schaukelstuhl.
    »Jetzt, wo ich bekommen habe, was ich wollte«, sagte sie, » laß uns reden.«
    Er schaute nach unten und knöpfte sorgfältig sein Hemd zu. Als sie sprach, blickte er zu ihr auf. Sie konnte sehen, daß ihr Ton und ihre Worte ihn aufgebracht hatten, und stellte erstaunt fest, daß es ihr nichts ausmachte. Sein Jähzorn jagte ihr keine Angst mehr ein. Ich glaubte, er wäre wütend auf mich, er dachte auch, er wäre wütend auf mich, aber in Wahrheit war er nur wütend auf sich selbst, überlegte sie. Wenn ich ihm nicht mehr so nah und so zugetan bin wie zuvor, kann mir seine Wut auch nicht weh tun. Und auf gar keinen Fall werde ich ihm wieder so nahkommen , es sei denn, er verändert sich. Wie kann er sich verändern, wenn er nicht weiß, warum er tut, was er tut? Die Verachtung tat ihr gut, sie betäubte sie vorübergehend. Wenigstens eine Zeitlang konnte sie glauben, daß sie zu abgestoßen von ihm war, um seinetwegen verletzt zu sein.
    Sie erzählte Tom von Simon, über ihren Einfall, daß Georgia niemals auf der Party gewesen war, von ihrer Befürchtung, daß Simon gelogen hatte, weil Georgia bereits tot war. »Er hat sich selbst ein Alibi verschafft«, sagte Jane. »Es erklärt so vieles. Er weckte den Eindruck, Georgia sei erst nach der Party verschwunden, als er mit Ivor und dann mit ihren Freunden zusammen war. Es war ein Zufallstreffer, daß ihre Leiche entdeckt wurde. Dennoch stiftete die Verzögerung Verwirrung, was den Zeitpunkt des Todes betraf. Und es wird schwer werden, es zu beweisen, es sei denn, die Polizei hat ein glaubhaftes Motiv und stichhaltiges Beweismaterial parat. Selbst ich, die glaubt, daß er es getan hat, werde nie ganz sicher sein. Doch was es mir bewußt gemacht hat, so daß ich nicht mehr daran vorbei konnte, waren die Fahrräder.«
    »Die Fahrräder?«
    »Ich bin hingegangen, habe in die Garage geschaut, und dort sah ich ihre tollen Räder, Helme und Schutzbrillen. Und mir fiel ein, wie die Radfahrer immer an mir vorbeisausen, wenn ich am Wochenende vom Land komme. Simon könnte sie getötet, ihre Leiche hinten im Volvo, zusammen mit dem Rad, nach Norden geschafft haben und dann zur Stadt zurückgeradelt und zur Party gefahren sein.«
    Tom hatte keine Probleme damit zu glauben, daß Simon Georgia getötet hatte. »Eine Ehe mit Georgia, für einen Typ wie Simon, ich wette, sie hat ihn verrückt gemacht. «
    »Wie meinst du das?«
    »Na ja, sie war so gut. Das mußte ihm ja auf die Nerven gehen. Was ist, wenn sie das mit Ariela herausgefunden hatte? Ich kann mir nicht vorstellen, daß Georgia gemein wurde, so wie du.«
    »Danke«, sagte Jane sarkastisch. Doch sie dachte, daß Tom recht hatte. Georgia hätte sich keine kleinen Rachespielchen erlaubt und ihre Selbstachtung wiederhergestellt, indem sie ihren Liebhaber demütigte. Georgia hätte Verständnis und Mitgefühl gezeigt.
    »Vielleicht sollte ich mit Simon reden«, sagte Jane. »Vielleicht sollte ich ihn damit konfrontieren, was ich denke.«
    »Mit ihm reden? Glaubst du, er legt ein Geständnis ab, nur weil er dich gut leiden kann? Das ist doch verrückt. Und gefährlich. Das kann ich nicht zulassen.«
    »Sei vorsichtig, Tom. Sprich nicht so mit mir. Zwischen uns hat sich jetzt einiges geändert. Und selbst wenn es nicht so wäre, hat sich nie die Frage gestellt, ob du irgend etwas zuläßt oder nicht.«
    »Tut mir leid, tut mir leid«, sagte er und schaute weg. Sein Gesicht war so
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